Färöische Hörnchenschnecke
Die Färöische Hörnchenschnecke (Polycera faeroensis), auf Färöisch Bertákna genannt, ist eine Hinterkiemerschnecke der Gruppe der Nacktschnecken (Nudibranchia). Sie gehört damit zu den Weichtieren (Mollusca) und dort zu den Schnecken (Gastropoda).
Färöische Hörnchenschnecke | ||||||||||||
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Polycera faeroensis, Strangford Lough (Nordirland) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Polycera faeroensis | ||||||||||||
Lemche, 1929 |
Merkmale
BearbeitenDer Körper der färöischen Hörnchenschnecke ist durchsichtig mit leuchtend gelben „Hörnchen“ und Flecken. Diese Art ist größer als andere Hörnchenschnecken, und zwar bis zu 45 mm lang gegenüber 20 bis 25 mm der anderen Arten. In der Regel hat die Schnecke mehr als acht Tentakel am Kopf, im Vergleich zu vier bis sechs bei der nah verwandten Gestreiften Hörnchenschnecke (Polycera quadrilineata).
Vorkommen und Verbreitung
BearbeitenDie Färöische Hörnchenschnecke ist im östlichen Nordatlantik verbreitet. Funde sind belegt vor den Küsten von Färöer, Frankreich, Irland, Kanalinseln, Norwegen, Schottland, Schweden und Spanien.
Entdeckungsgeschichte
BearbeitenEin Exemplar der färöischen Hörnchenschnecke wurde das erste Mal im Juni 1899 in den tiefen Rinnen zwischen Nólsoy und Eysturoy auf den Färöern gefunden. Der dänische Experte für Hinterkiemer, Henning Lemche, beschrieb die Art in The Zoology of the Faroes von 1929. Das Exemplar befand sich in relativ schlechter Verfassung, aber durch die Form und die Größe der Raspelzunge zeichnete es sich doch als neue Art aus. Spätere Funde haben belegt, dass die Art größer ist als andere nahe Verwandte.
Färöische Wortherkunft
BearbeitenDer Name Bertákna setzt sich zusammen aus bera (= nackt gemeingermanisch verwandt mit bar vgl. barfuß) und tákn (= Kiemen und auch: Barten, eventuell gemeingermanisch verwandt mit Zacken und/oder Takel, Tentakel). Bertákna meint also Nacktkiemer, und das ist die korrekte zoologische Bezeichnung für dieses Tier, das genau genommen ein nackter Hinterkiemer ist.
Literatur
Bearbeiten- Ad. S. Jensen, W. Lundbeck, Th. Mortensen: The Zoology of the Faroes, Andreas Frederik Høst og Søn, Kopenhagen 1928–1942 (3 Bände à 2 Teile, Standardwerk, in verschiedenen Auszügen später nachgedruckt)
- T.E. Thompson, G.H. Brown: Biology of Opisthobranch Molluscs, Vol 2. Ray Society, London 1984