Die Marasa, im Haitianisch-Kreolisch auch Marassa (Zwillinge) und im Französischen tautologisch Maras[s]a Jumeaux geschrieben, sind ein Zwillingspaar von Geistwesen (Loa) im haitianischen Voodoo.
Bedeutung
BearbeitenHaitianisches Vodou
BearbeitenDie Marasa sollen in ihrer frühen Kindheit unschuldig getötete Waisen gewesen sein. Sie werden als stur beschrieben und sollen schlechte Essgewohnheiten aufweisen, indem sie angebotene Portionen auf einem Doppelteller auf einmal verzehren. In sattem Zustand sollen sie die Anliegen der Menschen anhören, jedoch jenen schaden, die bei den Opferzeremonien keine oder zu wenige Speisen bereitstellen. Ihnen wird zugeschrieben, keine Verantwortung für Krankheiten oder falsches Handeln zu übernehmen und stets hungrig bei Zeremonien zu ihren Ehren einzutreffen. Als Gegenspieler der beiden Marasa wird der Loa Agwe angesehen.[1]
Afrikanisches Vodún
BearbeitenIm westafrikanischen Vodún der Fon und Ewe in Benin werden die Marasa unter dem Namen der schöpferischen Doppelgottheit Mawu-Lisa verehrt.[2] Mawu entspricht dem weiblichen, Lisa dem männlichen Aspekt.[3]
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Jan Chatland, Descriptions of Various Loa of Voodoo. Webster University, Frühjahr 1990
- ↑ Margaret R. Higonnet: Borderwork: Feminist Engagements with Comparative Literature. Seite 272 bei Google Books. Cornell University 1994. ISBN 9780801481079
- ↑ Mawu-Lisa. Oxford Reference, Abruf am 10. Mai 2021