Tellkampfschule

Gymnasium in Hannover im Stadtteil Südstadt

Die Tellkampfschule ist ein Gymnasium sowie eine Umweltschule, Europaschule und Partnerschule in Hannover im Stadtteil Südstadt. Sie wurde 1835 von Adolf Tellkampf als höhere Bürgerschule gegründet und 1936 nach ihm benannt.

Tellkampfschule
Eingang der Tellkampfschule
Schulform Gymnasium
Gründung 1835
Adresse Altenbekener Damm 83
30173 Hannover
Land Niedersachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 21′ 13″ N, 9° 44′ 52″ OKoordinaten: 52° 21′ 13″ N, 9° 44′ 52″ O
Träger Stadt Hannover
Schüler 790 (Stand: Mai 2018)
Lehrkräfte 74 (Stand: 30. Apr. 2021)
Leitung René Mounajed
Website www.tellkampfschule.de

Beschreibung

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Die 1835 entstandene Schule ist nach dem Ratsgymnasium das zweitälteste Gymnasium Hannovers. Heute ist es eine Ganztagsschule mit Arbeitsgruppen. Es findet ein Austausch mit europäischen Schulen und Schulen in den USA statt. 2003 war die Tellkampfschule die erste Europaschule Hannovers, 2005 wurde sie mit dem Titel Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ausgezeichnet. Seit 2016 ist die Tellkampfschule offizielle Umweltschule. Es bestehen ein Ruderverein und ein Schullandheim. 2023 gab es etwa 1000 Schüler und etwa 75 Lehrer. Die Klassengröße lag im 5. Jahrgang bei 30 bis 31 Schülern. Seit 2019 ist die Tellkampfschule auch eine Inklusionsschule. Momentan beherbergt die Tellkampfschule 5 Inklusionsschüler. Dementsprechend wurden mehrere Differenzierungsräume in der Schule eingerichtet. Seit 2021 ist die Tellkampfschule Teil des Modell Projekt Zukunftsschule.

Gründung

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Anfang des 19. Jahrhunderts sollten in Hannover Bürgerschulen als Schulform entstehen, deren Besuch sich auch einfache Bürger leisten konnten. Dem Pädagogen Adolf Tellkampf war klar, dass zwei neue Schulformen entstehen mussten: eine, die auf dem neuesten Stand der Technik war: das naturwissenschaftlich orientierte Realgymnasium und eine andere, die wirtschaftlich orientiert war: die Handelsschule. Beides konnte er im I. Realgymnasium zu Hannover verwirklichen. Diese Schule wurde 1936 nach Adolf Tellkampf als ihrem ersten Schulleiter benannt, nachdem der Versuch abgewehrt wurde, sie in „Hermann Göring Schule“ umzubenennen.

Schulgebäude

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Die Tellkampfschule war seit ihrer Gründung in mehreren Gebäuden untergebracht. In der Anfangszeit bekam sie 1835 als „höhere Bürgerschule“ ein Bürgerhaus am Aegidientorplatz zugewiesen. Wegen Platzmangel konnte sie 1854 zusammen mit dem Ratsgymnasium in ein neu errichtetes Haus, wieder am Aegi, umziehen. Bei einem der Luftangriffe auf Hannover im Jahr 1943 wurde das Schulgebäude zerstört. Der Unterricht begann wieder am 1. Oktober 1945 in den stark beschädigten Räumen der Wilhelm-Raabe-Schule. 1946 bis 1950 war die Tellkampfschule zusammen mit anderen Schulen in der Volksschule Pfalzstraße untergebracht.

Unterbringung Bismarckschule

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1950 bis 1955 nahm die Bismarckschule die Tellkampfschule bei sich auf. Die Schüler beider Anstalten hatten schichtweise organisierten Unterricht, der das Gebäude von morgens bis spät abends füllte, die letzten Nebenräume waren schon als Klassenräume benutzt. Unter dem Dach hatte man noch Behelfsräume eingerichtet, um überhaupt für alle Klassen in einer Schicht Raum zu haben. Im Laufe des Schuljahres 1953/54 stellte sich heraus, dass infolge der schnellen Erweiterung der Südstadt einschließlich Döhren und Wülfel sowie der Wohngebiete in Kleefeld und Kirchrode die Bismarckschule nicht mehr aufnahmefähig war.

