Tabakfreier Nikotinbeutel

weißer, vorportionierter Beutel aus Nikotin, Aromen und Füllstoffen
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Tabakfreie Nikotinbeutel (engl. nicotine pouch, umgangssprachlich auch White Snus) sind nikotinhaltige Erzeugnisse, die oral über die Mundschleimhaut konsumiert werden – wie beim Oraltabak Snus –, aber keinen Tabak enthalten.[1] Die Produkte sind insbesondere in Skandinavien beliebt, werden aber auch in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz angeboten.[2]

Tabakfreie Nikotinbeutel mit Beeren-Aroma.
Inhalt des Nikotinbeutels

Inhaltsstoffe

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Tabakfreie Nikotinbeutel bestehen aus Füllstoffen in Lebensmittelqualität (z. B. Pflanzenfasern), Stärke, Aromen und Nikotin.[1] Der Nikotingehalt pro Beutel kann – je nach Hersteller und Sorte – variieren und bis zu 47,5 mg pro Beutel betragen.[3][4] In einer Bewertung des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung lag die durchschnittliche Nikotinmenge bei 9,48 mg.[3]

Verwendung

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Die Verwendung ist vergleichbar mit der von klassischem Snus. Ein Nikotinbeutel wird der Dose entnommen und hinter der Oberlippe oder Unterlippe platziert, wo er dann ca. 15–60 Minuten verbleibt, bis die Wirkung vorüber ist. Die Masse im Beutel setzt Aromen und Nikotin frei. Das Nikotin gelangt über die Mundschleimhaut in die Blutbahn und wirkt auf das Belohnungszentrum des Gehirns, was vom Anwender als angenehm empfunden wird.[2] Die Nikotinbeutel sind nicht zum Verzehr bestimmt und dürfen nicht geschluckt werden.[1]

Gesundheitsaspekte

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Im Vergleich zu tabakhaltigen Nikotinprodukten wie Zigaretten oder Snus enthalten und verbrennen tabakfreie Nikotinbeutel keinen Tabak. Ohne Verbrennung entstehen keine polyzyklischen Kohlenwasserstoffe oder Kohlenmonoxid. Jedoch werden auch für Nikotin verschiedene gesundheitsschädigende Wirkungen diskutiert.

Eine Studie schwedischer Forscher, die tabakfreie Nikotinbeutel mit Snus und Smokeless Tobacco verglich, zeigte, dass die Anflutung von Nikotin im Blut durch die Absorption über die Mundschleimhaut zwar langsamer erfolgt, aber mit der einer Zigarette vergleichbar ist, ohne die entsprechende Gesamtmenge von Nikotin im Blut zu übersteigen.[5]

Vermarktung

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Tabakfreie Nikotinbeutel werden von den Herstellern (wie Imperial Brands, Altria oder Swedish Match) als Alternative zu Tabakprodukten beworben, die möglicherweise weniger gesundheitsschädlich ist.[6]

Verbot für Jugendliche in Salzburg

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Seit dem 1. Juni 2024 ist der Erwerb, Besitz, Weitergabe und Konsum von Nikotinbeuteln bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres im Land Salzburg verboten.[7]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b c BVTE: Produkt- und Werbestandards für tabakfreie Nikotinbeutel (PDF), 28. Februar 2020.
  2. a b Heute.at: Rauchverbot: Jetzt gibt’s Nikotin zum Lutschen. 29. Januar 2020.
  3. a b Bundesinstitut für Risikobewertung: Gesundheitliche Bewertung von Nikotinbeuteln Gesundheitliche Bewertung von Nikotinbeuteln (Nikotinpouches). Aktualisierte Stellungnahme Nr. 023/2022 des BfR vom 7. Oktober 2022. (PDF; 338 kB). 7. Oktober 2022.
  4. Robichaud, Meagan O./ Seidenberg, Andrew B./Byron, M. Justin (2019): Tobacco companies introduce ‘tobacco-free’ nicotine pouches. In: Tobacco Control. 2020 Dec;29(e1):e145-e146. doi:10.1136/tobaccocontrol-2019-055321. PMID 31753961.
  5. Erik Lunell, Karl Fagerström, John Hughes, Robert Pendrill: Pharmacokinetic Comparison of a Novel Non-tobacco-Based Nicotine Pouch (ZYN) With Conventional, Tobacco-Based Swedish Snus and American Moist Snuff. In: Nicotine Tob Res. 2020 Oct 8;22(10):1757-1763. doi: 10.1093/ntr/ntaa068. PMID 32319528.
  6. Imperial Brands (September 2020): Tabakfreie orale Nikotinbeutel. Eine Chance für Tobacco Harm Reduction.
  7. Salzburg verbietet ab 1. Juni Nikotinbeutel für Jugendliche. Der Standard, 31. Mai 2024, abgerufen am 27. November 2024 (österreichisches Deutsch).