Predazzo

italienische Gemeinde
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Predazzo (deutsch veraltet Pardatsch, im lokalen Dialekt: Pardàc) ist eine italienische Gemeinde (comune) in der Provinz Trient, Region Trentino-Südtirol, mit 4502 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022).

Predazzo
Predazzo (Italien)
Predazzo (Italien)
Staat Italien
Region Trentino-Südtirol
Provinz Trient (TN)
Koordinaten 46° 19′ N, 11° 36′ OKoordinaten: 46° 19′ 0″ N, 11° 36′ 0″ O
Höhe 1018 m s.l.m.
Fläche 109 km²
Einwohner 4.502 (31. Dez. 2022)[1]
Fraktionen Bellamonte, Mezzavalle, Paneveggio, Fòl
Angrenzende Gemeinden Deutschnofen (BZ), Welschnofen (BZ), Moena, Tesero, Panchià, Ziano di Fiemme, Primiero San Martino di Castrozza, Canal San Bovo
Postleitzahl 38037
Vorwahl 0462
ISTAT-Nummer 022147
Bezeichnung der Bewohner Predazzani
Schutzpatron San Filippo und San Jacobo
Website www.comune.predazzo.tn.it

Geographie

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Der im Osten des Fleimstales (Val di Fiemme) auf 1018 m s.l.m. gelegene Ort liegt am Zusammenfluss des Torrente Travignolo mit dem aus dem Fassatal kommenden Avisio. Predazzo ist im Süden eingegrenzt von der Lagorai-Kette und im Nordosten von der zu den Dolomiten gehörenden Latemar-Gruppe. Östlich führt das gleichnamige vom Travignolo durchflossene Tal zum Passo Rolle und Passo Valles. Predazzo grenzt an die Gemeinden Moena, Tesero, Panchià, Ziano di Fiemme, Primiero San Martino di Castrozza und Canal San Bovo sowie an die Südtiroler Gemeinden Deutschnofen und Welschnofen.

Geschichte

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1447 wurde den Einwohnern vom Fürstbischof von Trient Georg Hack mit der Regola feudale eine weitestgehende Selbstverwaltung gewährt.[2] Die Regola von Predazzo gehört der Talgemeinde Fleims an. Mit der Auflösung des Fürstbistums gehörte Predazzo nach der napoleonischen Epoche von 1815 bis 1919 zur Gefürsteten Grafschaft Tirol und somit zur Habsburgermonarchie. Im Jahr 1819 machte hier der Geologe Giuseppe Marzari Pencati eine Entdeckung, die das damals vorherrschende Geologieverständnis wesentlich beeinflusste, als er entgegen der geltenden Theorie für älter eingestufte Gesteinsschichten auf jüngeren Schichten liegend vorfand. In der Folge wurde Predazzo zum Ziel zahlreicher Felduntersuchungen und unter anderem von Leopold von Buch, Alexander von Humboldt und Maria Matilda Ogilvie Gordon aufgesucht.

Bis zum Ersten Weltkrieg war Predazzo eine Garnison der k. u. k. Armee, 1914 lag hier das II. Bataillon des Tiroler Landesschützenregiments Nr. III.

Bis 1963 war der Ort Endbahnhof für die im Ersten Weltkrieg erbaute Fleimstalbahn.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1921 1931 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011 2021
Einwohner 3783 3236 3411 3783 3985 4053 4110 4298 4531 4522

Quelle: ISTAT

Wirtschaft

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Predazzo ist nicht nur die größte Gemeinde des Fleimstals, sondern auch dessen wirtschaftliches Zentrum. Hier hat der Pastahersteller Felicetti als größter industrieller Arbeitgeber seinen Sitz. Predazzo ist zudem ein bekanntes Wintersportgebiet. Am nördlichen Ortsrand liegt die Skisprunganlage Trampolino dal Ben mit der Großschanze (Hillsize 134 m) und der Normalschanze (Hillsize 106) sowie drei kleineren Nachwuchs-Schanzen. Auf dieser Anlage wurden die Wettbewerbe der Skispringer und die Sprungwettbewerbe der Nordischen Kombination bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1991, 2003 und 2013 im Val di Fiemme ausgetragen.

Sehenswürdigkeiten

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Predazzo ist neben den Wintersportmöglichkeiten bekannt für sein geologisches Museum (Museo di Geologia), das eine Großzahl gut erhaltener Fossilien, Minerale und Gesteine beherbergt.

Gemeindepartnerschaften

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Commons: Predazzo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Predazzo – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. L’investitura del monte Vardabio. In: regolafeudale.it. Abgerufen am 25. Juli 2019 (italienisch).
  3. Partnerschaft mit der Gemeinde Predazzo. Gemeinde Hallbergmoos, abgerufen am 13. September 2024.