Ron Low

kanadischer Eishockeyspieler
(Weitergeleitet von Ronald Albert Low)

Ronald Albert „Ron“ Low (* 21. Juni 1950 in Birtle, Manitoba) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeytorwart und -trainer. Zwischen 1972 und 1985 bestritt er unter anderem 389 Partien in der National Hockey League, den Großteil davon für die Washington Capitals, die Edmonton Oilers und die New Jersey Devils. Anschließend betreute er als Cheftrainer in der NHL die Oilers sowie die New York Rangers und stand dabei in über 500 Spielen hinter der Bande.

Kanada  Ron Low

Geburtsdatum 21. Juni 1950
Geburtsort Birtle, Manitoba, Kanada
Größe 185 cm
Gewicht 93 kg

Position Torwart
Fanghand Links

Draft

NHL Amateur Draft 1970, 8. Runde, 103. Position
Toronto Maple Leafs

Karrierestationen

1967–1968 Winnipeg Jets
1968–1970 Dauphin Kings
1970–1972 Tulsa Oilers
Jacksonville Rockets
1972–1973 Toronto Maple Leafs
1973–1974 Tulsa Oilers
1974–1977 Washington Capitals
1977–1979 Detroit Red Wings
Kansas City Red Wings
1979–1980 Nordiques de Québec
Syracuse Firebirds
1980–1983 Edmonton Oilers
1983–1985 New Jersey Devils
1985–1986 Nova Scotia Oilers

Karriere

Bearbeiten

Als Spieler

Bearbeiten

Anfänge

Bearbeiten

Ron Low verbrachte seine Juniorenzeit bei den Winnipeg Jets in der Western Canada Hockey League sowie bei den Dauphin Kings in der Manitoba Junior Hockey League (MJHL). Mit den Kings gewann er 1969 und 1970 jeweils die Meisterschaft der MJHL und nahm mit dem Team an den Ausscheidungsspielen des Memorial Cups teil, ohne dabei jedoch das Endspiel zu erreichen. Anschließend wurde er im NHL Amateur Draft 1970 an 103. Position von den Toronto Maple Leafs ausgewählt.

Zur Saison 1970/71 wechselte der Kanadier in den Profibereich und schloss sich den Jacksonville Rockets aus der Eastern Hockey League (EHL) an, wo er am Ende der Spielzeit zum Rookie des Jahres der Southern Division gekürt wurde. Das folgende Jahr verbrachte er hauptsächlich bei den Tulsa Oilers in der Central Hockey League (CHL), bevor er sich zur Saison 1972/73 bei den Maple Leafs in der National Hockey League (NHL) etablierte. Der Torwart absolvierte 42 Spiele in seinem ersten Spieljahr in der höchsten Liga Nordamerikas, von denen er allerdings nur zwölf gewann. In der Folge verlor er seinen Stammplatz im NHL-Aufgebot der Leafs allerdings an Doug Favell, Eddie Johnston und Dunc Wilson, sodass er die gesamte Spielzeit 1973/74 in Tulsa verbrachte und dabei ins CHL Second All-Star Team berufen wurde.

Der endgültige Sprung in die NHL gelang Low durch die Ligaerweiterung von 1974, wobei er von den neu gegründeten Washington Capitals im NHL Expansion Draft 1974 ausgewählt wurde. In Washington etablierte er sich prompt als erster Torhüter, jedoch war das Team in den ersten Jahren kaum konkurrenzfähig, sodass er in den ersten beiden Spielzeiten von 91 bestrittenen Partien nur 14 gewann und jeweils einen Gegentorschnitt von deutlich über 5,0 aufwies. Nach drei Jahren gaben die Capitals die Rechte an ihm im August 1977 samt einem Drittrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 1979 an die Detroit Red Wings ab, die im Gegenzug Walt McKechnie, ein Drittrunden-Wahlrecht im NHL Amateur Draft 1978 sowie ein Zweitrunden-Wahlrecht im Draft 1979 nach Washington schickten. Im ersten Jahr noch Backup von Jim Rutherford in der NHL, kehrte er für sein zweites Jahr in der Organisation der Red Wings in die Minors zurück und führte die Kansas City Red Wings zu 33 Siegen, sodass er als Most Valuable Player der CHL ausgezeichnet sowie ins First All-Star Team berufen wurde.

