Pelusium

archäologische Stätte in Ägypten
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Pelusium (lateinisch) oder Pelusion (altgriechisch Πηλούσιον Pelousion; arabisch تل الفرما, DMG Tall al-Faramā; altägyptisch Senu, Per Amun; alttestamentlich Sin; koptisch Peremoun; aramäisch Seyân) ist eine altägyptische Stadt im äußersten Osten des Nildeltas und liegt 30 km südöstlich von Port Said entfernt.

Pelusium in Hieroglyphen
Neues Reich
S29W24

oder
T22N35G14G43

Senu
Snw
Griechisch Πηλούσιον (Pelousion)

Geschichte

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Pelusium (Ägypten)
Pelusium
Sile
Pelusium in Ägypten

Pelusium lag als Mündungsort des pelusischen Nilarms, welcher im Altertum der östlichste Fluss im Nildelta war, in der Nähe der Festung Sile. Im späten 11. Jahrhundert v. Chr. begann der Fluss jedoch zu versanden und verlagerte sich nach Westen. In der Bibel wird Pelusium „Sin, die Festung Ägyptens“ genannt (Ez 30,15 EU).

Mit dem Gewinn der Schlacht bei Pelusium (525 v. Chr.) durch Aufgabe der ägyptischen Armee zerstörte der Perserkönig Kambyses II. danach Tell el-Maschuta und eroberte im weiteren Verlauf Ägypten. Nach der späteren Einnahme von Memphis löste Kambyses II. den von ihm gefangengenommenen[1] ägyptischen Pharao Psammetich III. in der Herrschaft ab.

55 v. Chr. eroberte Marcus Antonius Pelusium. Er fungierte dabei als Reiterführer des römischen Prokonsuls von Syrien, Aulus Gabinius, der sich zur Rückführung des vertriebenen Ptolemaios XII. bereit erklärt hatte. Nach der Einnahme Pelusiums wollte Ptolemaios XII. die Bewohner der Stadt massakrieren lassen, wurde aber von Antonius daran gehindert.[2] Gnaeus Pompeius Magnus wurde 48 v. Chr. nahe Pelusium im Auftrag der Vormünder des jugendlichen Königs Ptolemaios XIII. ermordet.[3] Im Sommer 30 v. Chr. eroberte Octavian die vom ptolemäischen Kommandanten Seleukos auffallend schwach verteidigte Stadt.[4] Die Stadt scheint einen weitgehenden hellenistischen Charakter gehabt zu haben und besaß mindestens zwei Theater. Im Jahr 2022 wurde ein Zeus Cassius-Tempel gefunden.[5] Im Jahr 1117 riss Balduin I., König von Jerusalem, Pelusium während seines Feldzuges gegen Ägypten bis auf die Grundmauern nieder.

Pelusium ist in der heutigen Zeit Sitz einer Diözese der orthodoxen Kirche. Die Ruinen der alten Stadt werden zurzeit von einer australischen Mission archäologisch erschlossen.

Siehe auch

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Literatur

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  • Wilhelm Spiegelberg: Der ägyptische Name von Pelusium. In: Georg Steindorff (Hrsg.): Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde. Band 49. Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig 1911, S. 81–84 (Digitalisat [abgerufen am 12. April 2016]).
  • Hans Bonnet: Pelusium. In: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6, S. 585.
  • Rainer Hannig: Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch : (2800 – 950 v. Chr.). von Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-1771-9, S. 1183.
  • James Karl Hoffmeier: Ancient Israel in Sinai: The evidence for the Authenticity of the wilderness Tradition. Oxford University Press, Oxford 2005, ISBN 0-19-515546-7.
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Einzelnachweise

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  1. Josef Wiesehöfer: Die Geschichte Irans von den Achaimeniden bis in frühislamische Zeit. In: Wilfried Seipel (Hrsg.): 7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran. Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, ISBN 3-85497-018-8, S. 54–74, hier: S. 58.
  2. Plutarch, Antonius 3, 6ff.
  3. Caesar, De bello civili 3, 104; Plutarch, Pompeius 79; Appian, Bürgerkriege 2, 85; Cassius Dio, Römische Geschichte 42, 4; u. a.
  4. Plutarch, Antonius 74, 1f.; Cassius Dio, Römische Geschichte 51, 9, 5f.
  5. The National − Kamal Tabikha: Ancient temple dedicated to Zeus found in North Sinai. Auf: thenationalnews.com, letzter Update 25. April 2022; abgerufen am 27. April 2022.

Koordinaten: 31° 3′ N, 32° 36′ O