Baldur Preiml

österreichischer Skispringer und Trainer
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Baldur Preiml (* 8. Juli 1939 in Bruggen/Kärnten) ist ein ehemaliger österreichischer Skispringer, Trainer und Sportfunktionär.

Baldur Preiml
Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 8. Juli 1939 (85 Jahre)
Geburtsort BruggenDeutsches Reich
Karriere
Status zurückgetreten
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Universiade 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Bronze 1968 Grenoble Normalschanze
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Bronze 1968 Grenoble Normalschanze
 Universiade
Gold 1964 Špindlerův Mlýn Normalschanze
 

Erfolge und Werdegang

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In der Hauptschule Gmünd überredeten ihn seine Klassenkameraden zu Sprüngen auf der Jugend-Schanze. Wenig später kam er bei den Gmündner Vereinsmeisterschaften auf das Podest. 1954, bei einem Trainingskurs des Kärntner Schiverbandes, schlug der Jugendliche bereits die gesamte Kärntner Skisprungelite. 1958 gewann Baldur die österreichische Jugendmeisterschaft. 1959 wurde er österreichischer Juniorenmeister. Im Winter 1959/1960 wurde er als damals absolut jüngster Springer Mitglied des Nationalteams. 1963 feierte er den ersten großen Sieg. Er gewann am 29. Januar das zweite Springen in St. Moritz im Rahmen der Schweizer Springertournee.[1] Im Rahmen der Vierschanzentournee gewann er am 6. Januar 1964 mit einem für diese Tournee als Rekordvorsprung bezeichneten Abstand von 14,2 Punkten das Springen in Bischofshofen[2]. Bei den darauf folgenden Olympischen Spielen in Innsbruck war er wegen einer Krankheit nicht am Start.

1968 gewann Baldur Preiml bei den Olympischen Spielen in Grenoble die Bronzemedaille auf der Normalschanze. Im ersten Durchgang hatte er Schanzenrekord aufgestellt, lag aber knapp hinter dem späteren Sieger Jiří Raška auf Rang 2. Im zweiten Durchgang nahm er die falsche, langsamere Anlaufspur und gewann gerade noch (mit 0,6 Punkten Vorsprung auf den Viertplatzierten Wirkola) die Bronzemedaille. Bald darauf trat er von seiner aktiven Karriere zurück. Nach seiner Karriere beendete er sein Sport- und Geschichtsstudium erfolgreich.

Lehr- und Trainertätigkeit

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Von 1970 bis 1976 arbeitete er als Lehrer am Skigymnasium in Stams. Er unterrichtete im Skigymnasium Geschichte und trainierte die Springer­gruppe. Karl Schnabl, Rupert Gürtler und Alfred Pungg waren die ersten Skispringer, die im Skigymnasium Stams Aufnahme fanden. In den nächsten Jahren folgten Toni Innauer und Alois Lipburger. Preiml kultivierte als Lehrer die Freude am Sport und machte durch sein eigenes Beispiel klar, dass intellektuelle Auseinandersetzungen, die zu Matura und Studium führen, auch einen Spitzensportler bereichern können.

Preiml beschäftigte sich intensiv mit der Trainingslehre der DDR, die damals im Skisport führend war. Er studierte ihre Methodik, ihre Bewegungslehre und die Bio-Mechanik.

Von 1974 bis 1980 führte er die österreichische Skisprungnationalmannschaft mit modernsten Trainingsmethoden unter besonderer Beachtung mentaler und ernährungswissenschaftlicher Aspekte an die Weltspitze. Die von Preiml trainierten Sportler Toni Innauer, Karl Schnabl, Alois Lipburger, Willi Pürstl, Hubert Neuper und Armin Kogler waren Teil des österreichischen Skisprungwunders der 70er und beginnenden 80er Jahre. Der Übergang von Preiml auf seinen Nachfolger Max Golser vollzog sich nahtlos.[3]

Österreichs Skisprung-„Dreamteam“ um 1975

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1975 wurde Österreich über Nacht zur Skisprung-Nation Nummer eins. Baldur Preiml war am 17. Mai 1974 Cheftrainer geworden.[4] Seine innovativen Trainingsmethoden und die von ihm initiierte Materialrevolution hatte alles, was bis dahin galt, auf den Kopf gestellt. Die Sprungski wurden mit neuen Laufflächen aus österreichischen Skiwerkstätten ausgestattet. Wadenstützen steigerten das Sprunggefühl und die Sicherheit. Zusammen mit Sepp Reinalter entwickelte Baldur Preiml modernste, luftundurchlässige Sprunganzüge. Bald wurde die gesamte Weltelite überholt.

Willi Pürstl wurde vor Edi Federer Tourneesieger. Die Sprungwelt stand kopf. Karl Schnabl gewann drei von vier Springen der Vierschanzentournee. Mit Toni Innauer, Alois Lipburger, Hans Wallner, Hans Millonig, und Alfred Pungg und den älteren Springern Reinhold Bachler, Rudi Wanner und Walter Schwabl sprangen gut und gerne ein Dutzend Österreicher plötzlich mitten in die Weltspitze.

