Koordinaten: 39° 51′ 50,2″ N, 4° 8′ 44,8″ O
Die Nekropole Cales Coves (deutsch Höhlenbuchten) besteht aus knapp 100 natürlichen und artifiziellen Bestattungshöhlen auf der Baleareninsel Menorca. Sie befinden sich etwa 10 Kilometer von Alaior entfernt.
Bedeutung
BearbeitenDie Bucht ist von hohen Klippen und vertikalen Felswänden umgeben, in denen sich die Höhlen befinden. Hierbei handelt es sich um die größte Gruppierung auf Menorca. Die Nekropole wurde in der Bronzezeit (1400–900 v. Chr.) und in der anschließenden talayotischen (900–550 v. Chr.) und posttalayotischen Eisenzeit (550–123 v. Chr.)[1] in sechs Zonen in die Felsenwände der Täler von Binidali und Son Domingo gemeißelt.
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Bestattungshöhlen in den Felswänden
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„Es Fornet“ – natürliche Höhle mit Zyklopenmauerwerk
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Innenansicht
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Portal von Höhle 81
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Bestattungshöhlen in den Felswänden
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Die Bucht
Bei den Höhlen handelt sich um die wichtigste talayotische Nekropole Menorcas (neben der kleineren von Cala Morell). Diese baulich gestaltete Begräbnisstätte umfasst Kammern, die runde oder viereckige Form haben. Die Höhlen aus der Eisenzeit haben größere und besser ausgebaute Kammern, mit Altären und Nischen, rechteckigen Zugängen mit Verzierungen, Wandpfeilern und aus dem Felsen geschlagenen Vorhöfen. Am 3. Juni 1931 wurden die Cales Coves per Dekret zu einem historischen Denkmal erklärt. Sie ist heute unter der Nummer R-I-51-0003150 als archäologische Stätte (Zona Arqueológica) registriert.[2]
Die Nekropole gehört zu den 24 archäologischen Stätten, die seit 2023 als „Talayotisches Menorca“ zum Weltkulturerbe zählen.[3]
Nutzung
BearbeitenDie Höhlen wurden vom 11. Jahrhundert v. Chr. bis etwa zur Ankunft der Römer im Jahre 123 v. Chr. benutzt. Sie wurden ausgegraben und das Material ins Menorca Museum verbracht. Ab der römischen Epoche wurde Cales Coves nur noch als Pilgerort aufgesucht, wie die Inschrift aus der Höhle „Cova dels Jurat“ oder „l’Esglesia“ belegt.
Zugang
BearbeitenVom nahe gelegenen kostenlosen Parkplatz sind die Höhlen zu Fuß auf einem ausgeschilderten Weg zu erreichen. Von Cala en Porter braucht man auf dem Camí de Cavalls etwa eine halbe Stunde.
Literatur
Bearbeiten- Cristóbal Veny Meliá: La necrópolis protohistórica de Cales Coves, Menorca (= Bibliotheca Præhistorica Hispana. Band 20). CSIC Press, Madrid 1982, ISBN 84-00-05096-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- L. P. Massanet: La Casa Prehistorica a Menorca, 2000
- Consell Insular de Menorca: Archäologischer Reiseführer Menorca
- Margarita Orfila, Giulia Baratta, Marc Mayer: Los santuarios de Calescoves (Alaior, Menorca) : coberxo blanc y cova dels jurats o de l'esglesia. Informe preliminar, In: Cuardernos de prehistoria y arqueologia de la Universidad de Granada, no 20, 2010, S. 395–433
- Margarita Orfila, Giulia Baratta, Marc Mayer: El santuario de Calescoves (Alaior, Menorca) : la cova dels jurats o església In: V Jornades d'Arquelogia de les Illes Balears, Maó, Conseil Insular de Menorca, In: Llibres del Patrimoni Históric i Cultural, ISBN 978-84-15432-76-0, S. 109–117
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Necropolis and Es Castellet at Calescoves ( vom 8. Oktober 2016 im Internet Archive) auf der Website Minorca Talayotic (englisch).
- ↑ Kulturerbedatenbank beim spanischen Ministerium für Bildung, Kultur und Sport (Hinweis: Suchen nach „Cales Coves“), abgerufen am 16. September 2016.
- ↑ Talayotic Menorca. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 11. August 2024 (englisch).