Mittleres Einkommen

Einkommenshöhe, von der aus die Anzahl der Haushalte mit niedrigeren Einkommen gleich groß ist wie die der Haushalte mit höheren Einkommen
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Das mittlere Einkommen oder Medianeinkommen in einer Gesellschaft oder Gruppe bezeichnet die Einkommenshöhe, von der aus die Anzahl der Haushalte (bzw. Personen) mit niedrigeren Einkommen gleich groß ist wie die der Haushalte mit höheren Einkommen. Damit definiert der Median das mittlere Einkommen.

Dabei ist zu beachten, dass ein Einkommen sowohl das einer Einzelperson, als auch das mehrerer Personen eines Haushalts sein kann (Haushaltseinkommen). Eine Einzelperson ist ein Haushalt der Größe 1. Jedes Einkommen versorgt einen Haushalt mindestens der Größe 1.

Das mittlere Einkommen ist das Einkommen, das sich genau in der Mitte der betrachteten und nach Größe sortierten Einkommen befindet. Z. B. wäre das zweithöchste das mittlere Einkommen von drei betrachteten Einkommen, bei 101 Einkommen das an 51. Stelle. Das Durchschnittseinkommen als arithmetisches Mittel aller Einkommen (auch: durchschnittliches Haushaltseinkommen) ist in der Regel höher, da die Unterschiede vom mittleren Einkommen zu den höheren und höchsten Einkommen oft um ein Vielfaches größer sind als die Unterschiede zu den niedrigeren Einkommen und einige wenige Haushalte sehr hohe Einkommen beziehen, also die Einkommensverteilung primär Ausreißer nach oben kennt. Das Pro-Kopf-Einkommen als arithmetisches Mittel aller Einkommen bezogen auf die Bevölkerungszahl ist niedriger, weil ein Einkommen im Schnitt mehr als eine Person versorgt.

Das mittlere Einkommen ist vom mittleren Vermögen zu unterscheiden.

Internationaler Vergleich

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des Medians des verfügbaren Jahreseinkommens der Haushalte in 34 Staaten auf Dollarbasis, Stand 2021

Rang (2010) Rang (2021) Staat 2010[1] 2021[2]
1 1 Luxemburg  Luxemburg 36.399 49.748
2 3 Norwegen  Norwegen 32.405 41.621
3 4 Schweiz  Schweiz 31.294 39.698
4 2 Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 29.056 46.625
5 5 Kanada  Kanada 27.721 39.388
6 6 Osterreich  Österreich 27.612 37.715
7 9 Australien  Australien 27.015 36.835
8 12 Danemark  Dänemark 26.079 34.061
9 10 Niederlande  Niederlande 24.938 35.891
10 7 Belgien  Belgien 24.362 37.110
11 13 Schweden  Schweden 24.278 33.472
12 11 Deutschland  Deutschland 24.152 35.537
13 17 Finnland  Finnland 23.711 30.727
14 16 Irland  Irland 23.459 31.392
15 18 Frankreich  Frankreich 23.289 30.622
16 8 Island  Island 23.245 36.853
17 21 Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 23.182 26.884
18 14 Neuseeland  Neuseeland 21.937 32.158
19 15 Korea Sud  Südkorea 21.120 31.882
20 20 Italien  Italien 21.104 27.949
21 27 Japan  Japan 20.134 21.282
22 19 Slowenien  Slowenien 19.159 28.698
23 22 Spanien  Spanien 17.706 26.630
24 26 Israel  Israel 15.617 21.366
25 29 Griechenland  Griechenland 15.322 16.774
26 25 Tschechien  Tschechien 13.608 23.802
27 28 Portugal  Portugal 13.092 19.147
28 30 Slowakei  Slowakei 12.696 16.410
29 24 Polen  Polen 11.782 24.264
30 23 Estland  Estland 9.987 26.075
31 31 Ungarn  Ungarn 9.328 15.361
32 33 Chile  Chile 8.318 10.101
33 32 Turkei  Türkei 7.091 15.361
34 35 Mexiko  Mexiko 4.456 6.090
Durchschnitt OECD 20.431 27.897

Situation in Deutschland

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Der Median des Nettoeinkommens lag 2013 bei 1.345 Euro[3]. 2020 betrug der Median des Bruttoeinkommens aller Haushalte 3.551 Euro[4].

Der Median des Nettoäquivalenzeinkommens der Bevölkerung Deutschlands lag im Jahr 2008 bei 1.772 Euro pro Monat,[5] im Jahr 2013 betrug es 1.957 Euro pro Monat.

