Ortona

italienische Gemeinde
(Weitergeleitet von Ortona DOC)
Dies ist die gesichtete Version, die am 5. August 2024 markiert wurde. Es existiert 1 ausstehende Änderung, die noch gesichtet werden muss.

Ortona ist eine Hafenstadt in der italienischen Provinz Chieti mit 22.305 Einwohnern und liegt an der adriatischen Küste etwa 22 Kilometer südöstlich der Stadt Pescara.

Ortona
Ortona (Italien)
Ortona (Italien)
Staat Italien
Region Abruzzen
Provinz Chieti (CH)
Koordinaten 42° 21′ N, 14° 24′ OKoordinaten: 42° 21′ 0″ N, 14° 24′ 0″ O
Höhe 72 m s.l.m.
Fläche 70 km²
Einwohner 22.305 (31. Dez. 2022)[1]
Fraktionen Alboreto, Aquilano, Caldari, Colombo, Cucullo, Feudo, Fontegrande, Foro, Fossato, Gagliarda, Iurisci, Lazzaretto, Lido Riccio, Madonna delle Grazie, Ranchini, Riccio, Ripari Bardella, Rogatti, Ruscitti, San Donato, San Leonardo, San Marco, San Pietro, Santa Lucia, Savini, Tamarete, Vaccari, Villa Deo, Villa Grande, Villa Iubatti, Villa Pincione, Villa San Leonardo, Villa San Nicola, Villa San Tommaso, Villa Torre
Postleitzahl 66026
Vorwahl 085
ISTAT-Nummer 069058
Bezeichnung der Bewohner Ortonesi
Schutzpatron San Tommaso
Website Ortona

Ortona

Eine massive Zitadelle aus der Zeit des Königreichs Neapel schützt die historische Altstadt, die sich auf einer geschützten Stelle oberhalb des Hafens befindet.

Geschichte

Bearbeiten

Die sehr alte Stadt wurde 803 von den Franken erobert. Nach militärischen Zwischenspielen geriet die Stadt schließlich im 13. Jahrhundert unter neapolitanische Oberhoheit.

1258 wurden die Gebeine des Apostels Thomas nach Ortona überführt – ein Indiz dafür, dass die Stadt damals bedeutend gewesen sein muss. Sie liegen heute in der öffentlich zugänglichen Krypta in der Kirche San Tommaso (Hl. Thomas).

Im Zweiten Weltkrieg bombardierten die Alliierten im Jahre 1943 die Stadt Ortona und ihr Umland sechs Monate lang, um einen Durchbruch durch die Gustav-Linie, eine Verteidigungslinie der deutschen Wehrmacht südlich von Ortona, vorzubereiten. Vom 20. bis zum 28. Dezember 1943 kam es zu einem einwöchigen Gefecht zwischen deutschen Fallschirmjägern und Einheiten der 1. kanadischen Infanterie-Division (Schlacht um Ortona). Winston Churchill bezeichnete den mit äußerster Härte geführten Häuserkampf als „Stalingrad Italiens“, da – ähnlich wie in der russischen Stadt – in Ortona fast alle Häuser völlig zerstört wurden.

Zum Gedenken an die Schlacht wurde im Jahre 2006 in der Innenstadt von Ortona ein Mahnmal für die gefallenen Kanadier errichtet, die im Soldatenfriedhof Moro River Canadian War Cemetery im Süden der Stadt liegen. Die Schlacht um Ortona ist für die kanadische Armee eine der bedeutendsten und verlustreichsten Schlachten im Zweiten Weltkrieg. Ein von der SD Cinematografica produzierter Dokumentarfilm „Ortona 1943: ein blutiges Weihnachtsgeschenk“ erzählt die Geschichte dieser für Ortona schwersten Zeit im 20. Jahrhundert.

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Seit 2011 besitzt der hier angebaute Weiß- und Rotwein eine „kontrollierte Herkunftsbezeichnung“ (Denominazione di origine controllata – DOC), die zuletzt am 7. März 2014 aktualisiert wurde.[2] Im Jahr 2016 wurden von acht Hektar Rebfläche 782 Hektoliter DOC-Wein erzeugt.[3] Es werden zwei Weintypen erzeugt:

  • Ortona Rosso: Muss zu mindestens 90 % aus der Rebsorte Montepulciano bestehen. Höchstens 10 % andere rote Rebsorten, die für den Anbau in der Region Abruzzen zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden.
  • Ortona Bianco: Muss zu mindestens 70 % aus der Rebsorte Trebbiano bestehen. Höchstens 30 % andere weiße Rebsorten, die für den Anbau in der Region Abruzzen zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden.

Persönlichkeiten

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Ortona – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Disciplinare di Produzione della Denominazione di Origine Controllata (Produktionsvorschriften und Beschreibung). (PDF) In: ismeamercati.it. 27. November 2017, abgerufen am 31. Juli 2018 (italienisch).
  3. Weinbau in Zahlen 2017. (PDF) In: V.Q.P.R.D. d’Italia 2017. federdoc.com, abgerufen am 12. Juni 2018 (italienisch).