Laibacher Moor (slowenisch Ljubljansko barje) ist die Bezeichnung einer südwestlich von Ljubljana gelegenen, nierenförmigen Ebene in der Mitte Sloweniens mit einer Ausdehnung von etwa 160 km² und einer Breite von wenigstens 6 km.

Westlicher Teil des Laibacher Moors (Ansicht vom Sveta Ana bei Podpeč)

Geschichte

Bearbeiten
 
Ljubljansko barje z Rožnika, Aquarell, Ladislav Benesch 1881/87

Das Moor entstand vor 2 Millionen Jahren. Im Anschluss an die letzte Eiszeit vor 10.000 Jahren bildete sich dort ein See, der vor etwa 3500 Jahren austrocknete. Allerdings blieb das Gebiet in weiten Teilen sumpfig. Das Moor liegt innerhalb einer Erdbebenlinie; das letzte größere Erdbeben ereignete sich 1895. Es sinkt jährlich um 0,5 mm.

Archäologie

Bearbeiten

Pfahlbauten

Bearbeiten
 
Idealbild des Laibacher Beckens – Pfahlbautenzeit (August I. Grosz, 1883)

Im Jahr 2011 wurden zwei Fundstellen von Pfahlbausiedlungen auf dem Gebiet der Gemeinde Ig in die Liste des UNESCO-Welterbes Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen aufgenommen. Dabei handelt es sich um die nahe der Iščica gelegenen Fundstellen Kolišča na Igu severna skupina (Pfahlbauten in Ig nördliche Fundgruppe) mit dem ungefähren Siedlungszeitraum von 3000 bis 1500 v. u. Z.[1], sowie Kolišča na Igu, južna skupina (Pfahlbauten in Ig südliche Fundgruppe), etwa 5000 bis 3000 v. u. Z.[2] Die südliche Fundstelle wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts unter der Leitung von Karl Deschmann archäologisch untersucht.[3]

Das Moor ist archäologisch vor allem durch den Radfund von Stare gmajne (im Laibacher Moor) bekannt. Das dort gefundene feuergehärtete Rad-Bruchstück mit Achse gehört zu den ältesten (3328–3116 v. Chr.) im zirkumalpinen Raum und entstammt einer örtlichen Gruppe der Badener Kultur.

Naturschutz

Bearbeiten

Das ganze Moor ist im Ausmaß von 14.000 ha seit 2004 ein Natura-2000-Gebiet Ljubljansko barje (FFH und SCI/VS, SI3000271/SI5000014),[4] und mit 13505 ha seit 2008 ein Landschaftspark (Krajinski park, o.Nr.).[5]

Im Landschaftspark liegen einige Naturreservate, darunter das strenge Naturreservat Iški morost, und neun Naturdenkmäler.

Literatur

Bearbeiten
  • Hermann Parzinger, Janez Dular: Die Pfahlbauten des Laibacher Moors (Lubbljansko barje). In: H. Schlichtherle (Hrsg.): Pfahlbauten rund um die Alpen. Stuttgart 1997, S. 71–75.
  • Helmut Schlichtherle: Wagenfunde aus den Seeufersiedlungen im zirkumalpinen Raum. In: Mamoun Fansa, S. Burmeister (Hrsg.): Rad und Wagen: Der Ursprung einer Innovation Wagen im Vorderen Orient und in Europa. Mainz 2004, S. 295–314.
  • Anton Veluscek: Schatzkammer Pfahlbauten. Das Laibacher Moor in Slowenien. In: Helmut Schlichtherle, et al. (Hrsg.): 4000 Jahre Pfahlbauten. Stuttgart 2016, S. 107–109.

Siehe auch

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Laibacher Moor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Ig Kolišča na Igu, severna skupina (Pfahlbauten in Ig, nördliche Pfundgruppe). In: palafittes.org. Archäologie Schweiz, abgerufen am 12. August 2022.
  2. Palafittes.org. Abgerufen am 12. August 2022.
  3. Primož Hieng: Na Barju zdravilna voda Ižanskih toplic. 28. November 2017, abgerufen am 12. August 2022 (sl-si).
  4. Ljubljansko barje – Koda: SI3000271 (Memento vom 10. Dezember 2014 im Internet Archive) und Ljubljansko barje – Koda: SI5000014 (Memento vom 7. August 2013 im Webarchiv archive.today), beide natura2000.gov.si
  5. Uredba o Krajinskem parku Ljubljansko barje. Uradni list RS, št. 112/2008 z dne 28. November 2008.

Koordinaten: 46° 0′ 2″ N, 14° 27′ 27″ O