Über den NHL Expansion Draft 1979 gelangte der Torwart anschließend zu den Nordiques de Québec, die ihn allerdings bereits im März 1980 im Tausch für Ron Chipperfield an die Edmonton Oilers abgaben. In Edmonton stand Low knapp drei Jahre regelmäßig als zweiter Torhüter auf dem Eis, bevor er im Februar 1983 samt Jim McTaggart zu den New Jersey Devils transferiert wurde, wobei die Oilers im Gegenzug Lindsay Middlebrook und Paul Miller erhielten. Nach zwei weiteren Spielzeiten mit regelmäßiger Eiszeit wurde sein restlicher Vertrag im Sommer 1985 ausbezahlt (buy-out), sodass er im September 1985 in die Organisation der Oilers zurückkehrte und bei deren Farmteam, den Nova Scotia Oilers, in der American Hockey League (AHL) als Spielertrainer angestellt wurde. Seine NHL-Rechte gingen im November gleichen Jahres über den Waiver an die Philadelphia Flyers, ohne dass er jemals für die Organisation aktiv wurde. Insgesamt absolvierte er noch sechs Spiele für Nova Scotia in der AHL, bevor er seine aktive Laufbahn für beendet erklärte.

Insgesamt hatte Low im Rahmen seiner NHL-Karriere 389 Spiele absolviert und dabei 103 Siege sowie vier Shutouts verzeichnet.

Als Trainer

Bearbeiten
Kanada   Ron Low

Trainerstationen

1985–1989 Nova Scotia/Cape Breton Oilers
(Assistenz- & Cheftrainer)
1989–1995 Edmonton Oilers (Assistenztrainer)
1995–1999 Edmonton Oilers
1999–2000 Houston Aeros
2000–2002 New York Rangers
2004–2008 Ottawa Senators
(Assistenz- & Torwarttrainer)

Nach dem Ende seiner aktiven Karriere war Low weiterhin als Assistenztrainer bei den Nova Scotia Oilers tätig, die er schließlich zur Saison 1987/88 als Cheftrainer übernahm und auch nach der Umfirmierung in Cape Breton Oilers im Jahr darauf betreute. Parallel dazu fungierte er als Torwarttrainer bei den Edmonton Oilers in der NHL, mit denen er 1987 den Stanley Cup gewann und auch auf der Trophäe verewigt wurde. Zur Spielzeit 1989/90 wurde er zum Assistenztrainer in Edmonton ernannt und führte das Team unter Cheftrainer John Muckler zu einem weiteren Stanley Cup. Über vier Jahre war Low als Assistenztrainer bei den Oilers tätig, bis er Mitte der Saison 1994/95 George Burnett als Cheftrainer ablöste. Bis 1999 leitete der Kanadier die Geschicke der Oilers und führte das Team zweimal in die zweite Playoff-Runde, bevor er entlassen und durch Kevin Lowe ersetzt wurde.

Anschließend verbrachte Low ein Jahr als Cheftrainer und General Manager der Houston Aeros in der International Hockey League, bevor er zur Saison 2000/01 bei den New York Rangers zu seinem zweiten Posten als NHL-Headcoach kam. Sein Engagement bei den Rangers endete nach zwei Jahren und ohne Playoff-Teilnahme, jedoch war der Kanadier noch zwei weitere Jahre als Scout für die Organisation aktiv. Seine letzte Station markierten die Ottawa Senators, für die er ebenfalls als Scout, Torwarttrainer und zuletzt in der Spielzeit 2007/08 als Assistenztrainer tätig war.

Low zog sich in der Folge aus dem Eishockeysport zurück, kehrte in seine Heimat nach Dauphin zurück und betreibt doch einen Golfplatz.

Erfolge und Auszeichnungen

Bearbeiten

Als Spieler

Bearbeiten
  • 1969 MJHL-Meisterschaft mit den Dauphin Kings
  • 1970 MJHL-Meisterschaft mit den Dauphin Kings
  • 1971 EHL-Rookie des Jahres (Southern Division)

Als Trainer

Bearbeiten
  • 1987 Stanley-Cup-Gewinn mit den Edmonton Oilers (als Torwarttrainer)
  • 1990 Stanley-Cup-Gewinn mit den Edmonton Oilers (als Assistenztrainer)

