Notae waren bei den römischen klassischen Juristen (fundatores iuris civilis) kurze Anmerkungen, die diese älteren Juristenschriften beifügten.

Ein erster bezeugter Fall waren die notae des Proculus – namengebender Begründer der Rechtschule der Proculianer – zu einer posthum erschienenen systematischen Darstellung des römischen Rechts von Labeo (Posteriores libri). Die Zusammenhänge über die Entstehung von notae sind nicht klar, in diesem (unüblichen) Fall könnte der Umstand eine Rolle gespielt haben, dass Proculus das Hauptwerk aus dem Nachlass heraus veröffentlicht hatte.[1]

Viele Juristen haben in der Kaiserzeit Notierungen in Werken hinterlassen, so schrieb auch Aristo notae zu Labeos Posteriores libri. Notierungen zum ius civile schrieben etwa Sabinus und Cassius, zum Einbänder Regularum von Pomponius und zu den Digesta Julians, verfassten beispielsweise Marcellus und Cervidius Scaevola notae. Letzterer erwiderte kritisch auch auf die Digesta des Marcellus.[2]

Literatur

Bearbeiten

Anmerkungen

Bearbeiten
  1. Detlef Liebs: Rechtsliteratur. In: Ulrike Babusiaux, Christian Baldus, Wolfgang Ernst, Franz-Stefan Meissel, Johannes Platschek, Thomas Rüfner (Hrsg.): Handbuch des Römischen Privatrechts. Mohr Siebeck, Tübingen 2023, ISBN 978-3-16-152359-5. Band I, S. 193–221, hier S. 209 (Rn. 34).
  2. Detlef Liebs, in Reinhart Herzog, Peter Lebrecht Schmidt (Hrsg.): Handbuch der lateinischen Literatur der Antike, hier Band 4: Klaus Sallmann (Hrsg.): Die Literatur des Umbruchs. Von der römischen zur christlichen Literatur 117 bis 284 n. Chr, 1997. S. 150 f. (= § 415.6 W.2 f.).