Nach allen Erfolgen, zuletzt bei den Olympischen Spielen in Innsbruck, hatte der damalige ÖSV-Präsident Kurt Schlick vor, ihn als Sportchef mit allen Vollmachten für alle Sparten einzusetzen, was jedoch von der Rennsportkommission bei ihrer Sitzung am 6. April 1976 abgelehnt wurde, welche für die Beibehaltung der Aufgabenverteilung mit je einen Hauptverantwortlichen für den alpinen und nordischen Bereich eintrat.[5]

Kuriosum

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Es war sogar im Dezember 1975 der sich damals in einem Tief befindliche Fußballklub Rapid Wien daran interessiert gewesen, ihn als Coach zu verpflichten, doch lehnte Preiml ab, weil er Springerchef bleiben wollte.[6]

Philosophie

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Der Psychologe Oscar Schellbach bildet die Grundlage für Preimls Lebenseinstellung. „Etwas richtig zu machen, bringt Erfolg, etwas falsch zu machen, bringt Misserfolg“, so lautet die einfache Formel aus Schellbachs Buch „Mein Erfolgssystem“. Eine weitere Formel für Preimls Lebensweg: „Größe der Persönlichkeit durch die eigene Kleinheit anstreben“.

Preiml erläuterte die Anwendung dieser beiden Formeln am Beispiel der von ihm betreuten Skispringer. Die Zeit sei damals reif für eine neue Entwicklung gewesen. Wichtig war vor allem die Begeisterung bei der Arbeit, die auf die Mannschaft übertragen werden konnte. Er, Preiml, wollte selbst Olympiasieger werden, konnte dieses Ziel jedoch nicht erreichen. Die eigene Unzulänglichkeit, wie Preiml meint, sei die Antriebsfeder gewesen, die Jungen zu Höchstleistungen anzutreiben. In seiner aktiven Zeit hätte Preiml kein Selbstvertrauen gehabt, jedoch die Erkenntnis gewonnen, dass man sich dieses aneignen könne.

Ein wesentlicher Aspekt sowohl für die Erfolgsgeschichte der Skispringer, als auch für seine spätere Tätigkeit, sei der Aspekt der richtigen Ernährung gewesen. Preiml hat selbst ausprobiert, was seinem Körper an Ernährung gut tut und empfiehlt diesen Weg auch allen anderen.

Oberster österreichischer Sportbeamter

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Von 1987 bis 1991 leitete Preiml die Sportabteilung im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Sport. Heute engagiert er sich freiberuflich in der Gesundheitsförderung durch Bewegung und Ernährung und ist international gerne eingeladener Gast bei Symposien und Tagungen.

Weitere Erfolge

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Auszeichnungen

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Baldur Preiml wurde im Jahr 1968 vom Sportpresseklub Kärnten zum „Kärntner Sportler des Jahres“ gewählt. 40 Jahre später (2008) wurde er vom selben Klub für sein Lebenswerk geehrt.[11]

1996 erhielt er das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich.

Literatur

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  • Ruediger Dahlke, Baldur Preiml, Franz Mühlbauer: Die Säulen der Gesundheit. Körperintelligenz durch Bewegung, Ernährung und Entspannung. Goldmann, München 2001, ISBN 3-442-14205-9.
  • Oscar Schellbach: Mein Erfolgssystem. Positive Lebensführung in Theorie und Praxis. 32. Auflage. Bauer, Freiburg im Breisgau 1995, ISBN 3-7626-0469-X.
  • Toni Innauer: Mein Weg zum Erfolg. Der kritische Punkt. Aufgezeichnet von Christian Seiler. Edition Tau, Bad Sauerbrunn 1992, ISBN 3-900977-32-1.
  • Landesschiverband und Kleine Zeitung (Hrsg.): Vom Grossglockner zum Klammer-Stich. 100 Jahre Schisport in Kärnten. Essay über Baldur Preiml. Carinthia Verlag, Wien – Klagenfurt 2007, ISBN 978-3-85378-622-2, S. 26–29.
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Einzelnachweise

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  1. Preiml Sensationssieger in St. Moritz. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 30. Jänner 1963, S. 14.
  2. Bischofshofen: Sieg Preimls mit Superlativen. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 8. Jänner 1964, S. 11.
  3. «Triumphduett von Neuper-Kogler»; Spalte 2, letzter Absatz. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 7. Jänner 1981, S. 9.
  4. In «Volkszeitung Kärnten» vom 18. Mai 1974, letzte Seite Sport, ganz unten
  5. «Kein ÖSV-Superchef». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 7. April 1976, S. 13.
  6. Rapidler wollten Preiml. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 9. März 1976, S. 8.
  7. Egger vor Haigenhauser. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 19. Februar 1963, S. 12.
  8. Stiegler bis 1966 Trainer – Untertitel „Preiml Meister“. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 25. Februar 1964, S. 11.
  9. Preiml Studentenweltmeister. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 18. Februar 1964, S. 14.
  10. Sepp Lichtenegger siegt in den USA – Untertitel: Preiml wieder Meister. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 23. Februar 1965, S. 11.
  11. Favorit für Kärntens Sportler des Jahres ist „Mathias Mayer“ – Villach. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Dezember 2015; abgerufen am 31. Januar 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/villach.awm.at