Rinden-Keilspringer
Der Rinden-Keilspringer (Pseudeuophrys erratica, Syn.: Euophrys erratica, Pseudeuophrys callida) ist eine Spinnenart aus der Gattung (Pseudeuophrys) in der Familie der Springspinnen (Salticidae).[1][2] Die Art ist in Mitteleuropa weit verbreitet, aber nicht häufig. Sie ist der vor allem in und an Häusern vorkommenden und viel häufigeren Wolligen Mauerspringspinne (Pseudeuophrys lanigera) sehr ähnlich.
Rinden-Keilspringer | ||||||||||||
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Rinden-Keilspringer (Pseudeuophrys erratica), Weibchen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pseudeuophrys erratica | ||||||||||||
(Walckenaer, 1826) |
Merkmale
BearbeitenDer Rinden-Keilspringer zählt zu den kleineren Springspinnen. Männchen haben eine Körperlänge von 3–4 mm, Weibchen erreichen 4–5 mm. Die Art zeigt wie viele Springspinnen einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus bezüglich Farbe und Zeichnung. Vorderkörper (Prosoma) und Hinterkörper (Opisthosoma) des Männchens sind auf der Oberseite auf schwarzem Grund weiß und braun behaart. Die Pedipalpen sind überwiegend schwarz, nur Femur und Patella sind weißlich behaart. Die ebenfalls überwiegend schwarzen Beine sind weißlich geringelt, die Tarsen sind braun und schwarz geringelt.
Weibchen sind insgesamt heller braun, die Beine sind rotbraun und schwarz und weiß geringelt. Die Pedipalpen sind einfarbig weißlich behaart.
Verbreitung und Lebensraum
BearbeitenDer Rinden-Keilspringer besiedelt große Teile der Paläarktis von Irland und Spanien bis Japan. Das Verbreitungsgebiet umfasst die gemäßigte bis subtropische Zone. Sie kommt in ganz Europa vor.[3]
Die Art bewohnt in Mitteleuropa mäßig trockene bis trockene Laub- und Nadelwälder und lebt dort vor allem auf und unter der Rinde abgestorbener Bäume, seltener auch unter Steinen.
Lebensweise
BearbeitenGeschlechtsreife Tiere treten im Frühjahr und Sommer auf, Weibchen auch bis zum Herbst.
Gefährdung
BearbeitenDer Rinden-Keilspringer ist in Mitteleuropa weit verbreitet, wird aber nicht häufig gefunden. In Baden-Württemberg gilt die Art als sehr selten, eine Einstufung in eine Gefährdungskategorie ist aufgrund der schlechten Datenlage nicht möglich.[4] In Brandenburg und Berlin gilt die Art als „mittelhäufig“ und ungefährdet, auch in Deutschland insgesamt wird die Art als ungefährdet eingestuft.
Literatur
Bearbeiten- Heiko Bellmann: Kosmos Atlas Spinnentiere Europas. 3. Aufl., 2006. Kosmos, Stuttgart, ISBN 978-3-440-10746-1.
- Ralph Platen, Bodo von Broen, Andreas Herrmann, Ulrich M. Ratschker, Peter Sacher: Gesamtartenliste und Rote Liste der Webspinnen, Weberknechte und Pseudoskorpione des Landes Brandenburg (Arachnida: Araneae, Opiliones, Pseudoscorpiones) mit Angaben zur Häufigkeit und Ökologie. Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg 8, Heft 2 (Beilage); 1999.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Pseudeuophrys erratica, Karte der Funde - Spinnen in Bayern. Abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑ Rainer Breitling, Eveline Merches, Christoph Muster, Katja Duske, Arno Grabolle, Michael Hohner, Christian Komposch, Martin Lemke, Michael Schäfer, Theo Blick: Liste der Populärnamen der Spinnen Deutschlands. In: Arachnologische Gesellschaft (Hrsg.): Arachnologische Mitteilungen. Band 59, 2020, S. 60 (arages.de [PDF]).
- ↑ Karte zur weltweiten Verbreitung von Pseudeuophrys erratica von der British Arachnological Society ( des vom 25. September 2006 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Dietrich Nährig, Karl Hermann Harms: Rote Liste und Checkliste der Spinnentiere Baden-Württembergs. Hrsg.: Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg. Mannheim 2003, ISBN 3-88251-281-4, S. 116 (d-nb.info): „Das Defizit besteht darin, dass trotz einer in jüngerer Zeit gesteigerten Bearbeitungsintensität [...] erst eine geringe Anzahl von Untersuchungen existiert. Daher lassen sich viele arboricole Arten nicht in bestimmte Kategorien der Roten Liste einordnen. Zu den bisher in Baden-Württemberg sehr selten und überwiegend bzw. ausschließlich an/auf Bäumen nachgewiesenen Arten zählen beispielsweise Gibbaranea omoeda, Zygiella atrica,Tuberta maerens, Cinetata gradata, Entelecara berolinensis, Xysticus albomaculatus, Diaea livens und Pseudeuophrys erratica [...].“