Franz Pitha, ab 1859 von Pitha, ab 1875 Freiherr von Pitha (* 8. Februar 1810 in Řakom, Böhmen; † 29. Dezember 1875 in Wien), genannt auch Ritter von Pitha, war ein böhmisch-österreichischer Chirurg.
Pitha studierte an der Universität Prag und wurde 1837 zum Dr. chir. promoviert, ab 1843 war er als Nachfolger seines Lehrers Fritz Professor für Chirurgie. Von 1857 bis 1874 war er Leiter der Chirurgie am Josephinum in Wien. 1859 wurde er im Krieg in Italien als Militärchirurg eingesetzt, im selben Jahr wurde er nobilitiert, 1875 zum Freiherrn erhoben. Mit dem Chirurgen Ernst von Bergmann war von Pitha freundschaftlich verbunden, den er in Wien kennengelernt hatte.[1] Franz von Pitha befasste sich mit den neuen Narkoseverfahren, mit Hospitalbrand, Glottisödem und subkutanen Venenunterbindungen. Er setzte sich für kochbare Baumwolle als Verbandsmaterial ein und befürwortete die Berufung von Theodor Billroth nach Wien. Zu seinen später eine Hochschulprofessur erhaltenden Assistenten an der Chirurgischen Klinik Franz von Pithas gehörte (bis 1853)[2] Adolph Morawek.
Seine letzte Ruhestätte fand Franz von Pitha auf dem Hietzinger Friedhof.
Schriften (Auswahl)
Bearbeiten- als Hrsg. mit Theodor Billroth: Handbuch der allgemeinen und speciellen Chirurgie. 3 Bände. Enke, Stuttgart 1865–1882.
Literatur
Bearbeiten- Constantin von Wurzbach: Pitha, Franz Ritter von. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 22. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1870, S. 363–367 (Digitalisat).
- Ernst Gurlt: Pitha, Franz Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 202–204.
- Pitha Franz Frh. von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 102 f. (Direktlinks auf S. 102, S. 103).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Nicolai Guleke: Kriegschirurgie und Kriegschirurgen im Wandel der Zeiten. Vortrag gehalten am 19. Juni 1944 vor den Studierenden der Medizin an der Universität Jena. Gustav Fischer, Jena 1945, S. 37.
- ↑ Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg (Druck: Bonitas-Bauer), Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 163–164.
Personendaten | |
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NAME | Pitha, Franz von |
ALTERNATIVNAMEN | Pitha, Franz Freiherr von; Pitha, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | böhmisch-österreichischer Chirurg |
GEBURTSDATUM | 8. Februar 1810 |
GEBURTSORT | Řakom |
STERBEDATUM | 29. Dezember 1875 |
STERBEORT | Wien |