Nikolaos Kabasilas
Nikolaos Kabasilas (griechisch Νικόλαος Καβάσιλας; * um 1319/23; † nach 1391) war ein byzantinischer Theologe, Philosoph und Mystiker. Seit 1984 ist er Heiliger der griechisch-orthodoxen Kirche.
Leben
BearbeitenKabasilas wurde um die Jahre 1319/23 vermutlich in Thessaloniki geboren. Über sein genaues Geburtsdatum herrscht Unklarheit. Dem Familiennamen des Vaters (Chamaetos) zog er den Namen der Mutter (Kabasilas) vor. Nikolaos Kabasilas ist nicht zu verwechseln mit seinem Onkel Neilos Kabasilas (1361–1363), der Metropolit von Thessalonich war. Seine Ausbildung erhielt Kabasilas in Konstantinopel und verbrachte dort einen Großteil seines Lebens. Er war Theologe und Jurist und blieb sehr wahrscheinlich zeit seines Lebens Laie. Im Jahr 1353 war einer der vorgeschriebenen drei Kandidaten für den Patriarchenthron, unterlag jedoch Philotheos Kokkinos. Ein 1391 an Nikolaos Kabasilas adressierter Brief[1] lässt vermuten, dass er in diesem Jahr noch am Leben war.
Kabasilas war Zeitgenosse von Johannes VI. Kantakuzenos und von Gregorios Palamas. Die Denkweise von Palamas und die seines Lehrers Dorotheos Vlates, der Hesychasmus, beeinflusste ihn maßgeblich.[2]
Werke
BearbeitenFür die allegorische Deutung und die Spiritualität der byzantinischen Liturgie auch heute noch wichtig sind seine beiden Hauptwerke Das Leben in Christus (Περὶ τῆς ἐν Χριστῷ ζωῆς) und Erklärungen der Göttlichen Liturgie. Weniger bekannt sind seine Marianischen Homilien.
Textausgaben und Übersetzungen
Bearbeiten- Nicolas Cabasilas: La Vie en Christ. Introd., texte critique, trad., annotations et index par Marie-Hélène Congourdeau (Sources Chrétiennes 355 u. 361), Cerf, Paris 1989/90 (Nachdr. 2009), ISBN 978-2-204-09095-7; ISBN 978-2-204-09096-4.
- Nikolaos Kabasilas: Das Buch vom Leben in Christus. Übertragen von G. Hoch, eingeleitet von E. v. Ivánka, Christliche Meister 149, 3. Aufl., Johannes-Verlag, Einsiedeln 1991. ISBN 978 3 89411 299 8.
- Correspondance de Nicolas Cabasilas. Textes traduits et commentés par Marie-Hélène Congourdeau (Collection „Fragments“), Les Belles Lettres, Paris 2010. ISBN 978-2-251-74209-0.
- A commentary of the divine liturgy. Übersetzung J. M. Hussey, P. A. McNulty, London 1978.
Literatur
Bearbeiten- John A. Demetracopoulos: Nikolaos Kabasilas. In: Laurent Cesalli, Gerald Hartung (Hrsg.): Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie des Mittelalters. Band 1: Byzanz, Judentum. Schwabe, Basel 2019, ISBN 978-3-7965-2623-7, S. 187–193, 286
- Georgios Fatouros: Nikolaos Kabasilas. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 6, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-044-1, Sp. 849–851 .
- Nicola Cabasilas e la divina liturgia. Atti del XIV Convegno Ecumenico Internazionale di Spiritualità Ortodossa, Sezione Bizantina, Bose, 14–16 settembre 2006. Cur. Sabino Chialà. Qiqajon, Bose 2007. ISBN 978-88-8227-231-9.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ E. Legrand: Lettres de l'empereur Manuel Paléologue (Paris 1893) 20–31.
- ↑ Ioannis Polemis: Nikolaos Kabasilas’s De vita in Christo and its context. In: Byzantinische Zeitschrift 106 (2013) 101–131, sieht Nikolaos näher bei Gregorios Akindynos als bei Gregorios Palamas.
Personendaten | |
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NAME | Kabasilas, Nikolaos |
KURZBESCHREIBUNG | byzantinischer Mystiker und Theologe, orthodoxer Heiliger |
GEBURTSDATUM | um 1320 |
GEBURTSORT | Thessalonich |
STERBEDATUM | nach 1391 |