Erbsenstreulinge
Die Erbsenstreulinge (Pisolithus) sind eine Pilzgattung aus der Familie der Hartbovistverwandten (Sclerodermataceae). Sie gehören trotz ihrer äußeren Form in die Ordnung der Dickröhrlingsartigen (Boletales). Die Typusart ist Pisolithus arenarius.
Erbsenstreulinge | ||||||||||||
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Gemeiner Erbsenstreuling (Pisolithus arhizus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pisolithus | ||||||||||||
Alb. & Schwein. |
Merkmale
BearbeitenDie Erbsenstreulinge bilden auf der Erdoberfläche aufsitzende (epigäische), unregelmäßig keulenförmige bauchpilzartige Fruchtkörper, die am Grund stielartig verlängert sind und in kräftige Rhizomorphen auslaufen. Die Peridie ist derb, braun und glatt, während der Reifung der Fruchtkörper wird sie brüchig und zerfällt schließlich unregelmäßig. Die Gleba füllt nur den oberen Teil des Fruchtkörpers aus, die die Basidien enthaltenden Teile der Gleba sind durch sterile Adern voneinander getrennt und bilden später erbsenförmige Körperchen, die Pseudoperidien, die zuletzt pulverförmig zerfallen.
Lebensweise
BearbeitenDie Arten der Gattung Erbsenstreulinge leben als Ektomykorrhizapartner in Wurzelsymbiose mit verschiedenen Laub- und Nadelbäumen.
Arten
BearbeitenDie Gattung wurde früher als monotypisch betrachtet, heute werden jedoch mindestens 14 Arten anerkannt[1], davon 5 in Europa[1][2], eine davon (Pisolithus albus agg.) gehört in ein noch nicht endgültig geklärtes Artenaggregat, welches ursprünglich in Australien beheimatet ist, durch Eucalyptus-Pflanzungen aber nach Asien (China, Thailand), Afrika (Marokko, Senegal), Nordamerika (USA) und Europa (Spanien) verschleppt wurde[1]. Mit Pisolithus microcarpus wurde eine weitere, mit Eucalyptus vergesellschaftete Art nach Marokko eingeschleppt, ist demnach auch in Europa zu erwarten[1]. Die Bestimmung ist nur eingeschränkt mit klassischen Methoden möglich, jedoch ist die Barcoding-Region ITS hier sehr gut geeignet, um Arten voneinander anhand der DNA-Sequenzen zu unterscheiden[1].
Erbsenstreulinge (Pisolithus) in Europa | ||
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Deutscher Name | Wissenschaftlicher Name | Autorenzitat |
Pisolithus albus agg. | (Cooke & Massee 1891) Priest 2018 | |
Gemeiner Erbsenstreuling | Pisolithus arhizus | (Scopoli 1786) Rauschert 1959 |
Zistrosen-Erbsenstreuling | Pisolithus calongei | M.P. Martín, Phosri & Watling 2013 |
Pisolithus capsulifer | (Sowerby 1814) Watling, Phosri & M.P. Martín 2012 | |
Pisolithus tinctorius | (Persoon 1801) Coker & Couch 1928 |
Verbreitung
BearbeitenDie Gattung ist fast weltweit verbreitet und kommt von den Tropen bis in die gemäßigten und borealen Bereiche vor.
Bedeutung
BearbeitenDer Gemeine Erbsenstreuling (auch Böhmische Trüffel genannt) ist ein beliebter Gewürzpilz.
Quellen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- German Josef Krieglsteiner (Hrsg.), Andreas Gminder, Wulfard Winterhoff: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3531-0.
- A. Bollmann, A. Gminder, P. Reil: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. 4. Auflage. Gattungs-CD. Schwarzwälder Pilzlehrschau, Hornberg 2007, ISSN 0932-920X
- A. Bresinski, H. Dörfelt: Verbreitung und Ökologie ausgewählter Makromyceten Deutschlands. (2). In: Zeitschrift für Mykologie. Band 74, Nr. 1, März 2008.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e Katerina Rusevska, Mitko Karadelev, Cherdchai Phosri, Margarita Dueñas, M. Teresa Telleria, Roy Watling, María P. Martín: DNA barcoding is an effective tool for differentiating Pisolithus species from Macedonia. In: Mycotaxon. Band 130, 2015, S. 1007–1016, doi:10.5248/130.1007.
- ↑ María P. Martín, Fátima Durán, Cherdchai Phosri,Roy Watling: A new species of Pisolithus from Spain. In: Mycotaxon. Band 124, 2013, S. 149–154, doi:10.5248/124.149.