Oddworld: Strangers Vergeltung

Computerspiel
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Oddworld: Strangers Vergeltung ist ein Actionspiel des US-amerikanischen Videospielentwicklers Oddworld Inhabitants und der vierte Titel der Oddworld-Reihe. Er wurde erstmals 2005 über den US-amerikanischen Publisher Electronic Arts für Xbox veröffentlicht. Im Dezember 2010 wurde der Titel im Rahmen der Oddworld-Spielsammlung OddBoxx auf Windows portiert. 2012 erfolgte die Veröffentlichung eines grafisch überarbeiteten HD-Remakes für Windows, PlayStation 3, PlayStation Vita, später auch für iOS, Android und MacOS. Am 23. Januar 2020 erschien das Spiel auch für die Nintendo Switch im Nintendo eShop, am 26. Mai 2020 soll eine physische Version erscheinen.

Oddworld: Strangers Vergeltung
Originaltitel Oddworld: Stranger’s Wrath
Entwickler Oddworld Inhabitants
Publisher Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Electronic Arts
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Oddworld Inhabitants
Leitende Entwickler Lorne Lanning
Veröffentlichung Xbox:
Nordamerika 25. Januar 2005
Europa 3. März 2005
Australasien 5. März 2005
Plattform Original:
Xbox, Windows

HD:
Windows, PlayStation 3, PlayStation Vita, iOS, Android, MacOS, Nintendo Switch

Genre Actionspiel
Spielmodus Einzelspieler
Steuerung Gamecontroller, Tastatur & Maus
Medium DVD-ROM, Download
Sprache Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Japanisch
Altersfreigabe
USK
USK ab 12 freigegeben
USK ab 12 freigegeben
PEGI
PEGI ab 12 Jahren empfohlen
PEGI ab 12 Jahren empfohlen
PEGI-Inhalts-
bewertung
Gewalt, Schimpfwörter

Handlung

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Zentrale Spielfigur ist der namensgebende Kopfgeldjäger Stranger, der Geld für eine lebensrettende Operation benötigt. Um diese finanzieren zu können, betätigt er sich als Kopfgeldjäger. Er bereist verschiedene Städte, die von den hühnerartigen Clakkers bewohnt sind. Schließlich gelangt er nach New Yolk City und in das Gebiet des ehemaligen Mungo-Flusses. Dort leben auch die salamanderartigen Grubbs, welche von einem Dämonen tyrannisiert werden, seit die einstigen Beschützer der Gubbs, die Rasse der Steef, ausgelöscht wurden. Während die Clakkers den Pionieren des Wilden Westens ähneln, sind die Grubbs die in Stämmen lebenden Ureinwohner.

Bei Strangers Ankunft leidet die gesamte Region unter Wassermangel, nachdem ein gewisser Sekto durch den Bau einer Staumauer für das Austrocknen des Mungo-Flusses gesorgt hat. Sekto ist auch verantwortlich für die Auslöschung der Steef. Da er jedoch überzeugt ist, dass noch weitere Steef existieren, ist er weiterhin auf der Suche nach Überlebenden und bietet ein hohes Kopfgeld für die Tötung jedes Steef. Nachdem Stranger Sekto angerufen hat, um über das Preisgeld eines Steef zu verhandeln, hat Sekto den Verdacht, dass Stranger Informationen über den Verbleib der restlichen Steef besitzt. Daher setzt er den Gangster D. Caste Raider auf ihn an, um ihn gefangen zu nehmen und zu verhören. Während der Befragung stellt sich heraus, dass Stranger selbst ein Steef ist. Zuvor hat sich Stranger bereits seine Hörner operativ entfernen lassen und die anstehende Operation, für die er bislang Geld sammelte, sollte seine vier Beine zusammennähen, damit sie wie zwei Beine wirken. Bisher versteckte er sie in seiner Hose und Stiefel.

Dank der Hilfe der Grubbs gelingt es Stranger zu entkommen und zurück nach New Yolk City zu kehren. Doch die Einwohner der Stadt, die Clakkers, erkennen nun, dass Stranger ein Steef ist. Sie jagen ihn sowohl wegen des ausgesetzten Kopfgeldes als auch aus Angst vor Steefs. Stranger findet bei den Grubbs Obhut. Dort wird er gebeten, die Stadt „Letztes Loch“ vor Sektos Schergen, den Wolvarks, zu verteidigen.

