Nickel(II)-bromid

chemische Verbindung
(Weitergeleitet von NiBr2)

Nickel(II)-bromid, NiBr2, ist das Nickel-Salz der Bromwasserstoffsäure. Es bildet gelbbraune, rhomboedrische, hygroskopische, in Wasser und Ethanol gut lösliche Kristalle, die bei 965 °C sublimieren.

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Nickel(II)-bromid
_ Ni2+ 0 _ Br
Allgemeines
Name Nickel(II)-bromid
Andere Namen
  • Nickeldibromid
  • Nickelbromid
Verhältnisformel NiBr2
Kurzbeschreibung

gelb-orangefarbener Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 236-665-0
ECHA-InfoCard 100.033.318
PubChem 278492
ChemSpider 24251
Wikidata Q419684
Eigenschaften
Molare Masse 218,501 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

5,09 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

sublimiert bei 965 °C[2]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[5] ggf. erweitert[4]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 317​‐​334​‐​341​‐​350i​‐​360D​‐​372​‐​410
P: 201​‐​273​‐​280​‐​302+352​‐​308+313[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Eigenschaften

Bearbeiten

Das wasserfreie Nickel(II)-bromid ist ein gelbes bis bronzegelbes stark hygroskopisches Salz. Bei Wasserzutritt geht es in das Trihydrat NiBr2 · 3 H2O über. Es existiert auch ein grünes Hexahydrat, das bei 28,5 °C in das Trihydrat übergeht.[3] Das gelbgrüne Trihydrat geht bei 200 °C in das Anhydrat über.[6] Es wird auch die Existenz eines hellgrünen Nona- (Schmelzpunkt −2,5 °C) und eines Octahydrates angenommen.[7]

 
Nickel(II)-bromid-Hexahydrat

Sublimierte Produkte von wasserfreiem Nickel(II)-bromid besitzen eine Kristallstruktur vom Cadmiumchlorid Typ mit der Raumgruppe R3m (Raumgruppen-Nr. 160)Vorlage:Raumgruppe/160 (a=3,708, c=18,300 Å), nichtsublimierte Produkte besitzen eine Wechselstruktur des Cadmiumhydroxid- und Cadmiumchlorid-Typs.[3]

Im gasförmigen Zustand liegt Nickel(II)-bromid als monomeres Molekül vor. Bei starker Erhitzung an Luft geht es in Nickel(II)-oxid und Brom über.[7]

Darstellung und Gewinnung

Bearbeiten

Nickel(II)-bromid lässt sich durch Einwirkung von Brom auf erhitztes Nickel darstellen.[3]

 

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Erhitzen von Nickel(II)-chlorid im Bromwasserstoff-Strom auf 500 °C, durch Erhitzen des Hexahydrates auf 140 °C im Trockenschrank oder durch Umsetzen von Nickel(II)-acetat mit Acetylbromid in Benzol gewonnen werden.[3]

Das Hexahydrat kann dargestellt werden, indem das Anhydrat in Wasser aufgelöst wird, bis zur Kristallisation eingedampft, dann abgekühlt und aus Alkohol umkristallisiert werden. Ebenfalls möglich ist es, dieses aus gefälltem Nickel(II)-carbonat, Nickel(II)-oxid[6] oder Nickel(II)-hydroxid durch Auflösung in wässrigem Bromwasserstoff, anschließendem Eindampfen und aus Alkohol umkristallisieren zu gewinnen.[3]

Durch Dehydration des Hexahydrates über konzentrierter Schwefelsäure bei 5 °C kann das Dihydrat hergestellt werden.[8]

Verwendung

Bearbeiten

Nickel(II)-bromid kann zur Herstellung von Nickelverbindungen (z. B. Bis(triphenylphosphin)-nickel(II)-bromid oder Komplexverbindungen wie Hexaamminnickel(II)-bromid) verwendet werden.

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d Datenblatt Nickel(II)-bromid bei Merck, abgerufen am 24. Dezember 2010.
  2. webelements.com: Nickel(II)-bromid
  3. a b c d e f g Georg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1688.
  4. a b Eintrag zu Nickel(II)-bromid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
  5. Eintrag zu Nickel dibromide im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  6. a b Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds, Second Edition. CRC Press, 2011, ISBN 978-1-4398-1462-8, S. 289 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. a b R. J. Meyer: Nickel Teil B – Lieferung 2. Verbindungen bis Nickel-Polonium. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-13302-6, S. 601–612 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. D. Nicholls: The Chemistry of Iron, Cobalt and Nickel Comprehensive Inorganic Chemistry. Elsevier, 2013, ISBN 978-1-4831-4643-0, S. 1127 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).