St. Paul’s Chapel (Manhattan)
Die St. Paul’s Chapel (deutsch: Paulus-Kapelle) ist die älteste Kirche in Manhattan (New York City). Sie befindet sich im Financial District in Lower Manhattan am Broadway und wird von der Episkopalkirche genutzt.
Mit der Haus-Nr. 209 Broadway steht die St. Paul’s Chapel zwischen der Fulton und Vesey Street, direkt östlich vom World Trade Center. Sie ist das älteste in Manhattan bestehende und genutzte Kirchengebäude und von einem Friedhof mit alten Grabsteinen und einem hohen Gitter umgeben. Errichtet wurde die Kirche zwischen 1764 und 1766 nach Plänen des Architekten Thomas McBean unter der Leitung von Andrew Gautier.[1] Das Land, auf dem sie steht, ist ein Geschenk der Britischen Königin Anne an die Gemeinde.
Beim Großen Feuer vom September 1776 nach der Einnahme New Yorks durch britische Truppen blieb sie unversehrt. In ihr betete beispielsweise George Washington.[2] Sie ist eine Filialkirche der größeren und inzwischen mächtig zu nennenden Trinity Church sieben Baublöcke weiter an der Wall Street.
Im Oktober 1960 erhielt die Kirche den Status eines National Historic Landmarks.[3] Im Oktober 1966 wurde sie in das National Register of Historic Places eingetragen.[4]
Bauwerk
BearbeitenDie Kirche stößt mit einem 4-Säulen-Portikus an den Broadway an. Die Werksteine in grau sind an den Kanten mit geglättetem rotem Stein eingefasst. Der Turm sitzt über dem nach Westen ausgerichteten Chor. Auch in seinen Proportionen wird auf eine Ähnlichkeit mit St. Martin-in-the-Fields hingewiesen. Zwei hölzerne Längsemporen in der Halle.
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Ca. 1850
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St. Paul’s Chapel
von Osten,
2. März 1937 -
Friedhof
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Luftaufnahme vom Ground zero im November 2001,
der Standort von Saint-Pauls-Chapel ist rot umrandet
Orgel
BearbeitenDie Orgel wurde 1964 von der Orgelbaufirma Schlicker Organ Company (Buffalo, New York) erbaut, als Ersatz für ein Instrument aus dem Jahre 1950, das von der Orgelbaufirma Aeolian-Skinner erbaut worden war. Das Instrument hat 26 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektro-pneumatisch. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurde das Instrument zunächst stillgelegt und wurde 2009 gereinigt und wieder in Betrieb genommen.[5]
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Hilfszentrale nach dem 11. September 2001
BearbeitenDa die Kirche nicht im Einsturzbereich der Zwillingstürme lag, blieb sie an diesem Tag stehen. Keine Scheibe wurde zerstört. Allerdings war sie zunächst komplett von einer zentimeterdicken Schicht des Staubs bedeckt. Die Kapelle wurde als Hilfsstation und Essensausgabe für die Feuerwehrmänner, Polizisten und Spürhunde, Soldaten und Stahlarbeiter, die in den folgenden Tagen und Wochen kamen, um zu retten, zu graben und zu bergen, geöffnet. Es gab Notbetten für Schlafsuchende und Bänke für Massagen für die, deren Rücken schmerzte. Und es gab jeden Tag Musik – Jazz, Mozart, Bach.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Morgan Dix: A History of the Parish of Trinity Church in the City of New York. G.P. Putnam’s Sons, New York 1898. (englisch)
- George Everard Kidder. In: Smith Source book of American architecture: 500 notable buildings from the 10th Century to the Present. Princeton Architectural Press, 1996. (englisch)
- J. Chester Johnson: St. Paul’s Chapel & Selected Short Poems. St. Johann press, New York 2010. (englisch)
- Andrew S. Dolkart, Matthew A. Postal: Guide to New York City Landmarks. New York City Landmarks Preservation Commission. 3. Auflage. John Wiley & Sons, Hoboken 2004. (englisch)
- David Dunlap: From Abyssinian to Zion: A Guide to Manhattan’s Houses of Worship. Columbia University Press, New York 2004. (englisch)
- Hartmut M. Hanauske-Abel: Das Martyrium des Lyndon Harris. Er war Pfarrer in der legendären St. Paul’s Chapel. Er verwandelte sie in eine Oase der Hilfe inmitten der Hölle. Das verzeihen die Kirchenoberen ihm bis heute nicht. In: Die Zeit. Nr. 34 vom 18. August 2011, S. 16.
- Lyndon Harris: Sanctuary at Ground Zero – After the towers fell, a tiny 18th-century Episcopal church became a relief center. In: National Geographic. Sept. 2002
- Seth Kugel: 36 Hours in Downtown Manhattan. In: New York Times. 21. August 2011. – „No pass is needed to visit the “Unwavering Spirit: Hope and Healing at Ground Zero” exhibition at St. Paul’s Chapel nearby.“
- Restored Monument Returns to St. Paul’s in N.Y.C.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Lawrence bezweifelt, dass Thomas McBean der Architekt sei. James Crommelin Lawrence: NYC architecture, Tom Fletcher: New York Architecture Images – St. Paul’s Chapel (Episc.) New York Architecture
- ↑ Roger H. Davidson, Walter J. Oleszek: Congress and Its Members. CQ Press, 2006, S. 13
- ↑ Listing of National Historic Landmarks by State: New York. National Park Service, abgerufen am 31. Januar 2020.
St. Paul’s Chapel ( vom 24. Mai 2011 im Internet Archive) (PDF; 278 kB), National Register of Historic Places, Nominierung 11. Oktober 1975. - ↑ St. Paul’s Chapel im National Register Information System. National Park Service, abgerufen am 31. Januar 2020.
- ↑ Informationen zur Orgel (englisch)
Weblinks
Bearbeiten- St. Paul’s Chapel – Website (englisch)
- Website von St. Paul (englisch)
- St. Paul’s Chapel bei New York architecture (englisch)
- The Cathedral Church of Saint John the Divine – Mother Church of the Episcopal Diocese of New York (englisch)
- Flickr-Fotogalerie Saint Paul’s Tombstone & Churchyard
- Charles Frederick Wingate: Führungsblätter mit Texten von einzelnen Grabmälern, 1905.
Koordinaten: 40° 42′ 40,4″ N, 74° 0′ 32,4″ W