Primör

Tal im Trentino, Italien
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Primör (Primörer Dialekt: Primier; italienisch Valle di Primiero oder nur Primiero) ist ein Tal im Trentino. Im Primör wird der Primörer Dialekt gesprochen, ein Dialekt des Venetischen. Das Tal ist in zwei Hälften geteilt: Sotopiéu und Sorapiéu.

Primör
Valle di Primiero

Die Pale di San Martino im oberen Teil des Tals

Die Pale di San Martino im oberen Teil des Tals

Lage Trentino, Italien
Gewässer Cismon
Gebirge Dolomiten, Fleimstaler Alpen
Geographische Lage 46° 11′ N, 11° 50′ OKoordinaten: 46° 11′ N, 11° 50′ O
Primör (Trentino-Südtirol)
Primör (Trentino-Südtirol)
Typ Kerbsohlental
Gestein Sedimentgesteine, Vulkanite
Höhe 3192 bis 565 m s.l.m.
Länge 25 km
Klima alpin

Geographie

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Lage und Umgebung

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Das Tal liegt im äußersten Osten der Provinz Trient und grenzt unmittelbar an die Provinz Belluno in der Region Venetien. Durchflossen wird es auf seiner gesamten Länge vom Cismon, einem linken Nebenfluss des Brenta. Der Cismon bildet am Zusammenfluss mit dem Torrente Vanoi die südliche Grenze des Tales, die zugleich die Grenze zwischen den Provinzen Trient und Belluno bildet. Der Passo Rolle (1984 m s.l.m.) bildet die nördliche Grenze.[1] Da das Tal den Oberlauf des Cismon umfasst, wird es auch als oberes Cismontal bezeichnet.[2]

Eingegrenzt wird es im Norden und Osten von der Palagruppe und im Westen von der zu den Fleimstaler Alpen zählenden Lagorai-Kette. Im Südosten grenzt das Tal an die Vette Feltrine.[3]

Administrative Gliederung

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Im Tal liegen von Süd nach Nord die Gemeinden Imer (1171 Einwohner), Mezzano (1596 Einwohner) und Primiero San Martino di Castrozza (5182 Einwohner, Stand 31. Dezember 2022). Es gehört vollständig zur Talgemeinschaft Comunità di Primiero. Letztere erstreckt sich über das Valle di Primiero hinaus und umfasst nördlich des Rollepasses auch das Valle di Tavignolo, das Val Veneggia sowie im Südwesten das Valle del Vanoi mit Canal San Bovo und im Osten das obere Tal des Torrente Mis mit Sagron Mis.[1]

Die Hauptverkehrsader des Tales ist die Staatsstraße SS 50 „del Grappa e del Passo Rolle“, die sowohl aus Richtung Feltre (33 km) als auch aus Richtung Trient die am meisten befahrene Straße in das Tal darstellt. Die SS 50 verbindet das Tal über den Rollepass mit dem Fleimstal im Norden. Von der SS 50 zweigt bei Fiera di Primiero die SS 347 „del Passo Cereda e del Passo Duran“ über den Passo Cereda (1369 m s.l.m.) und den Passo Duran (1605 m s.l.m.) nach Agordo (33 km) ab.[3] Mit dem im Südwesten gelegenen Valle del Vanoi ist es von Imer über den Passo del Gobbera (989 m s.l.m.) und der Provinzialstraße SP 79 „del Brocon“ verbunden. Letztere stellt über den Passo Brocon (1615 m s.l.m.) eine direkte Verbindung zum Tesino her. Seit 1994 verbindet eine über 3,3 km langer Straßentunnel (SP 80 „del Totoga“) unter den Monte Totoga das Valle di Primiero mit dem Vanoi, womit die kurvenreiche Passstraße über Passo del Gobbera nur noch eine zweitrangige Bedeutung hat.[4]

Literatur

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  • Azienda autonoma di soggiorno e turismo Primiero (Hrsg.): Primiero di ieri... e di oggi. Raccolta di notizie storiche, racconti, descrizioni, leggende, poesie ecc. della Valle di Primiero. Primiero 1956.
  • Aldo Gorfer: Le valli del Trentino: Trentino orientale. Manfrini, Calliano 1977.
  • Lydia Flöss (Hrsg.): I nomi locali dei comuni di Primiero San Martino Castrozza, Sagron Mis. (= Dizionario toponomastico trentino. Ricerca geografica Band 21). Provincia autonoma di Trento. Servizio beni librari e archivistici, Trient 2021, ISBN 978-88-7702-509-8.
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Commons: Primör – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Aldo Gorfer: Le valli del Trentino: Trentino orientale. S. 983.
  2. Azienda autonoma di soggiorno e turismo Primiero (Hrsg.): Primiero di ieri... e di oggi. Raccolta di notizie storiche, racconti, descrizioni, leggende, poesie ecc. della Valle di Primiero. S. 7.
  3. a b Lydia Flöss (Hrsg.): I nomi locali dei comuni di Primiero San Martino Castrozza, Sagron Mis. S. 21.
  4. Compie 40 anni l’idea del tunnel del Totoga. In: giornaletrentino.it. 14. Oktober 2018, abgerufen am 12. Februar 2025 (italienisch).