Die Nasenkröte (Rhinophrynus dorsalis), auch Nasenfrosch oder Mexikanische Grabkröte genannt, ist ein Froschlurch der im küstennahen Tiefland von Mexiko und Teilen Mittelamerikas vorkommt. In Mexiko ist die Art geschützt.
Nasenkröte | ||||||||||||
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Nasenkröte, juvenil, kurz nach der Metamorphose | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Rhinophrynidae | ||||||||||||
Günther, 1859 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Rhinophrynus | ||||||||||||
Duméril & Bibron, 1841 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Rhinophrynus dorsalis | ||||||||||||
Duméril & Bibron, 1841 |
Merkmale
BearbeitenNasenkröten werden sechs Zentimeter lang. Ihr Körper ist eiförmig, die Spitze bildet der kleine Kopf. Ihre Haut ist auf der Oberseite glatt und dünn, an den Seiten und am Bauch rau und stark durchblutet. Der Rücken ist braun und wird oft durch einen gelben oder orangen Mittelstrich geteilt. Gelbe oder orangefarbene Flecken finden sich auch an den Flanken. Die Beine sind kurz und stämmig, die schaufelartigen Hinterbeine tragen breite Schwimmhäute und sind wirkungsvolle, an der Ferse hornüberzogene Grabinstrumente. Der erste Zeh der Hinterbeine ist ein kräftiger Höcker und hat nur noch ein Zehenglied. Nasenkröten sind zahnlos. Das Trommelfell ist verborgen, Ohrdrüsen fehlen, ebenso das Brustbein. Ihre Zunge ist vorne nicht wie bei anderen Froschlurchen festgewachsen, sondern frei und kann durch eine Nut am Maulende herausgestreckt werden.[1]
Verbreitungsgebiet
BearbeitenIhr genaues Verbreitungsgebiet umfasst die Karibikküste Mexikos einschließlich der gesamten Halbinsel Yukatan bis zum nordwestlichen Honduras. An der pazifischen Seite kommen sie vom Río Balsas in Mexiko bis Costa Rica vor. Auch an der südwestlichen Küste von Texas gibt es kleine Populationen. Die Art kommt vom Meeresspiegel bis in eine Höhe von 500 Metern vor.[2]
Lebensweise
BearbeitenNasenkröten bewohnen das Erdreich tropischer und subtropischer Trocken- und Feuchtwälder, Dornwälder, Savannen und kultiviertes Land mit lockeren Böden, vor allem Gebiete mit ausgesprochenen Regenzeiten, die zu einer zeitweiligen Überflutung von Teilen der Gebiete führen. Sie leben fast ständig im Boden vergraben und erscheinen höchsten nach heftigen Regenfällen zur Paarungszeit an der Erdoberfläche. Vor allem Perioden der Trockenheit und den Winter verbringen sie unterirdisch. Ihre Nahrung besteht aus Insekten, bevorzugt werden Termiten, die mit Hilfe der Zunge aufgeleckt werden. Fühlt sich die Nasenkröte bedroht bläst sie sich mit Luft auf und ähnelt dann einem kleinen, spitzmäuligen Ballon.
Fortpflanzung
BearbeitenNasenkröten vermehren sich mehrmals im Jahr, aber nur nach heftigen Regenfällen. Vor der Paarung rufen die Männchen laut von ihren Versteck an Land. Der Ruf klingt wie ein heiseres wh-o-o-o-a. Paarung und Eiablage finden in temporären Kleinstgewässer statt, die sich nach den Regenfällen bilden. Manchmal unternehmen die Lurche längere Wanderungen um ein geeignetes Gewässer zu finden. Bei der Paarung umfasst das Männchen das Weibchen an der Lendenregion. Die Eier werden in geleeartigen Schläuchen abgesetzt und schwimmen an der Wasseroberfläche. Die nach wenigen Tagen schlüpfenden Kaulquappen haben Barteln und paarige Atemöffnungen. Da sie sich als Filtrierer ernähren, haben sie kein verhorntes Maul. Sie leben gesellig, erreichen eine Länge von vier Zentimeter und machen nach einem bis drei Monaten die Metamorphose zum ausgewachsenen Tier durch.[3]
Systematik
BearbeitenDie Art ist die einzige der Familie Rhinophrynidae. Fossilien der gleichen und einer anderen Gattung der Familie sind aus dem Paläozän und dem Eozän von Wyoming und dem Oligozän von Saskatchewan bekannt. Da sich die Kaulquappen sehr ähnlich sehen, nimmt man an das die Familie in einem Schwestergruppenverhältnis zu den Zungenlosen (Pipidae) steht.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Albert Carl Ludwig Gotthilf Günther: Catalogue of the Batrachia Salientia in the Collection of the British Museum. Taylor and Francis, London 1859.
- ↑ Darrel R. Frost: Rhinophrynus In: Amphibian Species of the World. Version 6.0, American Museum of Natural History, 1998–2014, abgerufen am 3. März 2014.
- ↑ ADW: Rhinoprynus dorsalis Information. Abgerufen am 3. März 2014.
Literatur
Bearbeiten- K. Deckert, Gisela Deckert, G. E. Freytag, G. Peters, G. Sterba: Urania Tierreich, Fische, Lurche, Kriechtiere. Urania-Verlag, 1991, ISBN 3-332-00376-3.
- A. M. C.Duméril, G. Bibron: Erpétologie Genérale ou Histoire Naturelle Complète des Reptiles. Volume 8, Librarie Enclyclopedique de Roret, Paris 1841 (Erstbeschreibung der Art und der Gattung)
- Albert Carl Ludwig Gotthilf Günther: Catalogue of the Batrachia Salientia in the Collection of the British Museum. Taylor and Francis, London 1859 (Erstbeschreibung der Familie)
Weblinks
Bearbeiten- Rhinophrynus dorsalis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2004. Eingestellt von: Georgina Santos-Barrera et al., 2004. Abgerufen am 23. September 2009.
- ADW: Rhinoprynus dorsalis: Information. Abgerufen am 23. September 2009.
- ADW: Rhinophrynidae: Information. Abgerufen am 23. September 2009.