Der Unterschied zum (arithmetischen) Nettoeinkommen ist, dass nicht jedes Haushaltsmitglied gleich gewichtet wird. Bei der Berechnung des Nettoäquivalenzeinkommens würde ein Paar ohne Kinder zum Beispiel nur mit einem Faktor von 160 % statt 200 % gewichtet – die zweite Person benötigt bei dieser Berechnung nur 60 % des Einkommens der ersten Person. Dadurch ist der Median des Äquivalenzeinkommens immer höher.

Kaufkraftbereinigt auf Basis der Preise von 2005 lässt sich folgende Entwicklung des Medians des Nettoerwerbseinkommens aller abhängig Beschäftigten feststellen:[6]

  • im Jahr 2000 (33,2 Millionen abhängig Beschäftigte) 1.324 Euro/Monat,
  • im Jahr 2005 (33,4 Millionen abhängig Beschäftigte) 1.300 Euro/Monat,
  • im Jahr 2010 (35,3 Millionen abhängig Beschäftigte) 1.294 Euro/Monat.

Mittlerer Stundenlohn

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Der Reallohn für die einkommensschwächsten 10 % betrug 2010 höchstens 5,03 € (nach Preisen von 2005), für die einkommensstärksten 10 % mindestens 27,77 €. (Die Zahlen berücksichtigen keine Auszubildenden oder Personen in arbeitsmarktpolitischen Beschäftigungsmaßnahmen.) Der Median der Reallöhne im Jahr 2010 betrug (kaufkraftbereinigt in Preisen von 2005) 12,84 €. Das ist gegenüber der Vergleichszahl aus dem Jahr 2000 kaufkraftbereinigt ein Rückgang von 2,3 %, gegenüber 2005 sogar ein Rückgang von 4,9 %. Kaufkraftbereinigt sind in Deutschland die Stundenlöhne zwischen 2000 und 2010 deutlich gesunken. Insbesondere die der unteren 30 %, nämlich um 10,6 %. Nur die Reallöhne der einkommensstärksten 10 % sind gestiegen.[7]

Stundenlöhne in Deutschland, kaufkraftbereinigt nach Werten von 2005
Gruppe 2000 2005 2010 Veränderung in % 2000–2010 Veränderung in % 2000–2005 Veränderung in % 2005–2010
unterste 10 % 5,63 5,16 5,03 - 10,6 -8,3 -2,5
zweite 10 % 8,21 7,74 7,34 -10,6 -5,7 -5,2
dritte 10 % 9,85 9,52 8,80 -10,6 -3,3 -7,6
vierte 10 % 11,25 11,24 10,56 -6,1 -0,1 -6,1
fünfte 10 % 12,57 12,78 12,08 -3,9 +1,6 -6,1
sechste 10 % 13,92 14,29 13,62 -2,1 +2,6 -4,6
siebte 10 % 15,43 15,87 15,26 -1,1 +2,9 -3,9
achte 10 % 17,40 17,86 17,33 -0,4 +2,6 -3,0
neunte 10 % 20,24 20,82 20,54 +1,5 +2,9 -1,4
oberste 10 % 27,29 27,58 27,77 +1,8 +1,1 +0,7
mittlerer Lohn insgesamt 13,14 13,50 12,84 -2,3 2,8 -4,9

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Society at a Glance 2014 - OECD Social Indicators, OECD, 18. März 2014.
  2. OECD (Hrsg.): Household income. 20. Juni 2024, doi:10.1787/c8568e7f-en (oecd-ilibrary.org [abgerufen am 3. Oktober 2024] englisch: Household income.).
  3. Publikation - Einkommen, Konsum, Lebensbedingungen - Einkommens- und Verbrauchsstichprobe - Einkommensverteilung in Deutschland - Fachserie 15 Heft 6 - 2013 - Statistisches Bundesamt (Destatis). (PDF) Abgerufen am 28. Mai 2022.
  4. Laufende Wirtschaftsrechnungen Einkommen, Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte - Fachserie 15 Reihe 1 - Statistisches Bundesamt (Destatis). (PDF) S. 41, abgerufen am 28. Mai 2022.
  5. Mittleres Personeneinkommen der Bevölkerung bei 1 772 Euro pro Monat. Mitteilung des Statistischen Bundesamtes, entnommen aus Einkommens- und Verbrauchsstichprobe - Einkommensverteilung in Deutschland - Fachserie 15 Heft 6 - 2008.
  6. Schwache Lohnentwicklung im letzten Jahrzehnt, Karl Brenke, Markus M. Grabka, DIW Wochenbericht Nr. 45.2011, S. 12 (S. 10 im PDF; 526 kB)
  7. PDF auf diw.de, S. 9