Abspaltung der Schillerschule

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Mit der großen Zahl der Schulanfänger im Herbst 1953 erreichte die Schulraumnot im Bereich der Stadt Hannover einen neuen Höhepunkt und warf die Frage nach der Gründung eines weiteren Gymnasiums auf, aus dem 1954 die Schillerschule entstand. Die Bismarckschule hatte im Schuljahr 1953/54 bereits zwei Klassen im Gebäude der Volksschule Altenbekener Damm unterbringen müssen, die Tellkampfschule eine Klasse dorthin ausgelagert.

Vorbesprechungen zwischen den Leitern der beiden Schulen und dem Leiter des Stadtschulamtes führten im Februar 1954 dazu, dass Oberschulrat Panke Herrn Böttcher von der Bismarckschule bat, die Leitung einer neuen Schule zu übernehmen. Räume fanden sich bald im Gebäude der Volksschule Bonner Straße. Da die Bismarckschule die meisten Klassen abgegeben hatte, wurde die neue Schule gegen den Protest der Tellkampfschüler und deren Eltern zunächst „Zweigstelle der Bismarckschule“ genannt. Gegen diese Bezeichnung waren auch die Eltern, die ihre Kinder entweder schon einige Jahre an den beiden Gymnasien hatten unterrichten lassen oder sie gerade glücklich durch den Probeunterricht gebracht hatten. Am 21. April 1954 begann der Unterricht der Schillerschule.

Das nach Entwürfen von Werner Dierschke und Rudolf Christfreund 1956 errichtete Schulgebäude der Tellkampfschule steht „als herausragendes Beispiel für das Bauen der 50er Jahre in Hannover“ unter Denkmalschutz.[1] Der Komplex findet sich nahe dem Maschsee.

 
Büste von Adolf Tellkampf im Foyer der Tellkampfschule

Die Tellkampf-Büste

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Die Tellkampf-Büste wurde von dem ehemaligen Schüler der Tellkampfschule Friedrich Adolf Sötebier im Jahr 1950 für die Tellkampfschule in Hannover geschaffen. Sie steht im Foyer der Schule.

An der Sockelseite ist folgende Inschrift angebracht:

Diese Büste wurde im Jahre 1950 durch Altschüler und Bildhauer Friedrich Adolf Sötebier geschaffen und zur 175-Jahr-Feier der Tellkampfschule hier aufgestellt. Beides wurde ermöglicht durch finanzielle Mittel der Vereinigung Ehemaliger der Tellkampfschule e. V.

Schüler und Lehrer

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Literatur

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  • Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge, Band 6, 1952–1953
  • Rückschau und Ausblick, Schulgeschichtliche und pädagogische Betrachtungen aus Anlaß des 125-jährigen Bestehens der Tellkampfschule Hannover, herausgegeben vom Direktor und vom Kollegium der Tellkampfschule. Hannover 1960
  • Rolf Bennefeld et al. (Red.): 150 Jahre Tellkampfschule, Höhere Bürgerschule – Realgymnasium – Tellkampfschule, hrsg. von der Tellkampfschule. Hannover 1985
  • Ernst Berneburg: Von Vertrauen und Geschichte, Verlag Heinr. Feesche, Hannover 1956
  • Schützenswerte Expression, Otto Gleichmann im Sprengel-Museum. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 16. April 1987, S. 27
  • Hans Kammel: Tellkampfschule. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 618.
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Commons: Tellkampfschule (Hannover) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Fachbereich Gebäudemanagement: Gymnasium Tellkampfschule: Sanierung und Umbau der Aula und Mensa, hannover.de, Juli 2008
  2. Georg Schwedt: Dynamische Chemie. Schnelle Analysen mit Teststäbchen, Weinheim: Wiley-VCH, 2015, ISBN 978-3-527-33911-2 und ISBN 3-527-33911-6, S. 2; Vorschau über Google-Bücher
  3. Frerk Möller (Geschäftsführer): Wilhelm Rodewald (Memento vom 17. Oktober 2008 im Internet Archive) auf der Seite ins-db.de des Instituts für niederdeutsche Sprache, abgerufen am 25. März 2013
  4. Hannoversche Allgemeine Zeitung (Der 7. Tag) 12. Februar 2009
  5. Zuvor publizierte Selbstauskunft vom 22. Mai 2020, 12.48 Uhr
  6. a b Tilo Jung: Regierungstagebuch #100 – Steffen Seibert. Abgerufen am 14. Januar 2019.
  7. Rudi Becker, Melanie Brandt, Nic Brenneke, Marcel Homolka, Dorian Klünder, Daniel Pliquet, Paul Simons (Red.) Neues aus Springe … aus dem Schullandheim der Tellkampfschule Hannover, Dezember 2016; PDF-Dokument