Der Madagaskarspint (Merops superciliosus) ist ein Vogel aus der Familie der Bienenfresser (Meropidae).[1][2]
Madagaskarspint | ||||||||||
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Madagaskarspint (Merops superciliosus) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Merops superciliosus | ||||||||||
Linnaeus, 1766 |
Er kommt in Subsahara-Afrika und in Madagaskar vor in Äthiopien, Angola, Botswana, Burundi, auf den Komoren, in der Demokratischen Republik Kongo, Dschibuti, Eritrea, Kenia, Malawi, Mosambik, Namibia, Ruanda, Somalia, im Südsudan, im Sudan, in Tansania, Uganda, Sambia und in Simbabwe.
Das Verbreitungsgebiet umfasst baumbestandene Flächen in Gewässernähe und offene Flächen bis 1500 m Höhe, bevorzugt in Wassernähe, kleine küstennahe Inseln, Mangrovenwälder, Gärten in Stadträndern oder Sumpfgebiete.[3][4][5]
Die Art ist ein Standvogel in Madagaskar und vermutlich auch auf den Komoren. In Afrika ist sie in Somalia Standvogel, in Kenia und in Mosambik Winterbesucher, kommt zum Brüten nach Angola und Namibia zwischen September und Juni.[3]
Das Artepitheton kommt von lateinisch supercilium ‚Augenbraue‘.[6]
Beschreibung
BearbeitenDer Madagaskarspint ist 24–31 cm groß (+ zentrale Schwanzfedern von bis zu 7 cm) und wiegt zwischen 38 und 48 g. Das Gefieder ist olivgrün mit dunkel Olivbraun an Stirn und Scheitel, der Überaugenstreif ist weiß ohne angrenzendes Blau, die Maske schwarz mit breitem weißem Wangenstreif. Das Kinn ist gelblich-weiß, die Kehle rotbraun. Die Iris ist dunkelrot.
Er ist weniger farbig und etwas kleiner als der Blauwangenspint (M. persicus) und unterscheidet sich durch das oliv-grüne und nicht grasgrüne Gefieder, durch den dunklen olivbraunen Scheitel, den breiteren ziegelroten Kehlfleck, durch die weiß begrenzte schwarze Maske und die weiße Schnabelbasis. Zudem ist das Kinn weißlich, nicht gelb. Vom Blauschwanzspint (Merops philippinus) unterscheidet er sich wiederum durch den grünen Rumpf und Schwanz, die weiß abgesetzte Maske und die Scheitelfarbe und gegenüber dem Bienenfresser (M. apiaster) durch das fehlende Gelb an der Kehle.
Beim Weibchen sind die zentralen Schwanzfedern deutlich kürzer, Jungvögel sind blasser und denen des Blauschwanzspintes sehr ähnlich, noch ohne typische Kopfzeichnung und ohne verlängerte zentrale Schwanzfedern.[3][4][7][8][9]
Stimme
BearbeitenDer Ruf des Männchens wird als rollendes, zweisilbiges „pr-reee...pr-reee…“ beschrieben oder als hochtoniges „pit-ilup“, mitunter dazwischen „pup...pup..“ Rufe, insgesamt dem Blauwangenspint (M. persicus) ähnlich, aber höher.[3][9]
Geografische Variation
BearbeitenEs werden folgende Unterarten anerkannt:[3][10]
- M. s. superciliosus Linnaeus, 1766, Nominatform – Ostafrika, Madagaskar und die Komoren
- M. s. alternans Clancey, 1971, – Westangola und Nordwestnamibia, mit heller grünem Gefieder, häufig auch grünem Scheitel, Kinn und Wangen sind weißer.
Lebensweise
BearbeitenDie Nahrung dürfte der des Blauwangenspintes (M. persicus) und des Blauschwanzspintes (Merops philippinus) entsprechen, welche Insekten im Flug fangen (Bienen, Wespen und Libellen).
Die Brutzeit liegt zwischen September und November in Madagaskar, im November auf den Komoren, zwischen September und Dezember in Namibia, Simbabwe und Mosambik, zwischen Mai und August in Tansania und im April/Mai und November/Dezember in Kenia, Äthiopien und Somalia. Die Bruthöhlen werden einzeln oder in kleinen Kolonien, auch bis zu Hunderten, an Ufern, auch in Erdwällen oder im sandigen Untergrund gegraben. Das Gelege besteht aus 4–6 Eiern.[3][8][9]
Gefährdungssituation
BearbeitenDer Bestand gilt als nicht gefährdet (Least Concern) und der Populationstrend Stand 2016 als stabil.[11]
Literatur
Bearbeiten- Carl Linnaeus: Merops superciliosus. in: Systema Naturae, 12. Auflage, Band 1, Heft 1, s. 183, 1766, Biodiversity Library
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Madagaskarspint, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 3. Oktober 2022.
- ↑ H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
- ↑ a b c d e f H. Fry und P. F. D. Boesman: Madagascar Bee-eater (Merops superciliosus), version 1.0. In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Merops superciliosus
- ↑ a b T. Stevenson, J. Fanshawe: Birds of East Africa. Kenya, Tanzania, Uganda, Rwanda, and Burundi. Princeton University Press, 2002, ISBN 978-0-691-12665-4.
- ↑ African Bird Club: ABC App - Birds of Africa
- ↑ J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
- ↑ F. Hawkins, R. Safford, A. Skerrett: Birds of Madagascar and the Indian Ocean Islands. Helm Field Guides, 2015, ISBN 978-1-4729-2409-4
- ↑ a b I. Sinclair, P. Ryan: Birds of Southern Africa. Complete Photographic Field Guide. SASOL, 2009. ISBN 978-1-77007-388-3
- ↑ a b c H. Chittenden, G. Davies und I. Weiersbye: Roberts Bird Guide, 2. Auflage, 2018, ISBN 978-1-920602-01-7
- ↑ IOC World Bird List Todies, motmots, bee-eaters
- ↑ Merops superciliosus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 3. Oktober 2022.