Perkarina

Art der Gattung Percarina
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Die Perkarina (Percarina demidoffii) ist ein nur im Brackwasser vorkommender Knochenfisch aus der Familie der Echten Barsche (Percidae). Das Artepitheton ehrt den Magnaten und Förderer der Erforschung Südrusslands Anatole Demidoff. Percarina bedeutet kleiner Barsch, kann aber auch eine vermittelnde Stellung der Gattung zwischen Perca und Acerina (früherer Name und heute Untergattung von Gymnocephalus) andeuten.

Perkarina

Perkarina (Percarina demidoffii)

Systematik
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Percoidei
Familie: Echte Barsche (Percidae)
Gattung: Percarina
Art: Perkarina
Wissenschaftlicher Name
Percarina demidoffii
(Nordmann, 1840)

Merkmale

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Die Weibchen dieser Art werden kaum größer als 10 cm, die Männchen bleiben darunter. Die Fische sind etwas hochrückig und lateral stärker zusammengedrückt als die Arten der Gattung Gymnocephalus. Die Augen sind groß, der Abstand zwischen Maul und Auge entspricht einem Augendurchmesser. Das große Maul ist spitz, die Maulspalte reicht nach hinten bis unter die Augenmitte. Nach Seeley (1886) ist die reibeisenartige Bezahnung des Unterkiefers mit mehreren Reihen spitzer Zähne auffallend, die zum Teil auch nach außen ragen – sie erinnert hiemit an die der Schnepfenaale, die auch hauptsächlich lang- und vielbeinige Garnelen fressen (es kommt darauf an, dass die "Schwebegarnelen" am Unterkiefer hängen bleiben und sich nicht durch Abreißen einzelner, leicht regenerierbarer Extremitäten durch ihren Abdomen-Rückstoß aus dem Maul befreien). Die Kopfseiten sind unbeschuppt. Die Kopfseitenlinien sind ähnlich wie bei den Kaulbarschen entwickelt (Schleimgruben). Der Hinterrand des Vordeckels ist gesägt, der Kiemendeckel läuft in einen breiten Dorn aus. Der Körper ist von kleinen Kammschuppen bedeckt, 65 bis 76 zählt man entlang der Seitenlinie. Der Körper ist fast durchscheinend. Die Färbung des Rückens ist milchig weiß, beiderseits der Rückenflossenbasen befinden sich meist acht oder neun runde oder unregelmäßig geformte, graue Flecken. Auch entlang der Seitenlinie können sich schwarze Punkte befinden. Die Stachelstrahlen der Bauchflosse sind schwarz. Die Schwanzflosse ist tief gegabelt.

Flossenformel: D1 IX–XII, D2 II–III/10–13, A II/8–11; ca. 33 Wirbel

Verbreitung und Lebensraum

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Ins Schwarze Meer mündende Ströme

Das Verbreitungsgebiet der Perkarina liegt im südlichen Russland, der südlichen Ukraine und wahrscheinlich in der Republik Moldau. Sie kommt im Nordwestteil des Schwarzen Meeres und in den Mündungen und Küstenseen von Dnjestr, Südlichem Bug und Dnepr vor. 1986 wurde sie auch im Donaudelta (Rumänien) nachgewiesen. Die Art lebt laut Bogutskaja 2008[1] nur in Brackwasser von 1 bis 8 ‰ Salinität: sie stellt ein Relikt aus der Paratethys dar. Am häufigsten ist sie in Wassertiefen um 5 m über schwarzem (eutrophem) Schlamm.

Lebensweise

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Die Art lebt in Schulen in der Nähe des Gewässerbodens. Hauptnahrung sind benthische Wirbellose, aber auch Schwebegarnelen (Mysida) und kleinere Fische (bei Geschlechtsreifen) werden gefressen. Die Tiere laichen von Mai bis August in küstennahen Bereichen nahe den Flussmündungen über Sand- und Schlammboden. Der Laich, bis zu 3000 Eier je Weibchen, wird ins freie Wasser über dem Boden abgegeben, zu dem er langsam absinkt. Die Entwicklung verläuft wie bei Percarina maeotica.

Bestand und Gefährdung

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Die Perkarina ist in den mündungsnahen Bereichen der Flüsse und in Küstenlagunen oft häufig. Da alle großen, in das Schwarze Meer mündenden Flüsse mittlerweile Staustufen aufweisen, durch die die Zuflussmengen von Süßwasser sinken, steigt der Salzgehalt im Lebensraum der Art an, wodurch sie bedroht sein könnte. Nach Erhebungen im Jahr 1996 stuft die IUCN Percarina demidoffii daher als gefährdet ("vulnerable") ein.[2]

Literatur

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  • Alexander von Nordmann: Observations sur la fauna pontique. In: Anatole de Démidoff: Voyage dans la Russie méridionale et la Crimée. Vol. III. Voyage Russie Mérid., Paris 1840, S. 353–635.
  • Harry Govier Seeley: The fresh–water fishes of Europe, a history of their genera, species, structure, habits and distribution. Cassel & Co., London 1886, S. 31–32.
  • V. Otel, P. Banarescu: First record of Percarina demidofii Nornmann, 1840 from Romania and from the Danube river basin (Pisces, Percidae). In: Revue Roumaine de Biologie. 31, 1, Bukarest 1986, S. 11–13.
  • Y. S. Reshetnikov, N. G. Bogutskaya, E. D. Vasil'eva, E. A. Dorofeeva, A. M. Naseka, O. A. Popova, K. A. Savvaitova, V. G. Sideleva, L. I. Sokolov: An annotated check-list of the freshwater fishes of Russia. In: Journal of Ichthyology. 37, 9, 1997, S. 687–736.
  • Fritz Terofal: Steinbachs Naturführer, Süßwasserfische. Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-4296-1.

Einzelnachweise

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  1. Nina Bogutskaya: Ecoregion Description 418: Dniester - Lower Danube. Freshwater Ecoregions of the World (FEOW), 2008 (online) (Memento des Originals vom 20. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.feow.org
  2. Percarina demidoffii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2010.4. Eingestellt von: World Conservation Monitoring Centre, 1996. Abgerufen am 10. Dezember 2010.
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