Erich Palmowski

deutscher Maler und Graphiker und SS-Kriegsberichtsertatter
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Erich Palmowski (* 31. Januar 1912 in Bochum; † 27. Juli 2006 ebenda)[1] war ein deutscher Maler und Graphiker. Er war als SS-Offizier ein Kriegszeichner für die SS und erwarb sich nach dem Zweiten Weltkrieg ein Ansehen als Industrie- und Arbeitermaler.

Mit 14 Jahren fuhr Erich Palmowski zum ersten Mal mit seinem Vater auf der Zeche Carolinenglück ein. Die Erfahrung prägte sein weiteres Leben und künstlerisches Schaffen. Seine Ausbildung erhielt er 1926 bis 1929 in der Kunstgewerbeschule in Dortmund dank eines Stipendiums der Stadt Bochum.[2] Dort wurde bereits 1929 in der städtischen Kunstgalerie eine Ausstellung von ihm gezeigt.[3] Er arbeitete vor dem Krieg unter anderem als Dekorationsmaler im Kaufhaus Alsberg (nach der Arisierung Kaufhaus Kortum).[2] Für die Lebensmittelgeschäfte der Firma Hill entwarf er den Schriftzug.[4]

Im Zweiten Weltkrieg war Palmowski im Offiziersrang als „SS-Untersturmführer“ Mitglied der „SS-Standarte Kurt Eggers“ und Kriegsberichterstatter.[5] Seine Bilder zeigten den Einsatz an der Front[6][7] sowie verklärtes Soldatentum wie Auf der Wacht am Weihnachtsabend[8]. Auch die typische SS-Ideologie wird in seinen Bildern dargestellt. So kämpfen grimmige Soldaten für gefallene Kameraden[9] und erklären In ihrem Geiste werden wir siegen.[10] Die Propaganda gegen den „Bolschewismus“ wurde von ihm auch bildlich dargestellt, so wird eine asiatisch aussehende „Bestie“ in Sowjet-Uniform, mit Flammen und einem toten Kind dargestellt.[11] Werke von ihm wurden in der Kunstausstellung Deutsche Künstler und die SS Anfang 1944 in Breslau gezeigt. Der Völkische Kunstverlag Berlin brachte 1944 eine Kunstmappe mit dem Titel „Wie die Pflicht es befiehlt – 20 Zeichnungen von SS-Kriegsberichter Erich Palmowski“ heraus, welche 8 Farb- und 12 Schwarz-Weiß-Reproduktionen zeigten.

In späteren Zeitungsartikeln über Palmowski wird diese Episode des Lebens sehr kurz behandelt. Nach seinen Angaben kehrte er nach Gefangenschaft und Flucht 1947 nach Bochum zurück.[4]

Er arbeitet mit seiner Werbeagentur ab den 1950er Jahren für die Stadt Bochum. Bis Mitte der 1970er prägt er das Bild der Stadt in Anzeigen, Werbebroschüren und in der Stadtwerbung.[2] 1966 entwarf er auch den Ehrenring der Stadt Bochum.[3]

Nach der Aufgabe seines Werbeateliers widmete Palmowski sich wieder den Motiven des Ruhrgebiets und des Bergbaus. Eine große Ausstellung 2002 in dem Industriemuseum Zeche Hannover zeigte viele seiner Werke. Einen großen Teil seine Hauptwerke schenkte er danach dem Museum.[3]

Er war das erste und zu seinem Tod das älteste Mitglied im Bochumer Künstlerbund. Seine Traueranzeige hatte er selber entworfen.[1]

Teile seiner Werke hat er der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands vermacht, sie werden im Willi-Dickhut-Museum in Gelsenkirchen gezeigt.[5]

Ausstellung

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  • 18. August bis 27. Oktober 2002: „90 Jahre vor Ort“, Sonderausstellung im Industriemuseum Zeche Hannover[12]

Literatur

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  • Clemens Kreuzer: Nazi-Kunst, „artige“ Kunst oder was? Bochumer Kunstschaffen im Dritten Reich, Kapitel 5. Erich Palmowski, SS-Offizier und Kriegszeichner für die SS (= Kortum-Gesellschaft Bochum [Hrsg.]: Bochumer Zeitpunkte. Heft 41). Bochum Juni 2020, S. 67–69 (online [PDF]).

Einzelnachweise

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  1. a b „Ich bin verstorben“, Traueranzeige, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 26. Juli 2006
  2. a b c Bochum prägte das Bild des „Ruhr-Kumpels“, Stadtspiegel Bochum, 13. Februar 2002
  3. a b c Trauer um den Senior des Bochumer Künstlerbundes, Stadtspiegel Bochum, 29. Juli 2006
  4. a b Erich Palmowski warb gut für unsere Stadt, Ruhr-Nachrichten, 30. Januar 1982
  5. a b Clemens Kreuzer: Nazi-Kunst, „artige“ Kunst oder was? Bochumer Kunstschaffen im Dritten Reich, Kapitel 5. Erich Palmowski, SS-Offizier und Kriegszeichner für die SS (= Kortum-Gesellschaft Bochum [Hrsg.]: Bochumer Zeitpunkte. Heft 41). Bochum Juni 2020, S. 67–69 (online [PDF]).
  6. Sowjetpanzer wird im Nahkampf erledigt. In: Westfälische neueste Nachrichten -. 11. Mai 1943 (zeitpunkt.nrw).
  7. Unserer Werfer zerschlagen den Feind. In: Westfälische neueste Nachrichten. 17. August 1943 (zeitpunkt.nrw).
  8. Auf der Wacht am Weihnachtsabend. In: Duisburger General-Anzeiger. 23. Dezember 1944 (zeitpunkt.nrw).
  9. Vorwärts im Geiste der gefallenen Helden. In: Bergische Landeszeitung. 13. März 1944 (zeitpunkt.nrw).
  10. In Ihrem Geiste werden wir siegen. In: Bochumer Anzeiger. Bochum 6. November 1943 (zeitpunkt.nrw).
  11. Wo sie hinkommen ... In: Westfälische Tageszeitung Münsterischer Anzeiger. 22. Juni 1944 (zeitpunkt.nrw).
  12. Arbeit und Kunst unter Tage, Ruhr-Nachrichten, 17. August 2002