Ron Plumb

kanadischer Eishockeyspieler
(Weitergeleitet von Ronald Plumb)

Ronald William „Ron“ Plumb (* 15. Juli 1950 in Kingston, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, -trainer und -funktionär, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1967 und 1986 unter anderem 590 Spiele für die Philadelphia Blazers, Vancouver Blazers, San Diego Mariners, Cincinnati Stingers und New England Whalers in der World Hockey Association (WHA) sowie 26 weitere für die Hartford Whalers in der National Hockey League (NHL) auf der Position des Verteidigers bestritten hat. In der WHA wurde Plumb im Jahr 1977 mit der Dennis A. Murphy Trophy als bester Verteidiger der Liga ausgezeichnet. Sein jüngerer Bruder Rob war als Eishockeyspieler ebenfalls in der NHL aktiv.

Kanada  Ron Plumb

Geburtsdatum 15. Juli 1950
Geburtsort Kingston, Ontario, Kanada
Größe 178 cm
Gewicht 79 kg

Position Verteidiger
Schusshand Rechts

Draft

NHL Amateur Draft 1970, 1. Runde, 9. Position
Boston Bruins

Karrierestationen

1967–1970 Peterborough Petes
1970–1972 Oklahoma City Blazers
1972–1973 Philadelphia Blazers
1973–1974 Vancouver Blazers
1974–1975 San Diego Mariners
1975–1978 Cincinnati Stingers
1978–1979 New England/Hartford Whalers
1979–1982 Springfield Indians
1982–1983 ERC Freiburg
1983–1984 Kushiro Ice Hockey Club
1984–1986 Fife Flyers

Karriere

Bearbeiten

Plumb verbrachte seine Juniorenzeit zwischen 1967 und 1970 bei den Peterborough Petes in der Ontario Hockey Association (OHA). Dort entwickelte er sich im Verlauf der drei Jahre zu einem der besten Verteidiger der Juniorenliga. Nachdem seine Entwicklung im zweiten Jahr stagniert hatte, steigerte er seine Punktausbeute in seinem dritten und letzten Jahr deutlich. Mit 45 Scorerpunkten verdreifachte er seine Torbeteiligungen im Vergleich zum Vorjahr und verdoppelte sie bezogen auf seinen bisherigen Karrierebestwert aus seinem Rookiejahr 1967/68. Folglich wurde er mit der Max Kaminsky Trophy als bester Abwehrspieler der Liga ausgezeichnet und zudem ins First All-Star Team berufen. Im NHL Amateur Draft 1970 wählten ihn die Boston Bruins aus der National Hockey League (NHL) bereits an neunter Gesamtposition aus.

Zur Spielzeit 1970/71 holten die Bruins ihren Draft-Pick in den Profibereich. Sie setzten ihn jedoch zunächst in ihrem Farmteam, den Oklahoma City Blazers, in der Central Hockey League (CHL) ein. Zwar konnte Plumb auch dort seine positive Entwicklung mit 52 Punkten und der Nominierung für das CHL First All-Star Team in seinem zweiten Ligajahr fortsetzen, allerdings ohne Aussicht, sich in den NHL-Kader der Boston Bruins zu spielen. Durch die Gründung der World Hockey Association (WHA) als Konkurrenzliga zur NHL teilten die dortigen Franchises im Februar 1972 im Rahmen des WHA General Player Draft die Transferrechte unter zahlreichen Spielern für ihre Liga auf. Dadurch sicherten sich die Miami Screaming Eagles, die jedoch noch vor dem Start in die Premierensaison umgesiedelt und als Philadelphia Blazers den Spielbetrieb aufnahmen, die Rechte an Plumb für den WHA-Markt. Schließlich unterzeichnete der Kanadier dort im Juli 1972 einen Vertrag und verbrachte die Saison 1972/73 bei den Blazers in Philadelphia. Mit 51 Scorerpunkten bestritt der Defensivakteur eine beachtliche erste Spielzeit auf dem höchsten Niveau. Zum folgenden Spieljahr zog das Franchise ins kanadische Vancouver um, wo es den Spielbetrieb als Vancouver Blazers fortsetzte.

Jedoch wurde der Abwehrspieler auch in Vancouver nicht heimisch. Obwohl er in der Saison 1973/74 als einer von vier Assistenzkapitänen fungiert hatte, transferierte ihn das Team im August 1974 zum Ligakonkurrenten Cincinnati Stingers. Die Stingers, die jedoch erst zur Saison 1975/76 in die WHA einstiegen, liehen ihn für das Spieljahr 1974/75 umgehend an die San Diego Mariners aus, sodass er erst im darauffolgenden Jahr für seinen eigentlichen Arbeitgeber auf dem Eis stand. Die Geduld der Stingers zahlte sich aber in der Folge aus, da sich der Kanadier zu einem der besten Verteidiger der WHA entwickelte. Am Ende des Spieljahres 1976/77 wies er 69 Scorerpunkte und eine positive Plus/Minus-Bilanz von 64 auf, was ihm – neben der erstmaligen Berufung ins WHA First All-Star Team – die Dennis A. Murphy Trophy für den besten Abwehrspieler der WHA bescherte. Dennoch trennten sich die Stingers im Februar 1978 von ihrem Starspieler und transferierten ihn in einer Rückholaktion für das Nachwuchstalent Greg Carroll zu den New England Whalers.