Karrierestatistik

Bearbeiten

Spielerstatistik

Bearbeiten
Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp S N U Min. GT SO GTS Sv% Sp S N Min. GT SO GTS Sv%
1967/68 Winnipeg Monarchs WCHL 16 960 92 0 5,75
1968/69 Dauphin Kings MJHL Statistiken nicht verfügbar
1969 Dauphin Kings Memorial Cup 12 7 5 730 55 0 4,52
1969/70 Dauphin Kings MJHL 33 2001 119 1 3,57
1970 Dauphin Kings Memorial Cup 6 2 4 293 26 1 5,32
1970/71 Jacksonville Rockets EHL 49 2940 293 1 5,98
1970/71 Tulsa Oilers CHL 4 192 11 0 5,11
1971/72 Richmond Robins AHL 1 1 0 0 60 2 0 2,00
1971/72 Tulsa Oilers CHL 43 21 18 2 2428 135 1 3,34 8 474 15 1 1,90
1972/73 Toronto Maple Leafs NHL 42 12 24 4 2340 152 1 3,90 88,1
1973/74 Tulsa Oilers CHL 56 23 23 8 3213 169 1 3,16
1974/75 Washington Capitals NHL 48 8 36 2 2588 235 1 5,45 85,5
1975/76 Washington Capitals NHL 43 6 31 2 2285 208 0 5,46 85,4
1976/77 Washington Capitals NHL 54 16 27 5 2910 188 0 3,88 88,1
1977/78 Detroit Red Wings NHL 32 9 12 9 1814 102 1 3,37 88,6 4 1 3 240 17 0 4,25 87,9
1978/79 Kansas City Red Wings CHL 63 33 28 2 3795 244 0 3,86 5 1 4 237 15 0 3,80
1979/80 Syracuse Firebirds AHL 15 5 9 1 905 70 0 4,64
1979/80 Nordiques de Québec NHL 15 5 7 2 826 51 0 3,71 88,4
1979/80 Edmonton Oilers NHL 11 8 2 1 650 37 0 3,42 89,7 3 0 3 212 12 0 3,40 90,5
1980/81 Wichita Wind CHL 2 0 2 0 120 10 0 5,00
1980/81 Edmonton Oilers NHL 24 5 13 3 1258 93 0 4,44 85,6
1981/82 Edmonton Oilers NHL 29 17 7 1 1554 100 0 3,86 87,4
1982/83 Edmonton Oilers NHL 3 0 1 0 104 10 0 5,78 81,5
1982/83 New Jersey Devils NHL 11 2 7 1 605 41 0 4,07 88,0
1983/84 New Jersey Devils NHL 44 8 25 4 2211 161 0 4,37 85,8
1984/85 New Jersey Devils NHL 26 6 11 4 1326 85 1 3,85 86,4
1985/86 Nova Scotia Oilers AHL 6 1 5 0 299 24 0 4,82
NHL gesamt 382 102 203 38 20465 1463 4 4,29 86,9 7 1 6 452 29 0 3,85 89,2

(Legende zur Torhüterstatistik: GP oder Sp = Spiele insgesamt; W oder S = Siege; L oder N = Niederlagen; T oder U oder OT = Unentschieden oder Overtime- bzw. Shootout-Niederlage; Min. = Minuten; SOG oder SaT = Schüsse aufs Tor; GA oder GT = Gegentore; SO = Shutouts; GAA oder GTS = Gegentorschnitt; Sv% oder SVS% = Fangquote; EN = Empty Net Goal; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

NHL-Trainerstatistik

Bearbeiten
Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp S N U OT Pkt Platz Sp S N Resultat
1994/95 Edmonton Oilers NHL 13 5 7 1 11 5., Pacific nicht qualifiziert
1995/96 Edmonton Oilers NHL 82 30 44 8 68 5., Pacific nicht qualifiziert
1996/97 Edmonton Oilers NHL 82 36 37 9 81 3., Pacific 12 5 7 Conference-Halbfinale
1997/98 Edmonton Oilers NHL 82 35 37 10 80 3., Pacific 12 5 7 Conference-Halbfinale
1998/99 Edmonton Oilers NHL 82 33 37 12 78 2., Northwest 4 0 4 Conference-Viertelfinale
2000/01 New York Rangers NHL 82 33 43 5 1 72 4., Atlantic nicht qualifiziert
2001/02 New York Rangers NHL 82 36 38 4 4 80 4., Atlantic nicht qualifiziert
NHL gesamt 505 208 243 49 5 470 0 Divisionstitel 28 10 18 0 Stanley Cups

(Legende zur Trainerstatistik: Sp oder GC = Spiele insgesamt; W oder S = erzielte Siege; L oder N = erzielte Niederlagen; T oder U = erzielte Unentschieden; OTL oder OTN = erzielte Niederlagen nach Overtime oder Shootout; Pts oder Pkt = erzielte Punkte; Pts% oder Pkt% = Punktquote; Win% = Siegquote; Resultat = erreichte Runde in den Play-offs)

Bearbeiten