Napaien oder Napaiai, in älterer deutscher Fachliteratur auch Napäen (altgriechisch Ναπαῖαι Napaíai, lateinisch Napaeae, von νάπη nápē, deutsch ‚Tal‘) sind in der griechischen Mythologie Nymphen, die in Tälern leben. Sie werden zu den Bergnymphen (Oreaden) gezählt. Verwandt mit ihnen sind die Auloniaden.
Beschreibung
BearbeitenIm Hauptwerk des französischen Altertumsforschers Antoine Banier mit dem Titel La mythologie et les fables expliquées par l’histoire (8 Bde., Paris 1738–1740) werden im achten Kapitel des 4. Bands Des Nymphes, Dryades, Hamadryades, Napées, Oreades, etc. die Napaien unter Verweis auf Vergil so beschrieben:[1]
„[…] den Namen der Napäen führten diejenigen, welche den Gebüschen vorstunden; […]“
Der deutsche Dichter und Philosoph Karl Wilhelm Ramler beschrieb in seinem 1790 verfassten Werk Kurzgefasste Mythologie oder Lehre von den fabelhaften Göttern und Halbgöttern und Helden des Alterthums die Napaien wie folgt:[2]
„Die bekanntesten unter den Nymphen sind die Najaden, Oreaden, Napäen, Hamadreaden. 1. Najaden, […] 2. Oreaden, […] 3. Napäen, Nymphen der Thäler und zugleich der Blumen, Kräuter und Sträuche. Auch diese verwechselt man zuweilen mit den Najaden, weil die Quellen in die Thäler fließen. Sie kommen selten bei den Dichtern vor.“
Quellen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Heinrich Wilhelm Stoll: Napaiai. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,1, Leipzig 1902, Sp. 9 (Digitalisat).
- Leo Bloch: Nymphen. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,1, Leipzig 1902, Sp. 519 (Digitalisat).
Weblinks
Bearbeiten- Dryaden und Oreaden auf theoi.com (englisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Das achte Kapitel. Von den Nymphen, den Dryaden, Hamadryaden, Napäen, Oreaden, u. s. w. In: deutsche-digitale-bibliothek.de. Abgerufen am 17. Juli 2016.
- ↑ Karl Wilhelm Ramler: C. W. Ramler’s kurzgefaßte Mythologie oder Lehre von den fabelhaften Göttern, Halbgöttern und Helden des Alterthums. Rudolph Sammer, Wien 1840 (online).