Mode 7

Texture-Mapping-Modus der Super-NES-Konsole und des Game-Boy-Advance-Handhelds
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Mode 7 ist eine Funktion zur Grafikdarstellung, der vom japanischen Hersteller Nintendo für seine Spielkonsole SNES entwickelt wurde und später auch auf dem Game Boy Advance zur Verfügung stand. Es handelt sich um einen Texture-Mapping-Modus, mit dem aus einer zweidimensionalen Grafik eine dynamische dreidimensionale Ebene erzeugt werden kann. Mit dem Verkaufsstart des SNES erlangte Nintendo große Aufmerksamkeit für diese technisch fortschrittlich wirkende Grafikdarstellung.

Demonstration von Mode 7 auf einem SNES – man beachte die Abtastartefakte am Horizont
Screenshot einer Demonstration von Mode 7 auf einem Game Boy Advance

Beschreibung

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Im Mode 7 ist es möglich, eine Hintergrundebene zu verzerren, rotieren und skalieren, hiermit lässt sich der Effekt räumlicher Tiefe erzeugen, der vor allem bei Rennspielen, Flugsequenzen oder auch begehbaren Karten verwendet wird.[1] Im Gegensatz zu mehreren texturierten Polygonen – wie sie der Super-FX-Chip ermöglicht – ist allerdings lediglich die Darstellung einer Ebene umsetzbar. Eine Änderung der Transformation während des horizontalen Strahlrücklaufs per "horizontal blanking Direct Memory Access" ermöglicht die o. g. perspektivische Verzerrung sowie weitere Effekte.

Funktion

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Die Super-NES-Konsole hat acht Grafikmodi, nummeriert von 0 bis 7, um Hintergrundebenen anzuzeigen. Der letzte Modus (BG Modus 7) enthält genau ein Hintergrundbitmap, das per linearer Abbildung skaliert und gedreht werden kann. Dieser Grafikmodus ist besonders geeignet für Rennspiele wie zum Beispiel F-Zero und für die Darstellung von Übersichtskarten in Rollenspielen, zum Beispiel im Klassiker Final Fantasy VI von Square Enix. Die Entwickler konnten mit diesem Effekt die Illusion einer weitläufigen Welt erzeugen, die über den Horizont hinaus läuft.

Das Skalieren und Drehen wird über lediglich acht Parameter definiert

  • x und y definieren dabei den Drehpunkt.
  • h(orizontal) und v(ertikal) definieren die obere linke Ecke im Bildspeicher.
  • A verzerrt die X-Achse horizontal.
  • B verzerrt die X-Achse vertikal.
  • C verzerrt die Y-Achse horizontal.
  • D verzerrt die Y-Achse vertikal.

Für eine Drehung müssen A,B,C und D gemeinsam genutzt werden. Für ein scheinbares Kippen des Hintergrundes reicht es, den Ursprung in die Mitte des unteren Randes des Bildschirms zu legen und das Bild nach oben zunehmend zu stauchen. Da diese Funktion vertikale Parallelen am Horizont zusammen führt, ist sie mit nur einer linearen Abbildung für das ganze Bild unmöglich.

Spiele mit Mode 7 (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. The Super Perspective. In: Nintendo of America (Hrsg.): Nintendo Player's Guide. 1992, S. 4 (archive.org).
  2. Brian J. Wardyga: The Video Games Textbook. History. Business. Technology. CRC Press, Boca Raton 2019, ISBN 978-0-8153-9091-6 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).