Nuḫašše bezeichnete in der Mittleren und Späten Bronzezeit eine Region im Norden des heutigen Syrien östlich des Orontes. Die Gegend scheint kein geeintes Königreich gewesen zu sein, sondern vielmehr aus einem Bund verschiedener kleiner Fürstentümer bestanden zu haben.
Karte von Syrien |
Der ägyptische Pharao Thutmosis III. berichtet von der Eroberung Nuḫaššes. Ausweislich des Amarna-Briefes EA 51 wurde ein gewisser Taku als Vertreter ägyptischer Interessen in der Region eingesetzt. Später geriet das Gebiet kurzzeitig unter den Einfluss des hurritischen Mittani-Reiches, bevor der hethitische König Šuppiluliuma I. Nuḫašše eroberte. Zuletzt scheint die Region unter der Herrschaft des Königs von Karkemiš gestanden zu haben.
Ein Weiterleben des Toponyms in der akkadisch und aramäisch bezeugten Region Luḫuti bzw. Luʿaš ist wahrscheinlich.[1]
Liste der Könige
Bearbeiten- Šarrupši, etwa 1340 bis 1338 v. Chr.
- Addu-nerari, nur kurze Zeit etwa 1338 v. Chr.
- Takib-šarri, etwa 1338 v. Chr.
- Tette etwa 1338 bis 1322 v. Chr. und wieder ab 1320 v. Chr.
- Šumittara, 1322 bis 1320 v. Chr.
- Tette, 1320 bis etwa 1312 v. Chr.
Literatur
Bearbeiten- Trevor Bryce: The Routledge Handbook of The People and Places of Ancient Western Asia: The Near East from the Early Bronze Age to the Fall of the Persian Empire. Routledge, London & New York 2009, S. 515. ISBN 978-0-415-39485-7
- Horst Klengel: Nuḫašše. In: Dietz-Otto Edzard u. a. (Hrsg.): Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie, Bd. 9. Walter de Gruyter, Berlin 1998–2001, S. 610–611.
- Horst Klengel: Geschichte des hethitischen Reiches. Brill, Leiden 1999, ISBN 90-04-10201-9
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ John David Hawkins: Luḫuti. In: Dietz-Otto Edzard u. a. (Hrsg.): Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie, Bd. 7. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1987–90, ISBN 3-11-010437-7, S. 159–161.