Atto Retti-Marsani

italienischer Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor
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Atto Retti-Marsani, auch Retti Marsani und Otto Retti-Marsani (* 1892; † 1961) war ein italienischer Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor.

Kammersängerin Charlotte Boerner und Atto Retti-Marsani (1931)

Er trat, neben Erich Kaiser-Titz als Phantomas, in der zweiten Folge der Phantomas-Serie auf, für die Paul Rosenhayn das Drehbuch geschrieben hatte. 1917 versuchte er sich als Komiker in zwei Folgen der Dummy-Serie mit Ein- und Zweiaktern, für die er auch Manuskript bzw. Drehbuch verfasste. In drei weiteren Filmen, einem Heimat-, einem Lustspiel- und einem Detektivfilm, ist er nur Darsteller. Zusammen mit Max Nadler führte er 1920 Regie bei dem 50.000-Mark-Prämienfilm[Anm 1] Der Totenkopf.

Zwei weitere Filme aus italienischer Produktion, in denen er Regie führte, folgten 1920 und noch 1929. Danach sind keine Arbeiten von ihm mehr bezeugt.

In den 1930er Jahren zählte Retti-Marsani zum Bekanntenkreis des Hitler-Fotografen Heinrich Hoffmann. Am 12. September 1935 war er, wie eine Fotografie zeigt, auf der Feier zu Hoffmanns 50. Geburtstag in Nürnberg eingeladen. Zur Gesellschaft gehörten auch Eva Braun, die Mitarbeiterin Hoffmanns, deren Freundin Marion Schönmann und Max Schmeling. Retti-Marsani war wohl nach seiner Tätigkeit im Filmgeschäft als Fotograf tätig.

Filmografie

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  • 1916: Ramara (Phantomas-Serie No.II) [Darsteller]
  • 1917: Dummy sucht seinen Verstand [Darsteller, Drehbuch]
  • 1917: Dummys Haupttreffer [Darsteller, Manuskript und Regie]
  • 1917: Der Geier von Sankt Veit [Darsteller]
  • 1918: Heiraten Sie meine Tante? [Darsteller]
  • 1918: Der Herr mit der Dogge [Darsteller]
  • 1920: Der Totenkopf [Regie (mit Max Nadler)]
  • 1920: Deus judicat [Regie]
  • 1929: Der Strassensänger von Venedig (Originaltitel: Cantastorie di Venezia) [Regie]

Literatur

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  • Gero Gandert: 1929 – Der Film der Weimarer Republik, illustrierte Ausgabe. Verlag Walter de Gruyter, 1993. ISBN 9783110852615, Länge 916 Seiten
  • Ludwig Greve, Margot Pehle, Heidi Westhoff (Hrsg.): „Hätte ich das Kino!“. Die Schriftsteller und der Stummfilm. Eine Ausstellung des Deutschen Literatur-Archivs im Schiller-Nationalmuseum Marbach a. N., Katalog zur Ausstellung. München: Kösel Verl. 1976
  • Heike B. Görtemaker: Eva Braun: Leben mit Hitler. München: Verlag C.H.Beck, 2012. ISBN 9783406616631, Länge 366 Seiten
  • Franz Helzel: Das Scheitern der 'Lebensraum'-Planungen im deutsch-sowjetischen Vernichtungskrieg. Bad Wildungen, Juni 2012. als PDF online bei[4]
  • Heinrich Hoffmann (Hrsg.): Deutscher Osten – Land der Zukunft. Ein Ruf des Ostens an die Heimat! Hrsg. von Prof. Heinrich Hoffmann (Reichsbildberichterstatter). Gestaltet von Atto Retti Marsani; in Verbindung mit Dr. Fritz Prause, Vorwort von Reichsminister Dr. Joseph Goebbels. Auflage 311.–345. Tausend, München 1942
  • Elena Mosconi: L'impressione del film: contributi per una storia culturale del cinema italiano, 1895–1945 (= Band 9 von V&P Università: Media, spettacolo, processi culturali). Verlag Vita e Pensiero, 2006. ISBN 9788834313275, Länge 286 Seiten
  • Marco Targa: The use of Cue Sheets in Italian Silent Cinema. Contexts, Repertoires, Praxis. In: Claus Tieber, Anna Katharina Windisch: The Sounds of Silent Films: S. 49–65
  • Claus Tieber, Anna Katharina Windisch: The Sounds of Silent Films: New Perspectives on History, Theory and Practice. Palgrave Studies in Audio-Visual Culture. Verlag Palgrave Macmillan, 2014. ISBN 9781137410726, Länge 288 Seiten
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Anmerkungen

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  1. worauf sich diese monetäre Angabe bezieht, bleibt unklar: bekam man diese Prämie als Zuschauer, wenn man den Täter erriet? Oder wurde der Film damit prämiert, und wenn: von wem? Hergestellt haben ihn die Weiss-Blau Filmwerke in München, zu deren Erzeugnissen 1920 auch der mutmaßliche Karl-Valentin-Film Zirkus Schnabelmann zählte, vgl. kinotv.com[1] und hartbrunner.de[2]: „Karl Valentin, Liesl Karlstadt und August Junker spielen die Hauptrollen in dem Stummfilm „Zirkus Schnabelmann“. Der Film ist verschollen“. Zur Firma Weiss-Blau Filmwerke vgl. kinotv.com[3]