Villa „Sibi et Amicis“
Die Villa „Sibi et Amicis“, auch Johannishof genannt, ist eine Villa im Stadtteil Serkowitz der sächsischen Stadt Radebeul, im Augustusweg 1. Sie wurde um 1870 durch die ortsansässigen Baumeister Gebrüder Ziller errichtet.
Beschreibung
BearbeitenDie als zusammenhängender Gruppenbau im italienischen Landhausstil konzipierte, heute unter Denkmalschutz stehende[1] Villa „Sibi et Amicis“ (lat., etwa „Für sich selbst und die Freunde“) besteht aus drei Baukörpern in Form eines jeweils zweigeschossigen Haupthauses auf der linken Seite der Hauptansicht, eines Nebengebäudes auf der Rechten sowie eines Verbindungsbaus.
Beide Gebäudeteile haben flache Walmdächer. Das Hauptgebäude hat zur Straße eine Breite von vier Fensterachsen, deren Fenster im Obergeschoss mit Klappläden und geraden Verdachungen versehen sind. In der linken Seitenansicht steht ein Mittelrisalit mit einer Veranda davor, seitlich des Risalits befinden sich im Obergeschoss zwei figürliche Medaillons.
Der Verbindungsbau zum Nebengebäude wird durch Pilaster gegliedert und hat einen Söller.
Die Villa im italienischen Landhausstil in Form eines Gruppenbaus war einer der Standardgebäudetypen der Lößnitz-Baumeister Gebrüder Ziller in der Frühzeit ihres Schaffens. Er findet sich bereits bei der von Moritz Ziller 1865 errichteten Villa Hoflößnitzstraße 6 ebenso wie bei dem ursprünglich als „römische Villa“[2] errichteten späteren Katholischen Pfarramt von 1876. Auch der in der ehemaligen Sophienstraße 1877 entstandene Sophienhof sowie die im dortigen Artikel aufgeführten verwandten Gebäude entsprechen diesem Typus.
Geschichte
BearbeitenFür die um 1870 errichtete Villa wurde 1874 ein Gewächshaus gebaut. Im Jahr 1893 erfolgte ein Dachausbau im Nebengebäude.
Der jüngere Bruder der Ziller-Gebrüder, Paul Ziller, beantragte später, den Zwischenbau abreißen zu dürfen, um die beiden Baukörper als getrennte Gebäude verkaufen zu können. Dem Antrag wurde seitens der Behörden jedoch nicht zugestimmt.
Der spätere Besitzer Major a. D. Georg Feller ließ 1914 das Gebäude weiter verändern.
Literatur
Bearbeiten- Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal-ID 08950271 (PDF, inklusive Kartenausschnitt) – Johannishof. Abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Markus Hänsel; Thilo Hänsel; Thomas Gerlach (Nachwort): Auf den Spuren der Gebrüder Ziller in Radebeul. Architekturbetrachtungen. 1. Auflage. Notschriften Verlag, Radebeul 2008, ISBN 978-3-940200-22-8, S. 54–55.
Koordinaten: 51° 6′ 22,3″ N, 13° 39′ 46,5″ O