Area pretectalis

Teil des Zwischenhirns (Diencephalon)
(Weitergeleitet von Praetektum)

Die Area pretectalis oder Area praetectalis, auch Praetectum genannt, ist ein Teil des Epithalamus im Zwischenhirn. Diese Region grenzt unmittelbar an die Colliculi superiores im Dach des Mittelhirns (Tectum mesencephali) – dem sie gelegentlich zugerechnet wird – und enthält mehrere, verschieden abgegrenzte Nuclei pr(a)etectales.

Die Area pretectalis ist unter anderem ein wichtiges subkortikales Zentrum des visuellen Systems und in die Verschaltung optokinetischer Reflexe, etwa eines physiologischen Nystagmus, wie auch in die der Akkommodationsreaktion und des Pupillenlichtreflexes einbezogen. Ihre Kerngebiete erhalten über die Sehnerven, den Tractus opticus und die Brachia colliculorum superiorum direkte Afferenzen aus der Retina, zum Teil von photosensitiven Ganglienzellen. Bei Primaten erreichen auch non-visuelle Afferenzen der Netzhaut einer Seite prätektale Kerne beider Seiten.

Innerhalb der als Nuclei praetectales gefassten – und im Einzelnen noch unscharf geschiedenen bzw. verschieden benannten – Kerne werden zumeist fünf unterschieden:

  • Nucleus tractus optici (TA), oft NOT abgekürzt
  • Nucleus pretectalis olivaris (TA), oft PON abgekürzt
  • Nucleus pretectalis anterior (TA)
  • Nucleus pretectalis posterior (TA)
  • Nucleus pretectalis medialis
darüber hinaus werden speziesabhängig noch zwei weitere Subkerne differenziert,
  • die kommissurnahe "comissurale pretektale Area"
  • sowie der posterior abgrenzende Bezirk "posterior limitans".

Afferenzen erhält der insgesamt als Nuclei pretectales (TA) bezeichnete Kernkomplex u. a.

Über Efferenzen treten Kerngebiete aus der Area pretectalis (TA) in Beziehung u. a.

Insbesondere die Efferenzen des Nucleus pretectalis olivaris einer Seite ziehen zum gleichseitigen und über die Commissura posterior auch zum kontralateralen Edinger-Westphal-Kern. Dadurch, dass somit von jeder Seite aus die Edinger-Westphal-Kerne beider Seiten erreicht werden können, kommt es zum konsensuellen Pupillenlichtreflex, also zur Verengung beider Pupillen auch bei Lichteinfall in nur eines der Augen.

Literatur

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  • Martin Trepel: Neuroanatomie mit Studentconsultzugang: Struktur und Funktion. Elsevier, Urban & Fischer, 4. Aufl. 2008, ISBN 9783437412981, S. 212.