Nachdem Stranger dies geschafft hat, spricht er mit dem Anführer der Grubb-Population. Der Anführer enthüllt ihm, dass Sekto der Dämon ist, der sie tyrannisiert. Nun soll Stranger zum Staudamm weiterziehen, diesen zerstören und Sekto besiegen. Stranger kämpft sich mithilfe einer Invasion der Grubbs durch den Staudamm nach ganz oben. Bei der finalen Konfrontation mit Sekto wird die Staumauer zerstört und das Versteck der Verbrecher überflutet. Während Sekto im Sterben liegt, wird deutlich, dass er ebenfalls ein Steef ist, der einst von einem Dämonen besessen wurde, eine krakenähnliche Kreatur. Dieser verlässt jedoch den Körper des Sterbenden und entkommt über den Fluss.

Spielprinzip

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Das Spiel kombiniert Elemente von Action-Adventures und Ego-Shootern und ist in einem Wild-West-Szenario angesiedelt. Das Spiel wird wahlweise aus einer Verfolger- oder Ego-Perspektive wiedergegeben. Der Spieler erledigt diverse Aufträge, die im Kopfgeldjägerbüro der Stadt erhältlich sind und die Ablieferung diverser Verbrecher beinhalten. Eine Besonderheit des Spiels ist die lebendige Munition, die Stranger für seine Armbrust verwendet. Sie besteht aus kleinen Tierchen, die innerhalb der Spielwelt eingesammelt werden können und unterschiedliche Schadenseffekte aufweisen, etwa Bissattacken, Explosionen oder das Einspinnen von Gegnern. Die Armbrust kann mit zwei unterschiedlichen Munitionsarten gleichzeitig bestückt werden, die mit unterschiedlichen Aktionstasten ausgelöst werden. Alternativ kann sich der Spieler auch per Faustkampf, Kopfstoß oder einer Rammattacke gegen Feinde zur Wehr setzen. Gangster können sowohl getötet als auch betäubt und mit Hilfe eines staubsaugerartigen Einfängers festgesetzt werden. Im Kopfgeldjägerbüro erhält Stranger hierfür eine Prämie, die bei lebendig abgelieferten Banditen höher ausfällt. Im späteren Spielverlauf ändert sich dieses Prinzip leicht. Da Stranger nicht länger als Kopfgeldjäger arbeitet, gibt es keine zentralen Areale wie die Städte mehr, zu denen er nach erfolgreicher Jagt zurückkehrt. Stattdessen führt ihn sein Weg von Ort zu Ort. Die eingefangenen Gegner dienen nicht mehr als Geldquelle, sondern zum auffüllen der Munition.[1][2]

Rezeption

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Metawertungen
DatenbankWertung
GameRankings87,04 %[18]
Metacritic88 von 100[19]
Bewertungen
PublikationWertung
1Up.comB+[8]
4Players88 %[3]
Edge9 von 10[9]
Electronic Gaming Monthly8,5 von 10[10]
Eurogamer7 von 10[11]
Game Informer9 von 10[12]
GamePro88 %[5]
GamePro4,5 von 5[13]
GameSpot8,5 von 10[14]
GameSpy4,5 von 5[15]
Gameswelt87 %[6]
Gamona[4]
IGN8,8 von 10[17]
Looki89 %[7]
Gaming AgeA-[16]

Strangers Vergeltung erhielt mehrheitlich positive Bewertungen (GameRankings: 87,04 %[18] / Metacritic: 88 von 100[19]).

“With its clever ideas and impressive graphics, Oddworld is tremendous fun for a while, although it lacks the depth and varied gameplay of recent action games like Half-Life 2 and Resident Evil 4.”

