Propoxycarbazon-Natrium
Propoxycarbazon-Natrium ist ein Pflanzenschutzwirkstoff und gehört zur Klasse der Sulfonylharnstoff-Herbizide. Es ist ein farbloses kristallines Pulver.[1]
Strukturformel | |||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Propoxycarbazon-Natrium | ||||||||||||||||||
Summenformel | C15H17N4NaO7S | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 420,37 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Löslichkeit |
löslich in Wasser (42 g·l−1 bei 20 °C)[1] | ||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Geschichte
BearbeitenPropoxycarbazon-Natrium wurde von Bayer CropScience entwickelt und im Jahr 2000 eingeführt.[1]
Wirkung
BearbeitenPropoxycarbazon-Natrium ist ein systemisches Herbizid. Über die Wurzeln und Blätter wird es aufgenommen und in der Pflanze weitertransportiert. Der Wirkstoff dient als ALS-Inhibitor. Dabei wird die Biosynthese der Aminosäuren, L-Leucin L-Isoleucin und L-Valin, also einiger essentieller Aminosäuren, inhibiert. Dadurch wird die Zellteilung gehemmt, sodass es zum Wachstumsstillstand kommt. Letztendlich verblassen die Pflanzen und es bilden sich Nekrosen, weshalb die Unkräuter absterben. Einen großen Einfluss auf die Wirksamkeit haben die Feuchtigkeit und das Sorptionsvermögen des Bodens.[1]
Verwendung
BearbeitenEs wird hauptsächlich gegen breitblättrige Unkräuter und Ungräser in Getreidekulturen eingesetzt.[1]
Umweltaspekte
BearbeitenPropoxycarbazon-Natrium ist nicht bienengiftig, aber chronisch gewässergefährdend. Der Abbau erfolgt mit einer Halbwertszeit von 9 bis 36 Tagen.[1]
Nachweis
BearbeitenIn Pflanzen und Böden kann eine Rückstandsbestimmung mittels HPLC-Methode durchgeführt werden. Dabei wird ein UV-Detektor benötigt.[1]
Zulassungsstatus
BearbeitenIn vielen Staaten der EU, beispielsweise in Deutschland, und in der Schweiz sind Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Propoxycarbazon-Natrium zugelassen, nicht aber in Österreich.[4]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h i Eintrag zu Propoxycarbazon-Natrium. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 9. Juli 2020.
- ↑ Eintrag zu Propoxycarbazon-Natrium in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 9. Juli 2020. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eintrag zu Propoxycarbazon-Natrium im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 13. Juli 2020. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Propoxycarbazone in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 6. April 2023.