Piaśnica (Fluss)

Fluss in Polen
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Die Piaśnica (deutsch Piasnitz, früher Piasznitz, Piaschnitz), kaschubisch Piôsznica, ist ein etwa 28 Kilometer langer Küstenfluss in der polnischen Woiwodschaft Pommern, der nördlich des Zarnowitzer Sees in die Ostsee mündet.

Piaśnica
Piasnitz
Die Piaśnica bei Dębki

Die Piaśnica bei Dębki

Daten
Lage polnische Woiwodschaft Pommern
Flusssystem Piaśnica
Flussgebietseinheit obszar dorzecza Wisły
Quelle bei Mała Piaśnica (Klein Piasnitz)
54° 38′ 40″ N, 18° 16′ 3″ O
Mündung westlich Dębki in die OstseeKoordinaten: 54° 50′ 1″ N, 18° 3′ 45″ O
54° 50′ 1″ N, 18° 3′ 45″ O

Länge ca. 28 km
Einzugsgebiet ca. 310 km²
 
Flussbett der Piaśnica in der Nähe der Einmündung in die Ostsee

Das gesamte Flussbett der Piaśnica vom Quellgebiet bis hin zur Einmündung in die Ostsee befindet sich im ehemaligen Westpreußen. Das Einzugsgebiet der Piaśnica ist etwa 310 km² groß, wovon 80 % in Westpreußen liegen und der Rest in Hinterpommern, und zwar im ehemaligen Landkreis Lauenburg i. Pom.[1]

Die Piaśnica entspringt nördlich von Neustadt (Wejherowo) im Starsiner Forst[2] bei dem Dorf Klein Piasnitz (Mała Piaśnica)[3] Zunächst fließt sie in einem Bogen nordwestwärts, biegt dann östlich des Dorfs Rieben (Rybno) nach Norden ab, durchströmt den Zarnowitzer See, verlässt diesen westlich des Klosters Zarnowitz und mündet, das Zarnowitzer Bruch in zwei Armen durchquerend, westlich des Fischerdorfs Dembeck (Dębki) in die Ostsee.[1] Die Piasnitz wird nach einem Lauf von etwa 28 Kilometern nur ca. zehn Meter breit und ist nicht schiffbar.[4]

Der Einmündung der Piasnitz ist wie auch bei anderen westpreußischen Küstenflüssen und -bächen eigentümlich, dass der Fluss in unmittelbarer Strandnähe nicht geradlinig ins Meer fließt, sondern eine Neigung nach Osten zeigt und sich erst eine Wegstrecke weiter östlich ins Meer ergießt. Diese Eigenart, mit der eine Neigung zur Verstopfung der Mündung einhergeht, wird durch die von Westwinden angetriebene Küstenströmung des Meers verursacht, die zur Ansandung führt.[5] Bei höheren Sturmfluten findet gewöhnlich ein Verwerfen und Zusanden der Piasnitz-Einmündung statt.[6]

In ihrem unteren Lauf beträgt die Durchflussmenge der Piaśnica 1,5 m³ Wasser pro Sekunde.[1] Der westliche Mündungsarm der Piasnitz bildete bis zum Jahr 1919 die Grenze zwischen der Provinz Pommern und der Provinz Westpreußen,[1] von 1920 bis 1939 die Grenze zwischen Hinterpommern und dem Polnischen Korridor.

Literatur

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  • Hans Prutz: Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreußen. Danzig 1872, S. 4.

Fußnoten

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  1. a b c d Hans Prutz: Geschichte des Kreises Neustadt in Westpreußen. Danzig 1872, S. 4.
  2. Berthold Benecke: Fische, Fischerei und Fischzucht in Ost- und Westpreußen. Königsberg 1889, S. 237.
  3. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Die Staatskräfte der Preußischen Monarchie unter Friedrich Wilhelm III., Band 1, Berlin 1828, S. 212.
  4. Friedrich Benedict Weber: Handbuch der staatswirthschaftlichen Statistik und Verwaltungskunde der Preußischen Monarcie. Breslau 1840, S.28.
  5. G. C. A. Krause: Der Dünenbau auf den Ostsee-Küsten West-Preussens. Ein praktisches Lehrbuch. Nebst einer Küstenkarte und 6 Blättern mit erläuternden Zeichnungen. Berlin 1850, S. 25–26.
  6. Otto Baensch: Die Sturmfluth am 12./13. November 1872 an den Ostseeküsten des Preußischen Staates. In: Zeitschrift für Bauwesen, Band 25, Berlin 1875, Spalte 155–220, insbesondere Spalte 201.