Das φ-Meson, auch Phi-Meson, ist ein Meson, das aus einem Strange-Quark und dem entsprechenden Anti-Quark besteht und Spin 1 besitzt (Vektormeson).
Phi-Meson (φ) | |
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Klassifikation | |
Boson Hadron Meson | |
Eigenschaften[1] | |
elektrische Ladung | neutral |
Ruheenergie | (1019,461 ± 0,016) MeV |
SpinParität | 1− |
Isospin | 0 |
mittlere Lebensdauer | 1.55 ± 0.01 × 10−22 s |
Zerfallsbreite | (4,249 ± 0,013) MeV |
Valenzquarks | ss (näherungsweise) |
Da das φ-Meson u. a. ein Strange-Quark enthält, gehört es zu den seltsamen Teilchen. Da es aus einem Quark und seinem Antiquark besteht, handelt es sich darüber hinaus um ein Quarkonium.
Beschreibung
BearbeitenIm Quarkmodell sind das φ- und das ω-Meson Mischungen der drei Quark-Antiquark-Zustände uu, dd und ss der Up-, Down- und Strange-Quarks. Beide Mischungen haben jeweils eine Hyperladung sowie einen Isospin und stehen im Multiplett der Vektormesonen an der gleichen Stelle wie das neutrale ρ-Meson .
Die drei zueinander orthogonalen Linearkombinationen der o. g. Quark-Antiquark-Zustände werden dabei wie folgt identifiziert:
- mit dem -Meson
- mit , einem Zustand des ω-Mesons im SU(3)-Oktett
- mit , einem Zustand des ω-Mesons im SU(3)-Singulett.
Die physikalischen (Massen-)Zustände φ und ω ergeben sich wiederum als Linearkombinationen von und :[2]
Der so eingeführte Mischungswinkel hat einen experimentellen Wert, der mit etwa 39° fast dem idealen Mischungswinkel von ≈35,3° ( ) entspricht. Das φ-Meson besteht also fast ausschließlich aus einem Strange-Antistrange-Quarkpaar, und die Flavour-Wellenfunktion kann geschrieben werden als
- .
Das φ-Meson wurde zuerst im Jahre 1963 am Lawrence Radiation Laboratory in Kaon-Proton-Reaktionen nachgewiesen.[3]
Zerfallskanäle
Bearbeitenφ-Mesonen zerfallen unter der starken Kraft. Der Zerfall erfolgt überwiegend in zwei Kaonen, entweder die geladenen Κ+ / Κ− (48,9 %) oder die neutralen Κ0L / Κ0S (34,2 %), und zu einem geringeren Teil entweder in ein ρ-Meson und ein Pion oder in drei Pionen (15,32 %).[4] Letztere beide Zerfallskanäle in Mesonen ohne Strangeness sollten auf Grund ihres höheren Q-Wertes eigentlich dominant sein, werden aber durch die OZI-Regel unterdrückt.
Besonderheiten
BearbeitenAuf Grund der Mischungseffekte der pseudoskalaren η-Mesonen ist das φ-Meson das leichteste Meson, das aus einem Strange-Antistrange-Quarkpaar besteht.
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Die Angaben über die Teilcheneigenschaften (Infobox) sind, wenn nicht anders angegeben, entnommen aus:
M. Tanabashi et al.: 2018 Review of Particle Physics. In: Phys. Rev. D 98, 030001 (2018). Particle Data Group, abgerufen am 6. Juni 2018 (englisch). - ↑ Reviews - Quark Model (PDF; 644 kB) aus 2010 Review of Particle Physics, K. Nakamura et al. (Particle Data Group), J. Phys. G 37, 075021 (2010)
- ↑ P. Schlein et al.: Quantum Numbers of a 1020-MeV KK̅ Resonance. In: Phys. Rev. Lett. Nr. 10, 1963, S. 368–371, doi:10.1103/PhysRevLett.10.368.
- ↑ N. Nakamura et al. (2010): Particle listings – φ (PDF; 217 kB)