Deštenský Špičák

Berg in Tschechien
(Weitergeleitet von Plasnický Špičák)

Der Deštenský Špičák bzw. Špičák (deutsch Spitzberg, auch Deschneyer Spitzberg) ist ein 841 m hoher Berg im Nachoder Bergland (Náchodská vrchovina) in Tschechien. Er liegt knapp zwei Kilometer nordwestlich von Deštné v Orlických horách und ist die höchste Erhebung des Nachoder Berglandes sowie des gesamten Adlergebirgsvorlandes (Podorlická pahorkatina).

Deštenský Špičák

Der Špičák von der Straße SedloňovDeštné aus gesehen

Höhe 841 m
Lage Královéhradecký kraj, Tschechien
Gebirge Adlergebirgsvorland
Koordinaten 50° 18′ 40″ N, 16° 19′ 38″ OKoordinaten: 50° 18′ 40″ N, 16° 19′ 38″ O
Deštenský Špičák (Tschechien)
Deštenský Špičák (Tschechien)
Gestein Gabbrodiorit

Geographie

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Der Deštenský Špičák ist der nordwestliche Gipfel eines bewaldeten Höhenzuges, der sich westlich des Tales der Deštná erhebt. Nach Südosten hin schließen sich ein namenloser Gipfel (833 m n.m.) und der als Plasnický Špičák (833 m n.m.) bezeichnete Südgipfel an. Der Nord-, West- und Südhang des Berges werden durch zwei stillgelegte große Steinbrüche geprägt. Am Südwesthang des Berges entspringt der Bach Koutský potok.

Umliegende Ortschaften sind Víska (Pfitzendörfel) und Plasnice im Norden, Ošerov und Víska (Dörfel) im Nordosten, Paseka im Osten, Deštné und Dříš im Südosten, Kout im Süden, Šediviny und Končiny im Westen sowie Lesní Domov im Nordwesten.

Geologie

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Der Spitzberg ist vorwiegend aus Gabbro aufgebaut, einem basischen plutonischen Gestein, das typisch u. a. für tiefere Regionen ozeanischer Erdkruste ist. Die südliche Kuppe (Plasnický Špičák) und die Westflanke des Berges bestehen neben Gabbro aus Amphibolit, einem metamorphen Gestein, das aus basischen Magmatiten hervorgeht. Tatsächlich besitzen Gabbro und Amphibolit am Spitzberg keinen scharfen Kontakt, sondern sie gehen allmählich ineinander über.[1] Der Anorthit­anteil unter den Plagioklasen des Gabbros liegt bei ungefähr 50 %, weshalb das Gestein auch als „Gabbrodiorit“ angesprochen wird.[1] Regionalgeologisch gehören der Spitzberg-Gabbro und der ihn umgebende Amphibolit zur Nové-Město-Gruppe des Orlické-hory-Kładsko-Kristallins der Lausitz-Westsudeten-Zone (Lugicum) der Böhmischen Masse.[1] Allgemein werden die (Meta-)Basite der Nové-Město-Gruppe als Zeugnisse eines kambrischen Magmatismus eines kontinentalen Grabenbruches interpretiert, der sich zu einer ozeanischen Spreizungszone weiterentwickelte.[2]

Geschichte

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Östlich des Gipfels verlief früher die Grenze zwischen den Forstrevieren der Herrschaften Opočno und Reichenau. Auf dem Gipfel befand sich früher die Mědílek-Aussicht (Mědílkova vyhlídka). Mit der Aufnahme des Gabbro-Steinbruches am Westhang wurde der Aussichtspunkt 1937 abgeschafft. Das Gestein wurde anfänglich zum Bau des Tschechoslowakischen Walls, später zum Straßen- und Wegebau verwendet.

Heute gibt es in der Nähe des abgeholzten Hauptgipfels über dem aufgelassenen Steinbruch wieder einen Aussichtspunkt. Am Osthang des Plasnický Špičák besteht die Skipiste Na Špičáku mit Liftbetrieb und eine Rodelbahn.

Aussicht

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Der Spitzberg bietet einen weiten Ausblick; im Westen reicht die Sicht über die Hohenbrucker Tafel (Třebechovické tabule), nördlich über die niederen Teile des Nachoder Berglandes. Nach Osten und Südosten bietet sich eine Aussicht über das Deschneyer Tal und das Albatal mit dem Panorama des Adlergebirgskammes.

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Commons: Deštenský Špičák – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Václav Vávra: Špičák u Deštného v Orlických horách. Multimediální mineralogicko-petrografický exkurzní průvodce po území Čech (Mineralogisch-petrographischer Online-Exkursionsführer für Böhmen). Institut für Geowissenschaften, Masaryk-Universität, Brünn 2007
  2. Izabella Nowak, Andrzej Żelaźniewicz: Geochemistry of Metabasites in the Stronie Group and Nové Město Group, the Orlica-Śnieżnik Dome, West Sudetes. Proceedings of the 4th Meeting of the Central European Tectonic Studies Group / 11th Meeting of the Czech Tectonic Studies Group / 7th Carpathian Tectonic Workshop. GeoLines. Bd. 20, 2006, S. 102–103 (PDF 22 MB; kompletter Abstract-Band)