„Mit seinen cleveren Ideen und seiner beeindruckenden Grafik bietet Oddworld für eine Weile enormen Spaß, obwohl es die Tiefe und das variable Gameplay aktueller Actionspiele wie Half-Life 2 und Resident Evil 4 vermissen lässt.“

Charles Herold: New York Times[20]

Stranger’s Wrath is a puzzling departure for Oddworld but the finest in the series. Few games are this fresh or entertaining. […] The gripping story is often hilarious and features clever twists. The game's closing stanza is action-packed with exhausting battles against swarming opponents across spectacular locations.

Strangers Vergeltung ist eine verblüffende neue Richtung für Oddworld, aber die beste der Serie. Wenig Spiele sind so frisch und unterhaltsam. […] Die fesselnde Handlung ist oft urkomisch und beinhaltete clevere Wendungen. Der finale Akt des Spiels ist voller Action mit aufreibenden Kämpfen gegen ausschwärmende Gegner an spektakulären Schauplätzen.“

Charles Herold: The Sydney Morning Herald[21]

Die Entwicklung wurde überschattet von Querelen zwischen Oddworld Inhabitants und Publisher Electronic Arts. Unter anderem strich der Publisher die zuvor zugesicherte Portierung auf PlayStation 2. Trotz positiver Kritiken war das Spiel daher kein finanzieller Erfolg, da statt der für das Erreichen der Gewinnschwelle notwendigen 1,6 Millionen Kopien nur 600.000 abgesetzt wurden,[22] nach Abverkauf der ersten Charge wurden nach Angaben Lannings auch keine Einheiten mehr nachproduziert.[23] Das schlechte Verkaufsergebnis führte dazu, dass Oddworld Inhabitants Verluste schrieb.[22]

Nachfolgeprojekte

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Oddworld: The Brutal Ballad of Fangus Klot

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Im April gab Oddworld Inhabitants die Entwicklung eines weiteren Oddworld-Spiels bekannt. Es sollte die mit Strangers Vergeltung düsterer gewordene Atmosphäre fortführen und sich thematisch mit Feindschaft zwischen Hunden und Katzen auseinandersetzen. Aufgrund des finanziellen Misserfolgs von Strangers Vergeltung und der Unzufriedenheit von Firmenchef Lanning mit dem Publisher-Finanzierungsmodell,[24][25] wurde die Entwicklung des in Zusammenarbeit mit Majesco Entertainment angekündigten Nachfolgespiels Oddworld: The Brutal Ballad of Fangus Klot bereits kurz nach der Ankündigung wieder abgebrochen. Im April 2005 gab Lorne Lanning bekannt, dass Oddworld Inhabitants seinen Firmensitz nach Berkeley verlegt und gleichzeitig die Arbeiten als Spieleentwickler eingestellt habe.[26]

Oddworld: Strangers Vergeltung HD

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Im Juli 2010 kündigte das britische Entwicklungsstudio Just Add Water an, gemeinsam mit Oddworld Inhabitants an einer Wiederbelebung des Oddworld-Universums zu arbeiten.[27] Nach der Neuveröffentlichung aller Oddworld-Titel per digitaler Distribution wurde eine Überarbeitung und Neuveröffentlichung aller bisherigen Titel auf weiteren Plattformen angekündigt. Den Anfang machte Strangers Vergeltung, da es zum einen der jüngste und, gemäß eigener Angaben, der am schnellsten umsetzbare Titel war; zum anderen basierte das Spiel vollständig auf eigener Technologie von Oddworld Inhabitants, die daher vollständig zur Verfügung stand.[28] Oddworld: Strangers Vergeltung HD erschien im Dezember 2011 für PlayStation 3 und am 19. Dezember 2012 für PlayStation Vita, jeweils als Downloadtitel über das PlayStation Network.[29][30] Die PC-Version wurde am 14. September 2012 als kostenloses Upgrade für die Download-Version des Spiels (OddBoxx) veröffentlicht.[31] Zahlenmäßig überstieg der Absatz der digitalen Neuveröffentlichung das Ergebnis der Erstveröffentlichung. Bis März 2014 konnten an die 600.000 Kopien verkauft werden.[23]

