Carcharodus orientalis ist ein Schmetterling aus der Familie der Dickkopffalter (Hesperiidae).
Carcharodus orientalis | ||||||||||||
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Carcharodus orientalis | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Carcharodus orientalis | ||||||||||||
Reverdin, 1913 |
Merkmale
BearbeitenDie Vorderflügellänge beträgt 14 bis 15 Millimeter. Die Oberseite ist grau bis braun mit etwas gelblichen Ton gefärbt. Die Vorderflügel sind identisch mit den vom Heilziest-Dickkopffalter (Carcharodus flocciferus). Auf den Hinterflügeln befinden sich deutliche weiße Diskal- und Submarginalflecke. Die Unterseite der Vorderflügel ist grundsätzlich grau, die der Hinterflügel meist hellgrau mit verwaschenen hellen Flecken. Auf der Unterseite der Vorderflügel ist beim Männchen weiters ein kräftiger dunkler Haarwuchs zu sehen. Beide Geschlechter haben dieselben Flügelzeichnungen.[1] Die Variation der Falter in der Größe, aber auch der Färbung der Oberseite der Flügel ist beträchtlich.[2]
Geographisches Vorkommen und Lebensraum
BearbeitenCarcharodus orientalis ist entlang der dalmatinischen Küste, Montenegro, ?Albanien, Mazedonien, Rumänien[3], Bulgarien und Griechenland, ostwärts in Kleinasien, Nordiran sowie in der Ukraine (Krim)[4], Kaukasusgebiet bis nach Kasachstan und Turkmenistan verbreitet. Ein kleines isoliertes Vorkommen existiert in Nordungarn. Im Süden gibt es im Wadi Al Hisha (Jordanien) ein kleines Vorkommen[5], auch in Israel kommt die Art vor[6]. Der Falter ist an trockenen, heißen, felsigen und blumenreichen Hängen, Schluchten, (Mager-)Wiesen und aufgegebenem Kulturland bis 1500 Meter zu finden.[2]
Lebensweise
BearbeitenDie Falter fliegen von April bis August in zwei oder drei Generationen.[2] Die Eier werden an verschiedene Arten von Lippenblütler (Lamiaceae) (z. B. Zieste (Stachys) u. a.) abgelegt. Die Raupe überwintert wahrscheinlich im letzten Stadium[7].
Systematik
BearbeitenCarcharodus orientalis wird derzeit in mindestens drei Unterarten unterteilt:
- Carcharodus orientalis orientalis, die Nominatunterart
- Carcharodus orientalis maccabaeus Hemming, 1925, Jordanien, Israel
- Carcharodus orientalis teberdinus Devyatkin, 1990, Südrussland[8].
Quellen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Lionel G. Higgins, Norman D. Riley: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. 1. Auflage. Paul Parey, Hamburg / Berlin 1978, ISBN 3-490-01918-0.
- Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7, S. 290.
- ↑ a b c Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7, S. 266.
- ↑ Laszlo Rakosy und Zoltan Varga: Charcharodius [Carcharodus] orientalis Reverdin, 1913 (Hesperiidae) and Melitaea punica telona Fruhhstorfer [Fruhstorfer], 1908 (Nymphalidae) (Lepidoptera) in the Romanian fauna. Entomologica Romanica. 5: 45-49, Cluj, 2001 ZDB-ID 1390192-8
- ↑ V. V. Tshikolovets: The Butterflies of Ukraine. Sbirnyk prac Zoologitsnogo Muzeji, 37: 13–62, Kiew 2005 PDF
- ↑ Ahmad Katbeh-Bader, Zuhair S. Amr und Suhail Isma’el: The butterflies of Jordan. Journal of Research on the Lepidoptera 37: 11-26, 1998 (2003) PDF ( des vom 21. Dezember 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Archivierte Kopie ( vom 3. März 2016 im Internet Archive). Abgerufen am 5. April 2024.
- ↑ nach Wolfgang Wagner
- ↑ A. L. Devyatkin: Review of hesperiids of the genus Carcharodus Hbn. (Lepidoptera, Hesperiidae) of the fauna of the USSR. Entomologicheskoe Obozrenie, 69(4): 924-940, Moskau 1990 ISSN 0367-1445