Olisthomys morrisi ist eine Gleithörnchenart, die in Myanmar, im nördlichen Thailand, in Laos und in Vietnam vorkommt.
Olisthomys morrisi | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Olisthomys | ||||||||||||
Carter, 1942 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Olisthomys morrisi | ||||||||||||
Carter, 1942 |
Merkmale
BearbeitenOlisthomys morrisi ist etwas größer als das äußerlich sehr ähnliche Temminck-Gleithörnchen (Petinomys setosus). Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 11,1 bis 14,3 Zentimeter, der Schwanz ist 116 bis 136 Zentimeter lang. Der Hinterfuß hat eine Länge von 22 bis 28 Millimeter.[1] Auf der Oberseite ist das Fell schwärzlich, Kopf, Hals und Nacken sind etwas heller. Am Rücken ist es mit einigen weißen Haaren durchsetzt. An Kehle, Brust, Bauch und den Unterseiten der Vorderbeine ist das Fell gelblich-weiß gefärbt. Die gelblich-weiße Färbung ragt an den Seiten des Halses nach oben und bildet einen halben Kragen. Die Wangen sind gelb. Die Haare auf der Unterseite der Flughäute sind weiß und an der Basis grau. Am Rand der Flughäute ragt das weiße Fell nach oben hervor und bildet von oben gesehen einen schmalen weißen Rand. Der abgeflachte Schwanz ist schwärzlich-grau, mit einer hellen Zone an der Basis und einer weißen Spitze. Die Schwanzspitze des Temminck-Gleithörnchens ist dagegen nur in seltenen Fällen weiß. Die Augen sind von schwärzlichen Ringen umgeben, die sich nach vorne in schwärzliche Streifen zwischen den Augen und der Nase fortsetzen. An den Seiten der Nase befinden sich oberhalb dieser Streifen kleine blasse Flecken. Die Spitzen und die unbehaarten Ränder der Ohren sind grau. Die Basis der Ohren ist unpigmentiert. Vor und hinter den Ohröffnungen befinden sich einige lange schwarze Borsten.[2]
Lebensraum
BearbeitenIm nördlichen Thailand lebt Olisthomys morrisi in Wäldern mit laubabwerfenden Bäumen in Höhen von 1300 bis 1700 Metern über dem Meeresspiegel.[3] Das einzige bisher aus Vietnam bekannte Exemplar wurde in einem vom Menschen beeinträchtigten Primärwald in einer Höhe von 245 Meter über dem Meeresspiegel gefangen.[2]
Systematik
BearbeitenOlisthomys morrisi wurde 1942 durch den US-amerikanischen Zoologen Thomas Donald Carter unter seinem heute gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben.[4] Die Gattung Olisthomys wurde jedoch schon 1951 mit Petinomys synonymisiert, so dass die Art den wissenschaftlichen Namen Petinomys morrisi bekam.[5] Malcolm McKenna trennte beide Gattungen wieder,[6][7] konnte sich damit aber nicht durchsetzen. 1971 ordneten der estnische Wissenschaftler Illar Muul und der thailändische Forscher Kitti Thonglongya die Art dem Temminck-Gleithörnchen als Unterart zu.[1] 2021 wurde in der Provinz Phú Yên in Vietnam ein kleines Gleithörnchen gefangen, das zunächst als Temminck-Gleithörnchen identifiziert wurde. Beim Vergleich der Cytochrom-b-Sequenzen der mitochondrialen DNA zeigte sich, dass das Exemplar aus Vietnam zur Schwestergruppe einer von den Zwerggleithörnchen (Petinomys) und den Pfeilschwanz-Gleithörnchen (Hylopetes) gebildeten Klade gehört und somit nicht zu Petinomys gehören kann. Da es morphologisch weitgehend mit dem als Olisthomys morrisi beschriebenen Gleithörnchen übereinstimmt, wurde Olisthomys morrisi wieder zu einer gültigen Art erhoben.[2][8][9]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Illar Muul und Kitti Thonglongya: Taxonomic Status of Petinomys morrisi (Carter) and Its Relationship to Petinomys setosus (Temminck and Schlegel). Journal of Mammalogy, Mai 1971, Vol. 52, Nr. 2, S. 362–369
- ↑ a b c Sergei V. Kruskop, Alexei V Abramov, Vladimir S Lebedev u. Anna Andreevna Bannikova: Uncertainties in Systematics of Flying Squirrels (Pteromyini, Rodentia): Implications from a New Record from Vietnam. Juli 2022, Diversity 14(8):610, DOI:10.3390/d14080610
- ↑ Daosavanh Sanamxay, Bounsavane Douangboubpha, Vilakhan Xayaphet, Phetphoumin Paphaphanh, Tatsuo Oshida, Masaharu Motokawa: First Record of Petinomys setosus (Rodentia: Sciuridae: Pteromyini) from Lao PDR. Mammal Study, 44(2):141-146 (2019). doi: 10.3106/ms2018-0053
- ↑ Thomas Donald Carter: Three new mammals of the genera Crocidura, Callosciurus and Pteromys from northern Burma. Am. Mus. Novit. 1942, 1208, 1–2.
- ↑ J. R. Ellerman u. T. C. S. Morrison-Scott. 1951. Checklist of Palaearctic and Indian Mammals 1758 to 1946. London: British Museum of Natural History.
- ↑ Malcolm C. McKenna: Eupetaurus and the living petauristine sciurids. American Museum novitates, 1962, Nr. 2104.
- ↑ Malcolm McKenna & Susan K. Bell: Classification of Mammals above the species level. Columbia University Press, New York NY 1997, ISBN 0-231-11012-X.
- ↑ Aye Myat Thu, Ye Htet Lwin und Rui-Chang Quan: Mammals of Myanmar: an annotated checklist. Mammalia, Verlag De Gruyter, April 2024, doi: 10.1515/mammalia-2023-0098
- ↑ Olisthomys morrisi (T. D. Carter, 1942) in der ASM Mammal Diversity Database