Literatur

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  • Cathy Johnson, Daniel Wade (Hrsg.): The Art of Oddworld Inhabitants: The First Ten Years 1994–2004. Ballistic Media, Mylor, South Australia 2004, ISBN 1-921002-02-6.
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Einzelnachweise

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  1. Markus Pilzweger: Review: Oddworld Stranger Wrath. In: PC-Welt. IDG, 18. März 2005, abgerufen am 1. Januar 2013.
  2. The Cincinnati Enquirer (Memento vom 11. Mai 2008 im Internet Archive)
  3. 4players.de
  4. gamona.de
  5. gamepro.de
  6. gameswelt.de
  7. Looki.de: Oddworld Strangers Vergeltung – Test (Memento vom 9. Januar 2017 im Internet Archive)
  8. Archivierte Kopie (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive)
  9. Edge (Februar 2004), S. 72.
  10. Electronic Gaming Monthly (Februar 2005), S. 121.
  11. eurogamer.net
  12. Game Informer (Februar 2005), S. 110.
  13. Star Dingo: Review: Oddworld Stranger Wrath. In: GamePro (US). IDG, 27. Januar 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Juli 2008; abgerufen am 31. Dezember 2012 (englisch).
  14. Jeff Gerstmann: Oddworld: Stranger's Wrath Review. In: GameSpot. CNET, 24. Januar 2005, abgerufen am 31. Dezember 2012 (englisch).
  15. xbox.gamespy.com
  16. Brian Peterson: Oddworld Stranger's Wrath. In: Gaming Age. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Januar 2008; abgerufen am 31. Dezember 2012 (englisch).
  17. Douglass C. Perry: Oddworld: Stranger's Wrath. In: IGN. News Corp, 24. Januar 2005, abgerufen am 31. Dezember 2012 (englisch).
  18. a b GameRankings: Durchschnittliche Wertung des Spiels, basierend auf 68 Wertungen. Abgerufen am 31. Dezember 2012.
  19. a b Metacritic: Durchschnittliche Wertung des Spiels, basierend auf 65 Artikeln. Abgerufen am 31. Dezember 2012.
  20. nytimes.com
  21. smh.com.au
  22. a b Matt Martin: Oddworld: Spending $30m on games, not Ferraris and private jets. In: Gamesindustry.biz. Eurogamer Network, 1. Oktober 2012, abgerufen am 17. Dezember 2012 (englisch).
  23. a b Jeffrey Matulef: New 'n' Tasty needs to sell 500K to fund an original new Oddworld game. In: Eurogamer.net. Eurogamer Network, 18. März 2014, abgerufen am 24. März 2014 (englisch).
  24. Ben Reeves: The Oddworld Game That Never Was: The Brutal Ballad of Fangus Klot. In: Game Informer. GameStop, 19. November 2010, abgerufen am 17. Dezember 2012 (englisch).
  25. Nich Maragos: Oddworld Inhabitants Downsizes For Bay Area Move. In: Gamasutra. UBM, plc, 30. März 2005, abgerufen am 26. Dezember 2012 (englisch).
  26. David Jenkins: Oddworld Inhabitants Confirms Game Industry Exit. In: Gamasutra. UBM, plc, 18. April 2005, abgerufen am 26. Dezember 2012 (englisch).
  27. Andrew Yoon: New Oddworld games in the works at Just Add Water. In: Joystiq. AOL, 15. Juli 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. November 2012; abgerufen am 17. Dezember 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.joystiq.com
  28. Kris Graft: Interview: Going Back To Oddworld. In: Gamasutra. UBM, plc, 13. September 2010, abgerufen am 27. Dezember 2012 (englisch).
  29. Michael Krosta: Wann kommt das Remake? In: 4Players. freenet AG, 8. Dezember 2011, abgerufen am 27. Dezember 2012.
  30. Tom Sauer: Oddworld - Strangers Vergeltung HD: PS Vita-Version erscheint Mitte Dezember. In: Games Aktuell. Computec Media Group, 2. Dezember 2012, abgerufen am 27. Dezember 2012.
  31. Thomas Held: HD-Update für PC-Version veröffentlicht. In: Gamona. Webguidez Entertainment, 14. September 2012, abgerufen am 27. Dezember 2012.