Chathamfarnsänger
Der Chathamfarnsänger (Poodytes rufescens, Syn.: Megalurus rufescens[1], Bowdleria rufescens), früher Chatham-Grassänger, ist eine ausgestorbene Vogelart, die auf Pitt Island und Mangere Island (Chatham-Inseln) endemisch war. Seine nächsten noch existierenden Verwandten sind der Farnänger oder Matata (Poodytes punctatus) und der Snaresfarnsänger (Poodytes caudatus). Manche Wissenschaftler betrachteten ihn als Unterart des Matatas und gaben ihm die wissenschaftlichen Namen Megalurus punctatus rufescens oder Megalurus punctatus rufescens. Während er in der Vergangenheit oft in die eigene Gattung Bowdleria klassifiziert wurde, wird er in aktuellen Systematiken (z. B. IOC World Bird List) in die australasiatischen Gattung Poodytes eingeordnet.
Chathamfarnsänger | ||||||||||||
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Unten: Chathamfarnsänger (Poodytes rufescens), oben: Farnsänger (Poodytes punctatus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Poodytes rufescens | ||||||||||||
(Buller, 1869) |
Beschreibung
BearbeitenDer Chathamfarnsängerr erreichte eine Länge von 18 cm und hatte eine Flügellänge von 5,9 bis 6,7 cm. Er unterschied sich von anderen Schilfsteiger-Arten vor allem durch eine ungepunktete weiße Unterseite, eine kastanienrote Haube, einen deutlichen weißen Backenfleck und einen dunkelbraunen Rücken. Über seine Lebensweise ist nichts bekannt.[2]
Aussterben
Bearbeiten1868 entdeckte der neuseeländische Naturforscher Charles Traill auf Mangare Island das erste Individuum des Chathamfarnsängers und erschlug es mit einem Stein. Er sandte dieses Exemplar an den renommierten neuseeländischen Ornithologen Walter Buller, der diesen Vogel 1869 als neue Art beschrieb. 1871 wurde die Population als ziemlich häufig auf Mangare, aber reduziert auf Pitt Island beschrieben. Die Gründe für sein Aussterben waren offenbar das Abbrennen des Buschlandes, die Überweidung durch Ziegen und Kaninchen sowie das Nachstellen durch verwilderte Katzen. 1895 wurde das letzte Exemplar für eine Museumskollektion von Lord Rothschild, geschossen und seit dem Jahre 1900 gilt er als ausgestorben.[3]
Museumsexemplare befinden sich heute in Auckland, Cambridge (Massachusetts), Berlin, Chicago, Christchurch, London, Liverpool, New York City, Paris, Pittsburgh und Stockholm.
Literatur
Bearbeiten- James Cowan Greenway: Extinct and Vanishing Birds of the World. Dover Publications Inc. New York, 1967, ISBN 0-486-21869-4
- David Day: The Doomsday Book of Animals. Ebury Press, London, 1981. ISBN 0670279870
- Errol Fuller: Extinct Birds. 2000, ISBN 0-8160-1833-2
- Tim Flannery, Peter Schouten (Illustrator): A Gap in Nature: Discovering the World’s Extinct Animals. Atlantic Monthly Press, New York, 2001, ISBN 0871137976.
- Storrs Lovejoy Olson: Osteology and systematics of the Fernbirds (Bowdleria: Sylviidae). (PDF-Volltext, Engl.; 461 kB)
Weblinks
Bearbeiten- Poodytes rufescens in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2019.3. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 20. Januar 2020.