Meister des Marientodes

mittelalterlicher Maler
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Als Meister des Todes der Maria oder Meister des Marientodes wurde in der Kunstgeschichte lange Zeit ein namentlich nicht bekannter mittelalterlicher Maler bezeichnet. Von diesem waren zwei Triptychen ursprünglich aus Kölner Kirchen kommend erhalten, deren Mittelteile den Tod der Maria, der Mutter Jesu darstellen. 1515 beziehungsweise um 1525 entstanden, wurden sie von den Kunstsammlern Sulpiz Boisserée und Ferdinand Franz Wallraf im 19. Jahrhundert aufgekauft und finden sich heute im Wallraf-Richartz-Museum in Köln und in der Alten Pinakothek in München.

Joos van Cleve (Meister des Marientodes): Der Tod der Jungfrau. Um 1520, München, Alte Pinakothek
Joos van Cleve (Meister des Marientodes): Der Tod der Jungfrau. Um 1515, Köln, Wallraf-Richartz-Museum

Die Bilder des Marientodes zeigen einen starken niederländischen Einfluss. So soll beim Meister des Marientodes eine Kenntnis der Malweise des flämischen Malers und Mitbegründers der Antwerpener Malerschule Quentin Massys erkennbar sein, aber auch italienischer Einfluss beispielsweise in Motivwahl und -darstellung der Sterbeszene. Über längere Zeit wurden Vermutungen angestellt, was die wahre Identität des Meisters sein könnte. Unter anderem wurde Jan Joest, ein niederrheinisch-niederländischer Maler aus Kalkar am Niederrhein vorgeschlagen.

Heute werden die Bilder des Marientodes als Werk von Joos van Cleve betrachtet. Die zwei Altarbilder werden als eines seiner Hauptwerke betrachtet und sind heute unter seinem Namen ausgestellt.

  • Flügelaltar, Mitteltafel: Tod Mariä, 1515, Holz, 65 × 126 cm. Köln, Wallraf-Richartz-Museum.
  • Flügelaltar, Mitteltafel: Tod Mariä, vor 1523, Holz, 132 × 154 m. München, Alte Pinakothek.

Literatur

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  • Ludwig Scheibler: Ein neues Bild vom Meister des Todes der Maria, in: Zeitschrift für christliche Kunst. 4, 1891, S. 138ff.
  • Oscar Eisenmann: Katalog der Kgl. Gemälde Galerie zu Cassel. Kassel 1888, S, =,
  • Ludwig Kaemmerer: Ein bezeichnetes Werk des Meisters vom Tode der Maria. In: Jahrbuch der Königlich Preussischen Kunstsammlungen. 11 (1890), S. 150–160
  • Richard Muther: Geschichte der Malerei. Band II. G. J. Göschen’sche Verlagshandlung 1900, S. ?.
  • Jacob Burckhardt: Werke. Kritische Gesamtausgabe: Werke, Bd. 6, Das Altarbild, Das Porträt in der Malerei, Die Sammler. München 2000 (nach der Originalfassung von 1905), S. ?.
  • Max J. Friedländer: Die Altniederländische Malerei. Band 9: Joos van Cleve, Jan Provost, Joachim Patenier. Leiden 1934
  • Leo van Puyvelde: Die älteren flämischen Meister. Amsterdam 1941, S. ?.
  • Rainer Budde, Roland Krischel (Hrsg.): Das Wallraf-Richartz-Museum, 100 Meisterwerke;von Simone Martini bis Edvard Munch. Köln 2000, S. ?.
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