Ein Ordnungskegel oder auch positiver Kegel ist ein spezieller Kegel in einem geordneten Vektorraum. Er wird über die Ordnungsrelation in diesem Vektorraum definiert. Umgekehrt lassen sich aber auch Kegel unter gewissen Umständen zu Ordnungskegeln erklären und definieren damit dann eine Ordnungsrelation. Somit sind Ordnungskegel und Ordnungsrelation in mancher Hinsicht äquivalent. Jede Eigenschaft des Kegels entspricht dann einer analogen Eigenschaft der Ordnungsrelation und umgekehrt.

Definition

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Gegeben sei ein geordneter Vektorraum  . Dann heißt die Menge

 

der Ordnungskegel oder der positive Kegel auf  . Er enthält alle Elemente, die „positiv“ bezüglich der Ordnungsrelation sind. Ist umgekehrt   ein konvexer Kegel in  , so wird durch

 

eine Ordnungsrelation auf   definiert, die   zu einem geordneten Vektorraum macht. Auch in diesem Fall nennt man   den Ordnungskegel.

Beispiel

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Endlichdimensional

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Auf dem Vektorraum   der reellen symmetrischen  -Matrizen wird durch

 

die sogenannte Loewner-Halbordnung definiert. Der entsprechende positive Kegel ist dann

 

Umgekehrt lässt sich die Loewner-Halbordnung auch über diesen Ordnungskegel definieren.

Unendlichdimensional

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Auf dem Funktionenraum   der im Intervall zwischen 0 und 1 stetigen Funktionen definiert man den Ordnungskegel

 .

Er definiert die Ordnung

 

und macht damit   zu einem geordneten Vektorraum.

Eigenschaften

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  • Jeder Ordnungskegel, der durch einen geordneten Vektorraum definiert wird, ist ein Kegel mit 0. Dies folgt direkt aus der Reflexivität von  .
  • Jeder Ordnungskegel, der durch einen geordneten Vektorraum definiert wird, ist ein konvexer Kegel. Dies folgt aus der Abgeschlossenheit der Ordnungsrelation bezüglich Addition und Skalarmultiplikation. Daher definieren auch nur konvexe Kegel geordnete Vektorräume: Schwächere Kegeldefinitionen führen zum Verlust dieser Eigenschaften.
  • Die Ordnungsrelation ist genau dann antisymmetrisch, d. h. aus   und   folgt  , wenn der Ordnungskegel spitz ist, d. h. wenn  . Die Ordnungsrelation heißt dann eine strikte Ordnung.
  • Der zum Ordnungskegel duale Kegel definiert die sogenannte duale Ordnung auf dem Dualraum von  .

Anwendungen

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Ordnungskegel und die von ihnen definierten Ordnungsrelationen werden in der Optimierung genutzt, um Verallgemeinerungen von Ungleichungsrestriktionen zu definieren. Insbesondere sind Ordnungskegel etwas allgemeiner als verallgemeinerte Ungleichungen, da sie nur einen konvexen Kegel voraussetzen, nicht einen echten Kegel.

Die oben genannte Loewner-Ordnung kann auf beliebige C*-Algebren verallgemeinert werden. Ist   der reelle Vektorraum der selbstadjungierten Elemente einer C*-Algebra  , so ist   ein Ordnungskegel, der   zu einem geordneten Vektorraum macht. Die Elemente des Ordnungskegels der dualen Ordnung führen zur sogenannten GNS-Konstruktion.

Literatur

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  • Johannes Jahn: Introduction to the Theory of Nonlinear Optimization. 3. Auflage. Springer, Berlin 2007, ISBN 978-3-540-49378-5.