Der Silbersinghabicht, auch Großer Singhabicht (Melierax canorus) ist eine Greifvogelart in Afrika aus der Familie der Habichtartigen (Accipitridae).[1]
Silbersinghabicht | ||||||||||
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Großer Singhabicht | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Melierax canorus | ||||||||||
(Thunberg, 1799) |
Mitunter wurde er als konspezifisch mit dem Weißbürzel-Singhabicht (Melierax poliopterus) angesehen.
Er kommt im südlichen Afrika in Südangola, Namibia, Botswana, Westsimbabwe und Südafrika vor.
Der Lebensraum umfasst trockene Savanne, Halbwüste, Karoo, auch Wüste bis 2000 m Höhe.[2][3]
Der Artzusatz kommt von lateinisch canorus ‚melodisch‘.[4]
Merkmale
BearbeitenDieser Vogel ist 46 bis 62 cm groß, das Männchen wiegt zwischen 493 und 750, das Weibchen zwischen 700 und 1400 g, die Flügelspannweite beträgt 102 bis 123 cm. Er ist ein großer, langbeiniger Vogel mit roten Beinen, roter Schnabelbasis und Wachshaut, blasser und größer als der Graubürzel-Singhabicht (Melierax metabates), insgesamt blassgrau mit fein gebänderter Unterseite, weißem Rumpf, sehr hellen Armschwingen im Kontrast zu dunklen Handschwingen. Die Flügeldecken haben weiße Flecken, die Armschwingen sind blass, der Rumpf weißlich. Das Weibchen ist größer. Die Art ähnelt dem allerdings brauneren Weißbürzel-Singhabicht (Melierax poliopterus) und ist deutlich größer als der Gabarhabicht (Micronisus gabar). Jungvögel haben eine braune Oberseite mit gelbbraunen Federrändern, die Unterseite ist gebändert und gestreift, auch die Flug- und Schwanzfedern sind kräftig gebändert. Die Iris ist noch blassgelb, die Schnabelbasis schwärzlich, die Beine orange-gelb.[2][3]
Geografische Variation
BearbeitenEs werden folgende Unterarten anerkannt:[2][5]
- M. c. argentior Clancey, 1960, – Südwestangola bis Norden Südafrikas, blasser gefiedert bis silbergrau
- M. c. canorus – (Thunberg, 1799), Nominatform, – Westen und Süden Südafrikas
Stimme
BearbeitenDer meist nur während der Brutzeit zu hörende Ruf wird als pfeifendes „kleeu-kleeu-klu-klu-klu“ während der Dämmerung beschrieben sowie als „chee-chit chee-chit“ während des Fluges.[2][3]
Lebensweise
BearbeitenDie Nahrung besteht aus kleinen Säugetieren, Vögeln, Reptilien, Wirbellosen, Insekten und Aas, die meist von einem Ansitz aus als Lauerjäger erbeutet werden. Der Vogel läuft auch auf dem Boden der Beute hinterher und folgt dem Honigdachs (Mellivora capensis) und anderen Beutegreifern. Die Art lebt meist monogam, es wurde jedoch auch Polyandrie beschrieben. Die Brutzeit liegt meist zwischen Juni und Dezember. Beide Vögel bauen über mehrere Wochen das Nest auf einer Plattform aus Stöcken hoch oben in kleinen Bäumen meist 5 bis 6 m oberhalb des Erdbodens. Manchmal wird das Nest mehrere Jahre benutzt. Das Gelege besteht aus 1 bis häufiger 2 grünlich-weißen Eiern, die fast ausschließlich vom Weibchen über etwa 35 bis 38 Tage ausgebrütet werden.[2][3]
Gefährdungssituation
BearbeitenDie Art gilt als nicht gefährdet (Least Concern).[6]
Literatur
Bearbeiten- C. P. Thunberg: Falco canorus. In: Dissertatio de Falcone Canoro In: Nova acta Academiae scientiarum imperialis petropolitanae, Bd. 15, S. 33, 1799, Biodiversity Library
- Gabriel Rislachi: Dissertatio de Falcone Canoro. In: Dissertationes academicae Upsaliae habitae Volumen tertium, S. 264, 1799, Gallica[7]
Weblinks
Bearbeiten- Melierax canorus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2023.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 10. Juni 2024.
- Birdlife
- Silbersinghabicht (Melierax canorus) bei Avibase
- Silbersinghabicht (Melierax canorus) auf eBird.org
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Silbersinghabicht (Melierax canorus)
- Pale Chanting Goshawk (Melierax canorus) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
- Oiseaux.net
- Macaulay Library Multimedia
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
- ↑ a b c d e A. C. Kemp und G. M. Kirwan: Pale Chanting-Goshawk (Melierax canorus), version 1.0. In: J. Del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. De Juana (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Melierax canorus
- ↑ a b c d I. Sinclair, P. Ryan: Birds of Southern Africa. Complete Photographic Field Guide. SASOL, 2009. ISBN 978-1-77007-388-3
- ↑ J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
- ↑ IOC World Bird List Hoatzin, New World vultures, Secretarybird, raptors
- ↑ Melierax canorus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 2. August 2021.
- ↑ Dickinson, E. C., and J. V. Remsen, Editors (2013). The Howard and Moore Complete Checklist of the Birds of the World. Fourth edition. Volume 1. Aves Press, Eastbourne, UK.