Bei den Whalers, die zu den ambitionierteren Teams der Liga gehörten, spielte Plumb eine weniger zentrale Rolle. Dennoch behielt das Franchise ihn auch über die Auflösung der WHA, in deren Folge es in die NHL aufgenommen wurde, im Sommer 1979 hinaus bei sich. Das nun als Hartford Whalers firmierende Team konnte ihn vor dem NHL Expansion Draft 1979 schützen, da die Boston Bruins ihre seit 1970 bestehenden NHL-Rechte an dem 28-Jährigen nicht einforderten. Somit ging er zur Saison 1979/80 in seine erste NHL-Spielzeit. Allerdings absolvierte er dort bis Ende Dezember 1979 nur 26 Partien, ehe ihn das Management in die American Hockey League (AHL) zum Farmteam Springfield Indians schickte. Trotz eines Wechsels als Free Agent zu den New York Rangers im September 1981 gelang es ihm daraufhin nicht mehr, in die NHL zurückzukehren. Auch nach dem Wechsel blieb er bis zum Ende der Saison 1981/82 bei den Indians, deren Mannschaftskapitän er in seiner letzten Saison dort war.

Plumb zog es daraufhin im Sommer 1982 auf den europäischen Kontinent. Er verbrachte die Saison 1982/83 beim ERC Freiburg in der 2. Eishockey-Bundesliga. Mit der Mannschaft gelang ihm der Gewinn der Zweitliga-Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Eishockey-Bundesliga. Trotz des Erfolgs verließ der Kanadier die Breisgauer aber nach nur einer Saison und wechselte in die Japan Ice Hockey League (JIHL). Dort war eine Spielzeit als Spielertrainer des Kushiro Ice Hockey Club tätig. Anschließend kehrte er wieder nach Europa zurück, wo er für die folgenden zwei Jahre Spielertrainer des schottischen Klubs Fife Flyers wurde, die er in seinem ersten Jahr in der British Hockey League (BHL) zum Gewinn der britischen Meisterschaft führte. Nach seinem zweijährigen Engagement in Schottland zog sich Plumb als Spieler aus dem Eishockeygeschäft zurück. Zwischen 1986 und 1988 betreute er das Eishockeyprogramm der Queen’s University in seiner Geburtsstadt Kingston als Cheftrainer, ehe er nach einer längeren Pause für die Saison 1995/96 noch einmal als General Manager zu den Fife Flyers in die BHL zurückkehrte.

Nachdem er im Jahr 2008 bereits in die Kingston and District Sports Hall of Fame aufgenommen worden war, gehörte Plumb im Jahr 2010 zu den ersten Mitgliedern der neu geschaffenen WHA Hall of Fame.

Erfolge und Auszeichnungen

Bearbeiten

Karrierestatistik

Bearbeiten
Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1967/68 Peterborough Petes OHA 47 3 19 22 38 5 0 2 2 7
1968/69 Peterborough Petes OHA 53 4 10 14 57 10 2 1 3 19
1969/70 Peterborough Petes OHA 54 16 29 45 77 6 2 3 5 19
1970/71 Oklahoma City Blazers CHL 72 3 19 22 73 5 0 0 0 12
1971/72 Oklahoma City Blazers CHL 72 10 42 52 90 6 1 2 3 8
1972/73 Philadelphia Blazers WHA 78 10 41 51 66 4 0 2 2 13
1973/74 Vancouver Blazers WHA 75 6 32 38 40
1974/75 San Diego Mariners WHA 78 10 38 48 56 10 2 3 5 19
1975/76 Cincinnati Stingers WHA 80 10 36 46 31
1976/77 Cincinnati Stingers WHA 79 11 58 69 52 4 1 2 3 0
1977/78 Cincinnati Stingers WHA 53 13 34 47 45
1977/78 New England Whalers WHA 27 1 9 10 18 14 1 5 6 16
1978/79 New England Whalers WHA 78 4 16 20 33 9 1 3 4 0
1979/80 Hartford Whalers NHL 26 3 4 7 14
1979/80 Springfield Indians AHL 52 2 20 22 42
1980/81 Springfield Indians AHL 79 11 51 62 150 7 3 6 9 8
1981/82 Springfield Indians AHL 80 4 31 35 56
1982/83 ERC Freiburg 2. Bundesliga 36 14 38 52 72
1983/84 Kushiro Ice Hockey Club JIHL Statistiken nicht verfügbar
1984/85 Fife Flyers BHL 36 26 54 80 88 9 3 14 17 14
1985/86 Fife Flyers BHL 36 20 51 71 76 5 0 4 4 8
OHA gesamt 154 23 58 81 172 21 4 6 10 45
CHL gesamt 144 13 61 74 163 11 1 2 3 20
AHL gesamt 211 17 102 119 248 7 3 6 9 8
WHA gesamt 549 65 264 329 341 41 5 15 20 48
BHL gesamt 72 46 105 151 164 14 3 18 21 22

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Bearbeiten