Die Lokomotiven der Baureihe Wp29 der Polnischen Staatsbahnen (PKP) sind schmalspurige Dampflokomotiven. Sie wurden von Ende 1928 an von der WSABP in Warschau in 21 Exemplaren für verschiedene Schmalspurbahnen in Polen gebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren noch elf Maschinen vorhanden, die die neue Baureihenbezeichnung Px29 erhielten.
PKP-Baureihe Wp29 DR 99 2574–2584 PKP-Baureihe Px29 | |
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erhaltene Px29-1708
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Nummerierung: | Wp29-901–913, 1730–1731, 1733–1734, 3005, 4581–4583 DR 99 2574–2584 PKP Px29-1701–1711 |
Anzahl: | 21 |
Hersteller: | WSABP, Warschau Typ Wilno |
Baujahr(e): | 1929–1930 |
Ausmusterung: | bis 1983 |
Bauart: | D h2 |
Spurweite: | 750 mm, 760 mm |
Länge über Puffer: | 12.805 mm |
Länge: | 7000 mm |
Höhe: | 3100 mm |
Breite: | 2180 mm |
Gesamtradstand: | 2.900 mm |
Kleinster bef. Halbmesser: | 35 m |
Dienstmasse: | 21,5 t |
Dienstmasse mit Tender: | 40,5 t |
Reibungsmasse: | 21,5 t |
Radsatzfahrmasse: | 5,5 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 35 km/h |
Indizierte Leistung: | 147,2 kW (200 PS) |
Anfahrzugkraft: | 38,35 kN |
Treibraddurchmesser: | 750 mm |
Steuerungsart: | Heusinger |
Zylinderanzahl: | 2 |
Zylinderdurchmesser: | 320 mm |
Kolbenhub: | 360 mm |
Kesselüberdruck: | 13 bar |
Anzahl der Heizrohre: | 72 |
Anzahl der Rauchrohre: | 15 |
Rostfläche: | 1,08 m² |
Überhitzerfläche: | 12,8 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 38,6 m² |
Wasservorrat: | 6,0 m³ * |
Brennstoffvorrat: | 4,0 t * |
Bremse: | Westinghouse-Bremse, Wurfhebelbremse |
* Tender |
Die Lokomotiven waren bis zum Ende der 1970er Jahre in Betrieb und wurden dann ausgemustert. Vier Exemplare sind in Schweden und zwei Exemplare in Polen vorhanden.[1]
Geschichte
BearbeitenFür die Schmalspurstrecken im Osten Polens baute die Warszawska Spółka Akcyjna Budowy Parowozów in Warschau eine Schmalspurdampflok für die Spurweite von 750 mm. Im Jahr 1928 entstand ein erster Prototyp, der 1929 auf Testfahrten auf ausgewählten Strecken geschickt wurde. Nachdem diese erfolgreich waren, kaufte das Verkehrsministerium des Landes die Lokomotive und bestellte weitere 20 Exemplare davon. Zunächst erhielten sie die Baureihenbezeichnung Wp29 mit nicht fortlaufender Nummerierung.
Die Lokomotive stellt die Weiterentwicklung einer Tenderlokomotive dar, die als Typ W-3-A bezeichnet wird und 1927 zum Einsatz kam.[2] Die Lokomotiven waren bei den Personalen aufgrund ihres ruhigen Laufs und ihrer einfachen Bedienung und Wartung geschätzt.
Einsätze während des Zweiten Weltkrieges
BearbeitenMit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden zehn Lokomotiven der Serie an die SŽD gegeben und besonders im Baltikum eingesetzt. In der UdSSR ist keine Lokomotive erhalten.[2]
Elf Lokomotiven, die im Schmalspurnetz in Kujawien eingesetzt wurden, wurden von der Deutschen Reichsbahn übernommen und erhielten die Betriebsnummern 99 2574–2584. Sie wurden weiter auf dem Schmalspurnetz eingesetzt.[3]
Px 29
BearbeitenIn Polen erhielten die DR-Lokomotiven ab 1945 die neue Baureihenbezeichnung Px 29 mit den Betriebsnummern 1701–1711. Die meisten Px 29 wurden bis Ende der 1970er Jahre durch Streckenstilllegungen und die fortschreitende Verdieselung, auch der Schmalspurbahnen, abgestellt, lediglich die Px 29-1708 war bis 1983 im Einsatz.
Erhalten sind die beiden Px 29 1704 und 1708 bei der Museumsbahn in Sochaczew[4] sowie die Px 29 1701 (Hillestorp), 1702 (Växjö), 1705 (Hillestorp) und 1710 (Hillestorp) in Schweden.[5]
Konstruktion
BearbeitenDie Zweizylinder-Lokomotiven haben Heißdampfantrieb sowie einen Schlepptender. Der Antrieb erfolgt bei der vierfach gekuppelten Lokomotive auf die dritte Achse. Der zweite Kuppelradsatz hatte geschwächte Spurkränze, der vierte Radsatz war seitenverschiebbar ausgeführt. Die Regelung der Dampfmaschine übernahm eine Heusinger-Steuerung.
Der Kessel besaß eine Feuerbüchse aus Kupfer. Auf der Geraden konnten sie einen Zug mit 300 t Gewicht mit einer Geschwindigkeit von 25 km/h befördern. Durch die Verwendung des Tenders erhöhte sich der Aktionsradius auf 65 Kilometer, ohne Wasser nachzufüllen.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Thomas Estler: Loks der Polnischen Staatsbahnen PKP. Transpress Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-613-71466-3.
- Bogdan Pokropiński: Parowozy wąskotorowe produkcji polskiej, Wydawnictwa Komunikacji i Łączności, Warszawa 2016. ISBN 978-83-206-1963-8. Seiten 176–181, 208
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Thomas Estler: Loks der Polnischen Staatsbahn PKP. Transpress Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-613-71466-3, S. 32.
- ↑ a b Internetseite über die Schmalspurdampflokomotive Wp 29 auf der russischen Internetseite dzd-ussr.ru
- ↑ Bogdan Pokropiński: Parowozy wąskotorowe produkcji polskiej, Wydawnictwa Komunikacji i Łączności, Warszawa 2016. ISBN 978-83-206-1963-8. Seiten 178
- ↑ Internetseite über die erhaltenen Dampflokomotiven in Polen mit Erwähnung der Px29
- ↑ Wykaz parowozów pochodzących z PKP, polskich kolei przemysłowych i wąskotorowych, które trafiły za granicę. In: polskieparowozy.pl. Abgerufen am 4. August 2022 (polnisch).