Aschenbrenner

historischer Beruf
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Aschenbrenner (auch Pottaschbrenner) ist eine historische Berufsbezeichnung.

Aufgabe eines Aschenbrenners war die Herstellung von Pottasche (chemisch: Kaliumcarbonat) aus Holzasche. Aus der Asche wurde durch Auslaugen mit Wasser und Sieden die Pottasche gewonnen.

Geschichte

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Pottasche wurde beim Färben, in der Seifensiederei, für die Glasherstellung in Glashütten und für das Entfetten von Schafwolle eingesetzt. Historisch wurde Pottasche weiterhin benötigt als Düngemittel, bei der Herstellung von Schießpulver und im Haushalt als Waschmittel, Weich- und Weißmacher sowie auch als Backtriebmittel.[1]

Nachdem der Waldbestand immer mehr zurückging und im 12. Jahrhundert vielerorts das Schlagen und Verbrennen von Bäumen begrenzt oder verboten wurde, sammelten die Aschenbrenner auch totes Holz aus den Wäldern sowie die Herdasche der Bevölkerung ein. Die Verarbeitung erfolgte teilweise in Aschenhäusern.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert ging der Beruf des Aschenbrenners durch die zunehmende Bedeutung der Kohle und deren Transportmöglichkeiten mit der Eisenbahn zurück. Pottasche wurde nun aus bergmännisch gewonnenem Kalisalz oder in industriellen Syntheseverfahren hergestellt.

Der Lehrer und Heimatforscher Lukas Grünenwald (1858–1937) erinnerte sich aus seiner Jugend in Dernbach (Pfalz)[2]:

„Diese Pottaschhütten waren kleine, viereckige Steinhäuser mit einer Stube und Küche und Holzlage darüber. In der Küchenecke stand ein großer, runder Eisenkessel im gemauerten Herde zum Pottaschsieden und ein Kamin stieg von da über das Satteldach empor. In den drei Wänden dem Eingange gegenüber waren kleine Fenster.
Die nötige Holzasche wurde in allen Dörfern weithin gekauft und in Säcken auf Handkarren und Wagen auf den damals noch schlechten Straßen oft mühsam heimgebracht. In der Hütte wurde sie zuerst kalt beigesetzt, d.h. in grauen Weidenkörben, die innen mit Leinwand ausgeschlagen waren und über Laugbütten standen, mit Bachwasser übergossen und durchsickert, bis sie ganz ausgelaugt war.
Die Mutterlauge wurde dann im Herde solange gesotten, bis nur noch die weiße, kostbare Pottasche übrig blieb, die um teuren Preis an Glashütten verkauft wurde.“

Siehe auch

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Literatur

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  • Helmut Seebach: Altes Handwerk und Gewerbe in der Pfalz. Band 3: Pfälzerwald. Waldbauern, Waldarbeiter, Waldprodukte- und Holzwarenhandel, Waldindustrie und Holztransport. Bachstelz-Verlag, Annweiler-Queichhambach u. a. 1994, ISBN 3-924115-13-3

Einzelnachweise

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  1. Seebach, S. 114ff.
  2. Seebach, S. 116.