Die Myzostomidae sind eine Familie mariner Würmer, die als Kommensalen oder Parasiten auf Stachelhäutern (Echinodermata) leben, die meisten auf Haarsternen oder Seelilien, einige Arten auch auf Seesternen oder Schlangensternen. Sie bevorzugen Stachelhäuterarten, die tiefer als 200 m leben und regen sie an kleine, gallenartige Skelettelemente zu bilden, die dem Schutz der Myzostomidae dienen.
Myzostomidae | ||||||||||||
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Drei gut getarnte Exemplare von Myzostoma fuscomaculatum auf ihrem Wirt, dem Haarstern Tropiometra carinata. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Myzostomidae | ||||||||||||
Benham, 1896 |
Merkmale
BearbeitenDie Tiere haben einen scheibenförmigen, abgeflachten Körper mit starker Dorsal- und Ventralmuskulatur und sind von hakenartigen Borsten umgeben, um sich an ihren Wirten festzuhalten. Durch die Parapodien und die segmental angeordneten Seitennerven des zu einer einheitlichen Masse abgewandelten Strickleiternervensystems ist eine Segmentierung zu erkennen. Ein Ganglion befindet sich am Oberschlund. Der Darm hat Blindsäcke.
Vermehrung
BearbeitenDie Tiere sind Simultanzwitter. Die Begattung erfolgt über die gegenseitige Anheftung von komplexen Spermatophoren aus 5 verschiedenen Zelltypen. Die Spermatophore durchdringt wurzelartig den Körper und transportiert die Spermien zu den Eizellen. Es gibt eine Spiralfurchung. Die Larve ist eine kugelförmige Trochophora-Larve.
Systematik
BearbeitenDie taxonomische Einordnung war lange unsicher. Traditionell wurden die Myzostomidae zu den Vielborstern (Polychaeta) gerechnet, da viele Organe wie bei den Anneliden segmental angeordnet sind. Molekulare Untersuchungen haben diese Vorstellung bestätigt[1].
Gattungen
BearbeitenEs gibt etwa 140 Arten in 6 Gattungen.
- Cystimyzostomum Jagersten, 1940
- Endomyzostoma Perrier, 1897
- Hypomyzostoma
- Myzostoma Leuckart, 1829
- Notopharyngoides
- Protomyszostomum
Literatur
Bearbeiten- W. Westheide, R. Rieger: Spezielle Zoologie. Teil 1: Einzeller und Wirbellose Tiere. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-8274-1575-2, S. 421–422.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Torsten H. Struck, Christiane Paul, Natascha Hill, Stefanie Hartmann, Christoph Hösel: Phylogenomic analyses unravel annelid evolution. In: Nature. Band 471, Nr. 7336, März 2011, ISSN 0028-0836, S. 95–98, doi:10.1038/nature09864.
Weblinks
Bearbeiten- K. Fauchald: Myzostomidae. In: K. Fauchald (Hrsg.): World Polychaeta database. World Register of Marine Species., Accessed through 2009. (marinespecies.org Zugriff am 8. Juli 2010)