Konsumquote

betriebswirtschaftliche Kennzahl
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Als Konsumquote wird eine volkswirtschaftliche Kennzahl bezeichnet, die das Verhältnis der Konsumausgaben am verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte wiedergibt. Pendant ist die Sparquote. Ein privater Haushalt kann sein Einkommen für den Kauf von Gütern und Dienstleistungen ausgeben (Konsum) oder auf Konsum verzichten (Sparen). Der Konsum hängt von verschiedenen Einflussgrößen ab, von denen das Volkseinkommen als der primäre Einflussfaktor angesehen wird.[1] Setzt man beide zueinander in Beziehung, erhält man die Konsumfunktion.[2] Die Spartätigkeit bzw. der Konsumverzicht führt nicht automatisch zur Kapitalbildung. Investitionen selbst ermöglichen sowohl Spartätigkeit, Konsum wie auch Kapitalbildung, wobei viele neoklassische Modelle der Ökonomie dies aufgrund gemachter Annahmen bezüglich Bankaktivitäten nicht reproduzieren können.[3]

In der Volkswirtschaftslehre unterscheidet man als volkswirtschaftliche Kennzahl zwischen der durchschnittlichen und der marginalen Konsumquote.

Durchschnittliche Konsumquote

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Die durchschnittliche Konsumquote   setzt die gesamten Konsumausgaben   zum gesamten Einkommen   in Relation:

 .

Die durchschnittliche Konsumquote gibt an, wie viel vom Volkseinkommen für den Konsum verwendet wird. Die marginale Konsumquote gibt an, wie viel von einer zusätzlichen Einheit des Volkseinkommens für zusätzliche Konsumgüterkäufe verwendet wird.[4]

Marginale Konsumquote

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Die marginale Konsumquote (auch: marginale Konsumneigung, Grenzneigung zum Konsum), kurz  , beschreibt den Anteil des Einkommens, den die privaten Haushalte einer Volkswirtschaft an der nächsten zusätzlichen (marginalen) Einkommenseinheit konsumieren, d. h. nicht sparen. Sie ist grundlegend für die Entwicklung des Keynesianischen Totalmodells und des Multiplikators.[5]

Beispiel

Wenn ein Haushalt einen Euro mehr zur Verfügung hat und die marginale Konsumquote 0,65 beträgt, dann wird der Haushalt von dem zusätzlichen Euro 65 Cent ausgeben und 35 Cent sparen.

Der Konsum   ergibt sich aus dem autonomen Konsum   und dem verfügbaren Einkommen   multipliziert mit der marginalen Konsumneigung  :

 .

Die marginale Konsumneigung ist die Ableitung des Konsums   nach dem Einkommen  .

 .

Zusammenhang von Konsum- und Sparquote

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Nach dem fundamental-psychologischen Gesetz muss   größer als   und kleiner als   sein. Es gilt also:

 .

Die marginale Konsumneigung ergibt sich aus der Differenz von 1 und der marginalen Sparneigung  . Das heißt, dass Einkommen, das nicht für den Konsum ausgegeben wird, gespart wird:

 .

Analog lässt sich für die Investitionen die marginale Investitionsquote definieren.

Siehe auch

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Literatur

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Wiktionary: Konsumquote – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Wolfgang Cezanne: Allgemeine Volkswirtschaftslehre, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 6. Auflage, ISBN 978-3-486-57770-9.

Einzelnachweise

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  1. Verlag Dr. Th. Gabler, Gabler Wirtschafts-Lexikon, Band 3, 1984, Sp. 2480; ISBN 3-409303839
  2. Verlag Dr. Th. Gabler, Gabler Wirtschafts-Lexikon, Band 3, 1984, Sp. 2476 ff.
  3. Michael Kumhof/Zoltán Jakab: The Truth about Banks - Finance & Development, March 2016. Abgerufen am 22. August 2020.
  4. Helmut Wienert, Grundzüge der Volkswirtschaftslehre: Makroökonomie, 2001, S. 56
  5. Wolfgang Cezanne, Allgemeine Volkswirtschaftslehre, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2005, S. 292 f.