Riederalp ist eine durch Fusion entstandene Munizipalgemeinde im Bezirk Östlich Raron im Schweizer Kanton Wallis. Sie liegt südöstlich des Aletschwaldes, im Bereich der seit 2002 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärten Bergregion Jungfrau-Aletsch, und ist damit Teil des Aletschgebiets.
Riederalp | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Wallis (VS) |
Bezirk: | Östlich Raron |
BFS-Nr.: | 6181 |
Postleitzahl: | 3987 Riederalp 3983 Goppisberg 3983 Greich 3986 Ried-Mörel |
Koordinaten: | 645135 / 136430 |
Höhe: | 1905 m ü. M. |
Höhenbereich: | 707–2359 m ü. M.[1] |
Fläche: | 19,09 km²[2] |
Einwohner: | 437 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 23 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
14,4 % (31. Dezember 2023)[4] |
Gemeindepräsident: | Peter Albrecht |
Website: | www.gemeinde-riederalp.ch |
Östlicher Teil der Riederalp
(Talstation der Moosfluh-Bahn) | |
Lage der Gemeinde | |
Geschichte
BearbeitenDie Gemeinde wurde auf den 1. November 2003 durch die Fusion der bis dahin selbständigen Gemeinden Goppisberg, Greich und Ried-Mörel gegründet.
Bevölkerung
BearbeitenJahr | 2000 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 |
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Einwohner | 527 | 527 | 529 | 536 | 508 | 508 | 498 | 488 |
- Goppisberg, 75 Einwohner
- Greich, 165 Einwohner
- Ried-Mörel, 315 Einwohner
Das heute gemeinhin Riederalp genannte Skigebiet besteht historisch gesehen aus drei Alpen, von West nach Ost der Riederalp, der Greicheralp und der Goppisberger Alp, die zu den jeweiligen, in Hanglage befindlichen Dörfern Ried, Greich und Goppisberg gehörten.
Gemeindepräsidenten
BearbeitenSeit den Gemeinderatswahlen von 2004:
Amtszeit | Name | Partei |
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2005–2012 | Graziella Walker | CSP |
2013– | Peter Albrecht | FDP |
Wappen
BearbeitenDie neue Gesamtgemeinde führte nach ihrer Fusion 2003 zunächst kein Wappen; mehrere Vorschläge wurden von der Behörde abgelehnt. Das Wappen mit drei Sternen als Sinnbild für die Gemeinden, Berge und Gletscher wurde erst am 30. November 2008 von den Stimmbürgern angenommen.[5][6]
-
Goppisberg
-
Greich
-
Ried-Mörel
Tourismus
BearbeitenRiederalp ist autofrei und lebt primär vom Tourismus. Im Winter stehen den Wintersportlern im Skigebiet Aletsch Arena rund 104 km Pisten und 34 Anlagen zur Verfügung. Seit dem 5. Dezember 2009 ist eine neue 4er-Sesselbahn Hohfluh, seit 2015 ein Neubau der Gletscherbahn Moosfluh in Betrieb. Im Sommer ist die Gemeinde Ausgangsort für Wanderer und Biker. Als Attraktion gilt die im Sommer 2008 eröffnete Hängebrücke, die Riederalp mit Belalp verbindet.[7] Der 9-Loch Golfplatz auf Riederalp ist der höchstgelegene in Europa.
Verkehr
BearbeitenIn Mörel befindet sich ein Bahnhof der Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB, Fahrplanfeld 142).
Riederalp ist mit der Grosskabinenbahn Mörel–Riederalp-Mitte oder der 6er-Gondelbahn Mörel–Ried-Mörel–Riederalp-West erreichbar.
Am 14. Dezember 1996 um 9:40 Uhr ereignete sich bei der Gondelbahn Riederalp–Moosfluh ein Seilbahnunglück. Die Achse der Umlenkscheibe in der Talstation brach und mehrere Kabinen schlugen infolge des erheblich vergrösserten Seildurchhanges auf dem Boden auf. Ein Passagier starb, 18 Passagiere erlitten Verletzungen.[8]
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Villa Cassel[9]
- Aletschwald
- der Berg Moosfluh (2340 m)
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Art Furrer (* 1937), Ski-Akrobat und Gastronom
- Thor Kunkel (* 1963), Schriftsteller
- Lilian Kummer (* 1975), Skirennfahrerin
Literatur
Bearbeiten- Anton Riva: Riederalp. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2017.
- Philipp Kalbermatter: Goppisberg. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2017.
- Philipp Kalbermatter: Greich. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2017.
- Anton Riva: Ried-Mörel. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2017.
- Walter Ruppen: Goppisberg. In: Die Kunstdenkmäler des Kantons Wallis. Band 3: Der Bezirk Östlich-Raron (= Kunstdenkmäler der Schweiz). Band 84. Wiese Verlag, Basel 1991, ISBN 3-909158-58-7, S. 208–220.
- Walter Ruppen: Goppisberg. In: Die Kunstdenkmäler des Kantons Wallis. Band 3: Der Bezirk Östlich-Raron (= Kunstdenkmäler der Schweiz). Band 84. Wiese Verlag, Basel 1991, ISBN 3-909158-58-7, S. 221–230.
- Walter Ruppen: Goppisberg. In: Die Kunstdenkmäler des Kantons Wallis. Band 3: Der Bezirk Östlich-Raron (= Kunstdenkmäler der Schweiz). Band 84. Wiese Verlag, Basel 1991, ISBN 3-909158-58-7, S. 231–282.
Weblinks
Bearbeiten- Riederalp auf der Plattform ETHorama
- Offizielle Website der Gemeinde Riederalp
- Naturschutzzentrum in der historischen Villa Cassel
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Vorschläge über neues Wappen
- ↑ Annahme des Wappens ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Hängebrücke
- ↑ Artikel auf Tages-Anzeiger online (nicht mehr abrufbar)
- ↑ Villa Cassel auf ETHorama