Meister des Jean Mansel

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Als Meister des Jean Mansel oder Mansel-Meister[1] auch Meister des Mansel wird der Buchmaler bezeichnet, der um 1467 eine Abschrift der Fleur des histories, eines Texts des burgundischen Autors Jean Mansel, ausgemalt hat. Der namentlich nicht bekannte Maler hat die Mehrzahl der 65 Bilder in zwei der insgesamt drei Bänden dieser Kopie geschaffen. Der Text, zu dem sie der Meister gemalt hat, ist eine um 1440 entstandene umfangreiche Weltgeschichte von der Erschaffung der Erde bis hin zur Regierungszeit Karls VI.

Von der Fleur des histories sind insgesamt 53 Kopien erhalten geblieben. Der Meister des Jean Mansel ist nach seiner Kopie in der Klosterbibliothek des Wiener Schottenstifts (Cod. Scot. 167 (139) und Cod. Scot. 168 (140)) benannt.

Weiter hat der Meister des Jean Mansel eine Ausgabe des Decamerone von Giovanni Boccaccio[2] illuminiert, an der er um 1440 zusammen mit dem Meister des Guillebert von Metz gearbeitet hat. Auch wird ihm ein um 1450 entstandenes Stundenbuch aus dem Besitz des burgundischen Adligen Antoine de Crèvecoeur[3] zugeschrieben. Er soll es zusammen mit einem Assistenten ausgemalt haben, bei dem es sich eventuell um Simon Marmion gehandelt haben könnte. Dieser war ein Buchmaler, der in Valenciennes tätig war, jedoch bleibt die Zusammenarbeit zwischen den beiden Künstlern umstritten.

Die Bilder des Meister des Jean Mansel deuten den Beginn einer Synthese der zu seiner Zeit noch führenden flandrisch-niederländischen Stilrichtung mit der nordfranzösischen Schule und Einflüssen der Buchmalerei aus Paris.

Einzelnachweise

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  1. siehe Meister des Jean Mansel, Mansel-Meister. In: Erwin Panofsky (Redaktion Jochen Sander u. a.): Altniederländische Malerei - Ihr Ursprung und Wesen. Ostfildern 2001, Kapitel II, Anmerkung 39
  2. Paris, Bibl. de l’Arsenal. MS. 5070
  3. Heures d’Antoine de Crèvecoeur, Leeds University Library Brotherton Collection, MS 4

Literatur

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  • Neil Ker: Medieval Manuscripts in British Libraries, III - Lampeter - Oxford. Oxford, 1983
  • Thomas Kren, Scot McKendrick: Illuminating the Renaissance: The Triumph of Flemish Manuscript Painting in Europe. Los Angeles, 2003
  • Marc Gil; Du Maître du Mansel au Maître de Rambures: Le milieu des peintres et des enlumineurs de Picardie, ca. 1440-1480 (unveröffentlichte Dissertation der Université de Paris IV-Sorbonne), Paris 1999
  • Marc Gil: D’Italie du nord en Artois, le portrait de saint Bernardin de Sienne des Heures d’Antoine de Crèvecoeur, vers 1450–55: Leeds, University Library, The Brotherton Collection, Ms. 4. In: Jeffrey F. Hamburger, Anne S. Lorteweg (Hrsg.): Tributes in Honor of James H. Marrow. Studies in Painting and Manuscript Illumination of the Late Middle Ages and Northern Renaissance. London 2006, S. 207–218