Als monetäre Finanzinstitute (MFI; englisch monetary financial institutions) werden im Bankwesen des Eurosystems alle an der Geldversorgung der Wirtschaft beteiligten Unternehmen und Institutionen bezeichnet.
Allgemeines
BearbeitenZu den MFI gehören alle Institute, deren Betriebszweck darin besteht, das Einlagengeschäft, Kreditgeschäft und/oder Wertpapiergeschäft zu betreiben.[1] Es handelt sich mithin um Institutionen, die vom Publikum Einlagen entgegennehmen, Kredite auf eigene Rechnung anbieten oder Investitionen in Wertpapiere vornehmen. Hierzu zählen alle am Geldversorgungsprozess beteiligten Institute wie die Europäische Zentralbank, die nationalen Zentralbanken (beispielsweise die Deutsche Bundesbank), Kreditinstitute sowie andere MFI wie Bausparkassen und Geldmarktfonds.[2]
Einteilung
BearbeitenBei der Ermittlung der Geldmenge ( bis ) wurde bzw. wird folgende Einteilung vorgenommen:[3]
Sektor | Sektoreinteilung Bundesbank bis Dezember 1998 |
Sektoreinteilung Eurosystem ab Januar 1999 |
---|---|---|
Bankensektor: |
Deutsche Bundesbank Geschäftsbanken |
monetäre Finanzinstitute: Deutsche Bundesbank Geschäftsbanken andere Finanzinstitute: Bausparkassen, Geldmarktfonds |
Nichtbankensektor: |
Nichtbankunternehmen Privathaushalte öffentliche Haushalte |
nicht-monetäre Finanzinstitute: Privater Sektor: Privathaushalte und nicht-finanzielle Unternehmen öffentliche Haushalte |
Der Sektor „monetäre Finanzinstitute“ ist der Geldschöpfungssektor.[4]
Sonstiges
BearbeitenNach dem Aufsichtsrecht in einzelnen EU-Mitgliedstaaten bedürfen MFIs einer Banklizenz der nationalen Bankenaufsicht. Eine Liste aller zugelassenen MFIs im Euroraum wird von der Europäischen Zentralbank – die selbst ein monetäres Finanzinstitut ist – veröffentlicht.[5]
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Europäische Zentralbank, Die einheitliche Geldpolitik in Stufe 3, 1998, S. 86
- ↑ Karl-Heinz Moritz, Geldtheorie und Geldpolitik, 1998, S. 74
- ↑ Rudolf Peto, Geldtheorie und Geldpolitik, 2002, S. 24
- ↑ Rudolf Peto, Geldtheorie und Geldpolitik, 2002, S. 24
- ↑ European Central Bank (Hrsg.), List of Monetary Financial Institutions and Institutions Subject to Minimum Reserves (MFIs)