Reiterstandbild

Form eines Denkmals
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Ein Reiterstandbild oder Reiterdenkmal ist die aus der römischen Antike übernommene öffentliche und zumeist überlebensgroße bronzene Darstellungsform eines Herrschers oder eines Feldherrn zu Pferd. Reiterstandbilder stehen – abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen – auf hohen, steinernen Postamenten an herausgehobenen Stellen (meist Plätze) und unter freiem Himmel in Städten.

Prinz-Eugen-Reiterdenkmal am Heldenplatz in Wien
Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. am Deutschen Eck in Koblenz, größtes Reitermonument Deutschlands

Abgrenzung

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Das zumeist Heerführern und Herrschern vorbehaltene „Reiterstandbild“ (vgl. Vandalismus und Denkmalsturz) ist zu unterscheiden vom meist Rednern bzw. Politikern vorbehaltenem Standbild und dem Musiker-, Dichter- und Gelehrtendarstellungen vorbehaltenen Sitzbild (z. B. Theodor-Mommsen-Denkmal in Berlin). Die Denkmalbüste dagegen ist die öffentliche Form der Porträtplastik.

Seit dem Hoch- und Spätmittelalter werden auch einige wenige christliche Glaubensstreiter als unterlebensgroße „Reiterfiguren“ dargestellt (s. u.); hierfür verwendete man Stein und Holz als Material. Derartige Figuren sind zumeist im Innern von Kirchen (seltener auch in Rathäusern etc.) angebracht.

Darstellungsformen

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Während kleinere Reiterstandbilder zumeist in Stein oder Holz gefertigt wurden, werden monumentale Reiterstandbilder in der Regel als Bronzeguss in spezialisierten Bildgießereien ausgeführt; sie werden zumeist in Teilen gegossen, die erst am Aufstellungsort montiert werden. Die antike Herkunft dieser Darstellungsform bedingt einen steinernen Sockel. Statisch nur schwer zu bewerkstelligen und deshalb sehr selten sind Reiterbildnisse mit einem sich aufbäumenden Pferd.

Das großformatige Reiterbildnis ist auch ein Thema der Monumentalmalerei.

Bekannte Reiterstandbilder

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Bildergalerie

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Siehe auch

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Andere Reiterfiguren

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Gelegentlich wird die Bezeichnung „Reiterfigur“ auch allgemein für Personendarstellungen zu Pferde verwendet; in diesem Zusammenhang zu erwähnen sind die hochmittelalterlichen Statuen des „Bamberger Reiters“ oder des „Magdeburger Reiters“ sowie verwandte Bildnisse.

Über ganz Europa verbreitet sind mittelalterliche und frühneuzeitliche Reiterfiguren des drachentötenden hl. Georg und des mantelteilenden hl. Martin; in Spanien wird Santiago in seiner Rolle als „Maurentöter“ (matamoros) regelmäßig als Reiter zu Pferde gezeigt.

Literatur

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  • Hjalmar Friis: Rytterstatuens Historie i Europa. Fra Oldtiden intil Thorvaldsen. Kopenhagen 1933
  • Wolfgang Vomm: Reiterstandbilder des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Deutschland. Dissertation, Universität Köln 1979
  • Joachim Poeschke, Thomas Weigel, Britta Kusch-Arnhold (Hgg.), Praemium Virtutis III – Reiterstandbilder von der Antike bis zum Klassizismus. Rhema-Verlag, Münster 2008, ISBN 978-3-930454-59-4
  • Raphael Beuing: Reiterbilder der Frührenaissance – Monument und Memoria. Rhema-Verlag, Münster 2010, ISBN 978-3-930454-88-4
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Commons: Reiterstandbilder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Reiterstandbild – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Karima Dirèche, Nessim Znaien, Aurélia Dusserre: Histoire du Maghreb depuis les indépendances: États, sociétés, cultures. Éditions Armand Colin, Malakoff 2023, ISBN 978-2-200-63179-6, S. 109 ff.
  2. Reiterstandbild von Angela Merkel zusammengebrochen. 14. September 2023, abgerufen am 14. September 2023.